Der US-Notenbank (Fed) rate er, die Leitzinsen eher im nächsten Jahr als noch in diesem anzuheben. Ähnlich hatte sich bereits der Internationale Währungsfonds (IWF) geäußert. Basu erläuterte: "Meine Sorge ist, dass ein relativ früher Schritt Bewegungen bei den Wechselkursen und eine Aufwertung des Dollar auslösen könnte." Dies würde der US-Wirtschaft schaden und auch Folgen für andere Länder haben. Dies sei aber seine persönliche Ansicht, nicht die der gesamten Weltbank, sagte der Ökonom. Nach Einschätzung der Weltbank dürfte eine Zinsanhebung der Fed höhere Kreditkosten vor allem für die Entwicklungsländer zur Konsequenz haben.
Die meisten Fachleute an den Finanzmärkten gehen davon aus, dass die US-Notenbank im September oder Oktober den Leitzins heraufsetzt. Bereits die Ankündigung der Währungshüter Anfang 2014, ihre Konjunkturspritzen via Anleihenkäufe auslaufen zu lassen, hatte für Verwerfungen in den Schwellenländern gesorgt. Denn Investoren zogen ihre Gelder etwa aus Brasilien und der Türkei ab und setzen auf ein Wiedererstarken des Dollar.
Die Weltbank senkte ihre Wachstumsprognose für die Schwellenländer 2015 auf 4,4 von 4,8 Prozent und für die Industriestaaten auf 2,0 von 2,2 Prozent. Für die USA erwartet das Institut nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 2,7 Prozent, im Januar hatte es noch plus 3,2 Prozent veranschlagt. Die niedrigen Preise für Rohstoffe, vor allem für Erdöl, hätten die Exportländer mehr belastet als erwartet.
Reuters