Wer sich als Anleger nur oberflächlich mit den europäischen Börsen beschäftigt, kann schnell frustriert das Interesse an Aktien verlieren. Schließlich notiert der aus 50 großen europäischen Unternehmen bestehende Stoxx-Europe-50-Index derzeit nur auf dem Niveau des Jahres 2015. Blickt man noch weiter zurück, entsprechen die Notierungen sogar einem schon im Jahr 2000 gültigen Stand.

Weil Dividenden eingerechnet sind, war für Langfristanleger seit Anfang des Jahrtausends somit im Schnitt nichts zu holen. Eine enttäuschende Bilanz. Zum Vergleich: In den USA hat sich der Dow -Jones Industrial Average gemessen am Hoch des Jahres 2000 selbst ohne Dividenden locker deutlich mehr als verdoppelt. Wer an der Börse Geld verdienen wollte, musste trotzdem sein Glück nicht zwingend an der Wall Street suchen. Denn auch in Europa war eine vorzeigbare Perfor-mance möglich. Allerdings mussten Anleger dafür bereit sein, in die zweite oder dritte Reihe auszuweichen.

Wer das tat, konnte mit den Nebenwerteindizes Stoxx Europe Mid 200 und Stoxx Europe Small 200 seit deren Einführung im Jahr 2001 den Stoxx-Europe-50-Performance-Index klar schlagen. Und das, obwohl die Kursschwankungen in den vergangenen fünf Jahren ungefähr denen des Stoxx-Europe-50-Index entsprachen. Das bedeutet, Investoren mussten mit Nebenwerten im Depot nicht mehr zittern als mit den größeren Standardwerten. Das höhere Risiko und die höhere Volatilität kleinerer Unternehmen werden ja oftmals als Grund herangezogen, um mittelgroße und kleine Aktien zu meiden.

Überzeugende Vorteile



Wie es künftig an den Aktienmärkten Europas weitergeht, ist ebenso ungewiss wie die Antwort auf die Frage, ob es zu einer Wiederholung der überlegenen Entwicklung der Mid und Small Caps kommen wird. Aber es gibt grundsätzlich gute Gründe dafür, dass Werte außerhalb der ersten Reihe langfristig besser abschneiden als Standardwerte.

Da ist zunächst das Größenargument: Unternehmen, die zwar klein, aber flexibel sind und ein attraktives Geschäftsmodell haben, verfügen noch über viel größere Wachstumschancen als Gesellschaften, die ihren Markt bereits dominieren. Das gilt umso mehr, wenn die Firmengründer das Sagen haben, was etwa bei Mittelständlern oft der Fall ist. Denn diese Macher sind mit Herzblut dabei, und als Mitwirkende der ersten Stunde kennen sie das Geschäftsumfeld aus dem Effeff.

Die Nebenwertespezialisten der Privatbank Berenberg verweisen zudem darauf, dass kleinere Unternehmen mit innovativen Produkten oftmals führende Positionen in ihren Nischenmärkten einnehmen. Auch ist das Spektrum an Nebenwerten deutlich umfangreicher als das großer Aktienindizes. Das ermögliche Investitionen in mehr Unternehmen sowie Branchen und bringe Risikodiversifikation mit sich, sagen die Experten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist folgender: Fusionen und Übernahmen sind bei mittleren und kleineren Unternehmen wahrscheinlicher als bei Dickschiffen. Denn wer kann es sich finanziell schon leisten, ein Schwergewicht zu kaufen, beziehungsweise hat die Kapazitäten, eine solche Transaktion auch organisatorisch zu schultern? Höhere Übernahmeaktivitäten in der zweiten und dritten Reihe sind deshalb logisch. Um die Anteilseigner zum Verkauf ihrer Aktien zu bewegen, sind deutliche Aufschläge gegenüber den Börsenkursen erforderlich.

