Der Abwärtstrend habe sich zwar deutlich verlangsamt, sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. "Doch noch immer ist das wirtschaftliche Umfeld von großer Unsicherheit geprägt", sagte der Ökonom. "So besteht das Risiko einer Sanktionsspirale mit Russland fort und die Konjunktur der Eurozone entwickelt sich weiterhin enttäuschend." Zudem sei schwer abzuschätzen, wie sich eine Abspaltung Schottlands von Großbritannien auswirken würde.

Die Börsianer bewerteten auch die aktuelle Lage schlechter. Dieses Barometer fiel um 18,9 auf 25,4 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2013. Hier hatten Ökonomen mit 40,0 Zählern gerechnet.

Nach einem starken Jahresauftakt war das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal überraschend um 0,2 Prozent geschrumpft. Krisen wie die in der Ukraine und im Irak dämpfen auch den Ausblick. Die Industriestaaten-Organisation (OECD) senkte ihre Prognose für das Wachstum von Europas größter Volkswirtschaft für 2014 und 2015 auf jeweils 1,5 Prozent, nachdem sie bislang von 1,9 und 2,1 Prozent ausgegangen war.

Reuters