Der Umsatz fiel zum Jahresende 2013 um sechs Prozent auf rund 1,27 Milliarden Dollar. Es war bereits das vierte Quartal in Folge mit rückläufigen Werten. Hauptgrund: Das Unternehmen nimmt mit Werbung weniger Geld ein. Mayer, die verbunden mit großen Erwartungen von Google kam und jetzt seit Juli 2012 das Yahoo-Aushängeschild ist, versicherte am Dienstagabend, die Erlöse würden 2014 wieder anziehen. Die Investoren an der Börse sind aber skeptisch: Yahoo-Aktien büßten im außerbörslichen US-Handel knapp vier Prozent ein.

"Das Kerngeschäft schrumpft", beschrieb Technologie-Analyst Colin Gillis das Yahoo-Dilemma. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley will sich als Medienkonzern etablieren, konkurriert dabei aber mit scheinbar übermächtigen Gegnern wie Google, Facebook und Twitter. Vor Weihnachten musste Yahoo bei der erlösträchtigen Display-Werbung Anzeigenkunden Zugeständnisse machen. Die Preise fielen im Schnitt um sechs Prozent. Die Geschäfte von Facebook und Google liefen dagegen zuletzt deutlich besser. Neue Zahlen werden noch diese Woche erwartet.

VORSCHUSSLORBEEREN

Seitdem Mayer an der Yahoo-Spitze steht, hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Dazu trug neben Aktienrückkäufen und Übernahmen vor allem die Beteiligung von fast einem Viertel am chinesischen Internet-Giganten Alibaba bei, die das Yahoo-Ergebnis die vergangenen Quartale stets aufpolierte. Nun sorgte Alibaba allerdings mit einem überraschend schwachen Wachstum für Unmut. "Alibaba war eine Enttäuschung", sagte Technologie-Analyst Sameet Sinha. Es wird erwartet, dass der Konzern noch dieses Jahr an die Börse geht. Es dürfte der größte Gang auf das Parkett seit dem Marktdebüt von Facebook im Frühjahr 2012 werden.

Wie der Umsatz fiel auch das operative Ergebnis von Yahoo im vierten Quartal um sechs Prozent. Unter dem Strich blieb dagegen dank eines Patentverkaufs mit 348 Millionen Dollar 28 Prozent mehr hängen.

Schuld an den Erlöseinbußen waren vor allem die niedrigeren Anzeigenpreise. Werbung ist weiterhin die Haupteinnahmequelle des Unternehmens, zu dem mittlerweile auch der Fotodienst Flickr und die für 1,1 Milliarden Dollar erworbene Blogger-Plattform Tumblr gehören. Der Tumblr-Kauf leitete den Umbau von Yahoo zu einem Anbieter von journalistischen Inhalten ein. So will der Konzern nun digitale Magazine zu bestimmten Themen wie Technologie und Essen auf den Markt bringen. Jüngst holte Mayer dafür auch die in den USA sehr bekannte TV-Journalistin Katie Couric ins Boot.rtr