Der S&P 500 liegt seit Jahresanfang wieder deutlich im Plus. Doch der Schein könnte trügerisch sein – die Wetten gegen den US-Index sind so hoch wie nie. Das sollten Anleger jetzt wissen

Es könnte nicht besser laufen für den S&P 500. Über zwölf Prozent konnte er seit Jahresanfang bereits wieder zulegen, nachdem es 2022 alles andere als rosig lief. Die jüngste Einigung im US-Schuldenstreit sowie die Hoffnung auf eine vorläufige Pause bei den Zinserhöhungen schwelgen Anleger nun im Optimismus. Doch wie das „Wall Street Journal“ nun herausfand, könnte der Schein trügen. 

Darum steht es um den S&P 500 schlechter, als man ahnt

So nehmen die Wetten gegen den großen US-Index aktuell deutlich zu. Die Wall Street sei so pessimistisch wie seit einem Jahrzehnt, Hedgefonds und andere Anleger bauten so pessimistische Wetten darauf auf, dass der S&P 500 fallen wird, wie seit 2007 nicht mehr. Das zeigen Daten der Commodity Futures Trading Comission, zusammengestellt von der Bespoke Investmentgroup. Doch was ist der Grund dafür?

Die positive Leistung des S&P 500 wird derzeit vor allem von den Tech-Unternehmen getrieben, die durch den derzeitigen KI-Boom einen wahren Kurs-Boost erfahren. Tatsächlich stammt die gute Performance vom S&P 500 dieses Jahr von nur sieben großen Tech-Unternehmen – ohne sie läge der Index im Minus! Sollte sich also nur eines dieser sieben Unternehmen einen Fehltritt leisten, könnte das die Performance des S&P 500 immens beeinträchtigen.

Wie das Wall Street Journal berichtet, zeigen Daten von „S3 Partners“, dass die Wetten gegen den S&P 500 auf 487 Milliarden Dollar gestiegen sind – wenn dies auch weniger ist im Vergleich zum Höchststand im November 2021 von 558 Milliarden Dollar. Jüngst erhöhten Anleger vor allem ihre Short-Wetten gegen Tesla um 3,57 Milliarden Dollar, gegenüber Nvidia um 2,5 Milliarden Dollar und gegenüber Meta um 7,26 Milliarden Dollar. Sie alle zeigten zuletzt eine starke Performance.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.