Nicht zu vergessen ist ein ganz anderer Punkt, und zwar die Tatsache, dass Nebenwerte viel weniger im Rampenlicht stehen als die Großkonzerne. Das bedeutet, die Berichterstattung in den Medien ist weniger intensiv und die Abdeckung durch Analysten, falls überhaupt vorhanden, ist deutlich geringer. Theoretisch birgt diese Konstellation die Chance, sich durch fleißige Recherchen einen Informationsvorsprung zu erarbeiten. Letzteres ist insbesondere dann ein geldwerter Pluspunkt, wenn die Bewertung einer beobachteten kleineren oder mittleren Gesellschaft aufgrund von Informationsdefiziten nicht dem wahren Wert entspricht. In einer Studie mit dem Titel "Size matters - small is beautiful 2.0" weist die Schweizer Asset-Management-Boutique Unigestion übrigens nach, dass diese Überlegungen mehr sind als nur Theorie. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass bei Private-Equity-Investitionen ein richtig diversifiziertes Small-Cap-Portfolio höhere Erträge abwirft als ein Large-Cap-Portfolio. Wichtig dabei: Je breiter die regionale Diversifizierung, umso ausgeglichener fielen die Ergebnisse aus.

Auf Seite 2: Das Umfeld stimmt





Das Umfeld stimmt



Das heißt, im Idealfall ist ein Depot global aufgestellt. Aber auch mit einer Fokussierung Europas lässt sich bereits eine recht gute Diversifizierung erreichen. Zudem ist hier die Informationsbeschaffung meist einfacher als etwa bei Aktien von Unternehmen in Asien, Lateinamerika oder Afrika. Hinzu kommen bei Rechtsstreitigkeiten dank immer umfassender werdender europaweiter Regelungen etwas bessere Aussichten darauf, sich als Anleger auch effektiv wehren zu können.

Vor allem aber kommt momentan ein relativ günstiges Umfeld hinzu. Auch begünstigt durch weiterhin niedrige Zinsen, hat nach Jahren der Flaute der Konjunkturzyklus endlich wieder Fahrt aufgenommen. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone im vierten Quartal 2017 im Jahresvergleich immerhin um 2,7 Prozent. Da die meisten konjunkturellen Vorlaufindikatoren weiter deutlich nach oben weisen, stufen Volkswirte die Aussichten für die Eurozone nach wie vor als gut ein.



Für Small und Mid Caps ist das besonders vorteilhaft. Denn wie die Analysten von der französischen Bank BNP Paribas basierend auf historischen Erfahrungen erklären, schneiden diese in einem Wachstumsumfeld überdurchschnittlich gut ab. Außerdem zeichneten sie sich historisch durch relative Stärke aus, wenn wie derzeit der handelsgewichtete Euro an Wert gewinnt.

Erstaunlich ist die Bewertungsseite selbst nach Jahren einer im Schnitt deutlich besseren Wertentwicklung als bei Standardwerten. So beziffert Morgan Stanley das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für europäische Mid und Small Caps für 2018 auf 16,5 und 16,2 sowie für 2019 auf 15,0 und 14,2. Die korrespondierenden Werte für die Standardwerte bewegen sich bei 13,8 und 12,8. Europäische Aktien sind also im historischen Vergleich nicht besonders teuer. Und im relativen Verhältnis zu Large Caps taxiert die BNP das KGV für Mittelstandsaktien auf ein Mehrjahrestief.

Das erscheint aus zwei Überlegungen heraus nicht angemessen: Erstens traut der Analystenkonsens insbesondere den Titeln aus der vierten Reihe (Micro Caps) besonders hohe Gewinnsteigerungsraten zu. Für 2018 und 2019 sehen die Schätzungen beim Ergebnis je Aktie für die Micro Caps Zuwächse von 23,4 und 13,7 Prozent vor. Zweitens übersteigen die durchschnittlichen Eigenkapitalrenditen von europäischen Small und Mid Caps erstmals seit mindestens 1982 jene bei den Standardtiteln.

