WTI-Ölpreis: Neue zyklische Tiefs geben die Richtung vor
· Börse Online RedaktionMan muss von einer gescheiterten Bodenbildung sprechen: Die US-Sorte WTI stürzte in dieser Woche auf neue zyklische Tiefs, nachdem es im Februar noch so hoffnungsvoll ausgesehen hatte. Nach diesem frischen Verkaufssignal kann man sich entsprechend positionieren. Es gibt sehr gute Vehikel dazu, die über dicke Seitwärtsrenditen verfügen.
Ausgewählt wurde ein Capped-Put-Schein, der den WTI-Juni-Future zur Basis hat. Der wird wohlgemerkt noch um gut 3 Dollar höher gehandelt als der hier im Chart abgebildete April-Kontrakt. Die Obergrenze des Papiers liegt bei 47 Dollar und damit bereits über dem aktuellen Niveau. Schon wenn der seit September gültige Abwärtstrend intakt bleibt, ist die Auszahlung des Maximalbetrags von 5 Dollar je Schein garantiert. Und das entspräche einem Gewinn von 44 Prozent, welcher in lediglich zwei Monaten erzielt würde.
Natürlich müssen wir auch über die Ausstiegsszenarien sprechen. Klar ist: Oberhalb der Basis 52 Dollar wäre der Schein am Bewertungstag 14. Mai wertlos. Das ist nach den neuesten Entwicklungen zwar unwahrscheinlich, aber natürlich nicht völlig ausgeschlossen. Daher bitte die Einsätze begrenzen und eine klare Stop-Loss-Taktik fahren. Wird der durch die Hochs von März und Februar definierte Abwärtstrend gebrochen, muss das Investment beendet werden. Das wäre bei einem Anstieg des Futures um etwa 7 Dollar der Fall, wozu aktuell ein Stop loss um 1,80 Euro passen könnte. Dieser sollte dann aber sukzessive nachgezogen werden. 3 Cent pro Handelstag dürften das richtige Maß sein. Gewinnmitnahmen werden um 4,40 Euro angepeilt.
Auf Seite 2: Der Schein im Detail
Name: WTI-Oil-Capped-Put
WKN: PS1A7G
Aktueller Kurs: 3,21 € / 3,29 €
Laufzeit: 14.05.15
Basis/Cap: 52,00 $ / 47,00 $
Stoppkurs: 1,80 €
Anpassung Stoppkurs: +0,03 € / Börsentag
Zielkurs: 4,40 €
Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.
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