Glückliche Mitarbeiter schaffen glückliche Aktionäre. Davon ist Markus Barth, Gründungsmitglied der Aramea Asset Management AG, überzeugt. Heute verantwortet der Betriebswirt im Vorstand die Bereiche Investmentprozesse, Aktienportfolio-Management, Vertrieb und Risikomanagement. Hier erklärt er, was den Aramea-Fonds besonders macht, was das Management-Team um Lars Dollmann in Zukunft mit ihm vorhat, und wie die Entwicklungen auf den Weltmärkten eingeschätzt werden.
Beschreiben Sie uns doch einmal, was Ihren Fonds besonders macht.
Markus Barth: Wir denken, dass der Fonds als einer der ersten das S, also das Soziale, in ESG (Environmental - Social - Governance) als Investmentidee widerspiegelt. Wir arbeiten exklusiv mit dem internationalen Beratungsunternehmen Great Place to Work® zusammen, das Unternehmen bei der Entwicklung einer guten Firmenkultur unterstützt und die Zufriedenheit der Mitarbeiter regelmäßig misst. Historisch zeigt sich, dass Unternehmen mit hoher Mitarbeiterzufriedenheit auch besser an der Börse abschneiden. Der proud@work investiert nur in Unternehmen, in denen die Mitarbeiter gerne arbeiten, stolz auf ihr Unternehmen sind und sich deswegen mehr für den Erfolg einsetzen. Den Menschen in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen, ist unsere Überzeugung. Mit diesem Konzept geht der Fonds noch einen Schritt weiter als klassische ESG-Fonds, die sich häufig auf das E konzentrieren.
Die Corona-Pandemie hat auch die Kapitalmärkte nicht unberührt gelassen. Wo steht der proud@work?
Barth: Seit Corona-Beginn im März 2020 bis Ende August dieses Jahres hat sich der Fonds mit 42 Prozent Wertsteigerung sehr gut entwickeln und sogar den MSCI World Total Net Return in Euro hinter sich lassen können. Ein großer Ansporn, mit unserem Konzept weiterhin Mehrerträge für Investoren zu liefern. Nach unserer Überzeugung schaffen stolze Mitarbeiter langfristig Mehrerträge für ihre Unternehmen und somit auch für die Aktionäre.
Was planen Sie denn aktuell?
Barth: Wir streben zeitnah das FNG-Siegel für den proud@work an. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das dieses Siegel vergibt, repräsentiert mehr als 200 Mitglieder, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft einsetzen.
Ihr Investmentprozess berücksichtigt doch schon immer ESG-Kriterien. Warum ein Siegel?
Barth: Ein Siegel macht unser Engagement aus unserer Sicht noch transparenter. Damit wäre der Fonds ESG-zertifiziert und damit unser Anliegen, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen (S-Faktor). Das grenzt ihn noch klarer zu unseren Mitbewerbern ab.
Welchen Anlegertyp möchten Sie mit dem proud@work ansprechen?
Barth: Grundsätzlich gilt: Der Kapitalmarkt ist kein 100-Meter-Lauf, sondern gleicht eher einem Marathon. Somit ist man auch beim Invest in den proud@work den klassischen Aktienrisiken ausgesetzt. Interessenten sollten daher immer einen langfristigen Anlagehorizont anstreben. Dies vorausgesetzt eignet er sich gut für junge Menschen und somit Kapitalmarkteinsteiger, insbesondere wenn jemand soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen möchte.
Was erwarten Sie bis Ende des Jahres von den Kapitalmärkten? Wohin geht die Reise?
Barth: Nach dem starken Anstieg seit Jahresbeginn denken wir, dass der Markt etwas volatiler wird. Aber ein Aktieninvestment in Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in den Vordergrund stellen und damit Wert schaffen, bleibt weiterhin ein sehr attraktives Investment - wie übrigens die letzten 20 Jahre auch.
Wie schätzen Sie speziell die Entwicklung des proud@work FV ein?
Barth: Das Thema Mensch wird weiter an Bedeutung gewinnen, da der Wettstreit der Unternehmen um qualifiziertes Personal weiter zunimmt. Themen wie zum Beispiel Gleichberechtigung aller Mitarbeiter in allen Bereichen oder Work-Life-Balance rücken immer weiter in den Fokus. Wie gesagt: Glückliche Mitarbeiter schaffen glückliche Aktionäre.
Wagen wir einen Blick ins Jahr 2022. Wo sehen Sie die größten Chancen? Gibt es Risiken?
Barth: Das Jahr 2022 sollte weiter von einem guten Wachstum der Weltwirtschaft geprägt sein. Dieses bildet die Grundlage für die Entwicklung der Unternehmensgewinne. Der aktuelle Anstieg der Inflation wird aber einige Unternehmen mehr belasten als andere. Unsere Aufgabe als aktiver Fondsmanager ist es, in diesem Umfeld in Unternehmen investiert zu sein, die neben der Tatsache, dass sie den Menschen in den Vordergrund stellen, auch die entsprechenden Kosten weiterreichen können. Kurz: Insgesamt sind wir für 2022 positiv gestimmt, aber die Aktienselektion wird noch wichtiger.