Die Voraussetzungen für mittel- bis langfristige Kursgewinne stimmen: Die KGVs für 2019 sind moderat, sie bewegen sich zwischen knapp sieben und zwölf. Und die charttechnischen Aufwärtstrends sind jeweils intakt.

Auf Seite 3: Aussichten auf einen Blick











Für alle im Folgenden vorgestellten Werte gilt allerdings: Die Börsenumsätze sind sehr niedrig, während die Volatilität hoch ausfallen kann. Selbst Stoppkurse schützen unter Umständen nicht vor -Verlusten. Anleger sollten sich des Risikos dieser Papiere daher unbedingt bewusst sein.



Autohellas-Aktie: Selten günstige Bewertung



Um einen wenig beachteten Exotenwert handelt es sich bei Autohellas. Auch BÖRSE ONLINE hat den Wert erst ein einziges Mal empfohlen (Heft 20/2017). Damals lag der Kurs bei 16,55 Euro. Mittlerweile steht der Titel bei 26,20 Euro deutlich höher.

Aber selbst auf dem höheren Niveau ist die Aktie weiter interessant. Denn der Hertz-Franchisenehmer profitiert in Griechenland vom anhaltenden Touristenboom. Seit 1978 ist Autohellas dort größter Mietwagenanbieter. Zur Strategie gehört jedoch auch eine Expansion ins Ausland. Inzwischen werden mehr als 40 000 Fahrzeuge in acht Länder (Bulgarien, Zypern, Rumänien, Serbien, Montenegro, Ukraine, Kroatien) vermietet.

Mit dieser Aufstellung reichte es in den ersten neun Monaten des Vorjahres zu einem Umsatzplus von 27,4 Prozent auf 256 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern kam im selben Zeitraum um 24,5 Prozent auf 31,0 Millionen Euro voran.

Der Vorstand ist zudem überzeugt, mithilfe des Personals, der Infrastruktur und des Eigenkapitals die Marktanteile in Griechenland und im Ausland weiter steigern zu können. Ein Versprechen, das die Börse derzeit noch nicht ausreichend honoriert. Gemessen an den für 2018 und 2019 erwarteten Ergebnissen je Aktie von 2,89 Euro und 3,24 Euro ergeben sich niedrige KGVs.





Cie Automotive-Aktie: 1250 Prozent sind noch nicht genug



Seit März 2009 kommt die Aktie des spanischen Automobilzulieferers CIE Automotive auf ein Plus von rund 1250 Prozent. Eine reife Leistung, die weiter ausbaufähig erscheint. Zumindest lässt darauf der charttechnische Aufwärtstrend hoffen.

Wenig überraschend beruht dieser auf einer starken operativen Entwicklung. So stieg der Umsatz von 2002 bis 2016 um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr. Beim Nettogewinn lag die Steigerungsrate in diesem Zeitraum sogar bei 33 Prozent.

Für die kommenden Jahre hat sich der Vorstand weiteres Wachstum vorgenommen. Mit einer breiten Produktpalette ist der Konzern mit Sitz in Bilbao gut aufgestellt.

Das gilt auch für die aufstrebende Sparte Dominion, die technologieübergreifende Dienstleistungen und Engineering-Lösungen anbietet. Konkret geht es hier um eine effizientere Gestaltung der Produktionsprozesse bei den Kunden.

Zur Wachstumsstrategie zählen auch regelmäßig eingefädelte Übernahmen und Kooperationen. Seit 1997 kauften die Basken 70 Unternehmen, und durch eine gegenseitige Beteiligung an Mahindra hat man im aufstrebenden Automobilsektor in Indien einen Fuß in der Tür. Die Bewertung erscheint angesichts der bis heute nachgewiesenen Leistungsfähigkeit noch nicht ausgereizt.





Knowit-Aktie: Profite mit dem Digitalisierungstrend



Bei der schwedischen Beratungsgesellschaft Knowit läuft es operativ weiterhin rund. Schon im Vorjahr brummte das Geschäft: Der Umsatz kletterte um 12,7 Prozent auf 2,7 Milliarden schwedische Kronen, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen erhöhte sich um 33,2 Prozent auf 281,8 Millionen Kronen.

