FRANKFURT (dpa-AFX) - Wie gut sind Banken im Euroraum gegen finanzielle und wirtschaftliche Schocks aus Klimarisiken gewappnet? Ein Klimastresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) sollte Antworten auf diese Frage geben. Die Ergebnisse veröffentlicht die EZB an diesem Freitag (10.15 Uhr).

Durchfaller wird es nicht geben, wie die EZB-Bankenaufsicht versichert hat. Die erhobenen Daten sollen auch keine direkte Auswirkung auf die Kapitalanforderungen für die Institute haben. Ziel der Übung war, Schwachstellen und Herausforderungen der Banken im Zusammenhang mit der Steuerung von Klimarisiken zu identifizieren.

Die EZB überwacht seit November 2014 die größten Banken im Euroraum direkt. Derzeit sind dies 111 Institute, die für fast 82 Prozent des Bankenmarktes im Währungsraum der 19 Länder stehen. Dazu gehören aus Deutschland unter anderem: Deutsche Bank und Commerzbank , DZ Bank, Dekabank, Aareal Bank , die Hamburger Sparkasse sowie die Landesbanken BayernLB, LBBW und Helaba.

In dem Klimastresstest haben die Aufseher zwei Arten von Risiken betrachtet: einerseits physischen Risiken wie Schäden an Gebäuden infolge einer Überschwemmung. Andererseits Risiken, die mit dem Umbau der Wirtschaft verbunden sind: Der Anpassungsprozess hin zu einer kohlenstoffärmeren und ökologisch nachhaltigeren Wirtschaft kann direkt oder indirekt zu Einbußen für Banken führen.

Je nachdem, wie schnell der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen wie Kohlendioxid (CO2) durch politische Maßnahmen verringert und die Erderwärmung gebremst wird, kommen solche Risiken mehr oder weniger stark zum Tragen. Das wurde in dem Stresstest in drei langfristigen Szenarien modelliert./ben/DP/stw

Quelle: dpa-Afx