Die Skandinavier profitieren vor allem vom Trend der Digitalisierung. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine wird immer wichtiger, das hilft wiederum Knowit.

Das Unternehmen beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter. Aktiv ist es mit 14 Standorten in Schweden. Zudem gibt es fünf Niederlassungen im Heimatland und jeweils eine in Dänemark, Finnland und Deutschland. Zuletzt stockte die Gesellschaft die Zahl der Berater deutlich auf.

Bereits in Ausgabe 23/2017 empfahlen wir die Aktie zum Kauf. Wer dem Rat folgte, sitzt inzwischen auf Buchgewinnen von über 20 Prozent. Das damalige Kursziel ist erreicht, doch gibt es überzeugende Gründe, die Zielvorgabe nach oben zu schrauben.

Die Börse billigt dem Wert trotz der Kurssteigerungen nur ein KGV von gut zwölf für 2019 zu, was angesichts der soliden Geschäftsaussichten Luft nach oben lässt. Anleger sollten im Hinterkopf behalten, dass die Handelsumsätze an den deutschen Börsen gering sind.





Lang & Schwarz-Aktie: Bei Rekordgewinnen winken Rekordkurse



Nach einer Verfünffachung des Kurses seit Mitte 2013 läuft es auch 2018 für die Aktie von Lang & Schwarz recht ordentlich. Der Finanzdienstleister bietet eigene Optionsscheine und Zertifikate an, ist Spezialist für den außerbörslichen Handel und außerdem Emittent und Händler von Zertifikaten des Social-Trading-Anbieters Wikifolio.

Das Geschäftsumfeld ist derzeit günstig. In den ersten neun Monaten 2017 gelang es den Düsseldorfern vor diesem Hintergrund, das Ergebnis pro Aktie von 1,15 Euro auf 1,67 Euro zu verbessern. Für das Gesamtjahr 2017 versprach der Vorstand zudem einen neuen Gewinnrekord. BÖRSE ONLINE rechnet mit zwei Euro je Anteilschein - die Bestmarke aus dem Jahr 2016 hatte 1,90 Euro betragen. Und wenn 2018 und 2019 jeweils noch einmal zehn Cent mehr herausspringen, würde das nicht überraschen.

Denn speziell das Wikifolio-Geschäft birgt noch Potenzial. Angesichts der guten Wachstumsaussichten ist die Bewertung der Aktie moderat.

Darüber hinaus punktet der Titel mit einer attraktiven Dividendenrendite. Nach dem bisherigen Rekordjahr 2016 flossen 1,43 Euro je Aktie an die Aktionäre. Künftige Ausschüttungen in dieser Größenordnung sorgen nach wie vor für stattliche Renditen und dürften trotz des zuletzt starken Kursanstiegs Dividendenjäger anlocken.





OTP Bank-Aktie: Die Osteuropa-Fantasie ist zurück



Die Volkswirtschaften in Osteuropa schlagen sich überraschend gut. Im Vergleich mit anderen Schwellenländern sind sie beim Wachstum sogar an die Tabellenspitze gerückt. Wichtig dabei laut Metzler Asset Management: Der Aufschwung basiert auf einem gesunden Fundament, ohne Anzeichen für eine kreditfinanzierte Blase wie in den Jahren bis 2008.

Dieses Umfeld ist positiv für die ungarische OTP Bank, zumal sich die Konjunktur im Heimatland gut entwickelt. Trotz der EU-Kritik am autoritären Kurs des Ministerpräsidenten Viktor Orbán wächst die Wirtschaft mit Raten von gut drei Prozent.

Orbáns Nationalisierung der Bankenbranche schwächte die ausländische Konkurrenz und begünstigt die OTP als größtes Geldinstitut des Landes. Zudem profitiert das Institut vom Aufschwung in anderen Teilen Osteuropas mit Aktivitäten in Bulgarien (DSK Bank), Kroatien (OTP Banka -Hrvatska), Rumänien (OTP Bank Romania), Serbien (OTP Banka Srbija), der Slowakei (OTP Banka Slovensko), der Ukraine (CJSC OTP Bank), Russland (OAO OTP Bank, Donskoy Narodny Bank) und Montenegro (Crnogorska komercijalna).

Eine moderate Bewertung und eine Dividendenrendite von 1,7 Prozent für 2018 runden das Bild ab. Zudem ist der charttechnische Aufwärtstrend intakt.





PPHE Hotel Group-Aktie: Profiteur des Megatrends Tourismus



Reisen ist ein Megatrend, und sofern Kriege oder Seuchen ausbleiben, dürfte das auch so bleiben. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es in Schwellenländern immer mehr Menschen gibt, die sich einen Urlaub leisten können. Auch Großbritannien sollte trotz Brexit ein attraktives Reiseziel bleiben.

Für die PPHE Hotel Group ist das wichtig, macht sie dort doch einen großen Teil des Umsatzes. Im Jahr 2017 eröffnete die Gruppe etwa das Park Plaza Hotel in London Waterloo mit knapp 500 Zimmern.

Ansonsten ist der Hotelbetreiber mit seinem Mehrmarkenportfolio in den Niederlanden, Deutschland, Ungarn und Kroatien aktiv. Die Hotels befinden sich hauptsächlich in den wichtigsten Gateway-Städten und regionalen Zentren, vorwiegend in attraktiven und kosmopolitischen Destinationen in Europa.

Das derzeitige Portfolio besteht aus 39 Hotels mit mehr als 9000 Zimmern. In der Pipeline sind zwei sogenannte Art’otels in London mit voraussichtlich weiteren 500 Zimmern.

Nach vorläufigen Angaben kletterte der Umsatz im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um rund 19 Prozent nach oben - selbst auf vergleichbarer Fläche ergab sich ein Plus von zehn Prozent. Laufen die Geschäfte weiterhin so gut wie bislang, bleibt die Aktie für spekulative Anleger interessant.





SAF-Holland-Aktie: Zulieferer erfolgreich auf Achse



Konjunkturell läuft es momentan sowohl in Nordamerika als auch in Europa gut. Das spielt Unternehmen wie SAF-Holland in die Karten. Denn der Zulieferer für die Lkw- und Trailerindustrie erzielt mehr als 90 Prozent des Umsatzes in diesen beiden Regionen.

Zunehmend Chancen, auch begünstigt von neuen regulatorischen Vorschriften, bieten sich außerdem in China. Passend dazu gelang es der Luxemburger Gesellschaft, die das operative Geschäft von Bayern aus steuert, im Januar im Reich der Mitte einen Großauftrag zu ergattern.

Auch der weiteren Geschäftsentwicklung sieht der SDAX-Vertreter, dessen Produktpalette neben Achs- und Federungssystemen unter anderem Sattelkupplungen, Königszapfen und Stützwinden umfasst, optimistisch entgegen. So soll der weltweite Trailerachsenmarkt von 2017 bis 2025 im Schnitt mit 4,6 Prozent jährlich wachsen.

Geht es nach dem Analystenkonsens, springen 2019 und 2020 Gewinne je Aktie von 1,47 Euro und 1,59 Euro heraus. Auf letztgenannter Basis entspräche das einem moderaten KGV von 11,6. Das verspricht eine Fortschreibung des intakten charttechnischen Aufwärtstrends.

Zumal auch die Dividendenpolitik den Kurs stützen dürfte. Die Ausschüttungsquote dürfte bei 40 bis 50 Prozent des Nettogewinns liegen.





SCISYS-Aktie: Hightechwert mit günstiger Bewertung



Der Nebenwert Scisys ist zwar nur an der Londoner Börse handelbar, ein Kauf könnte sich dennoch lohnen. Die Aktie bietet eine interessante Investmentstory.

Der Anbieter von Dienstleistungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie und redaktionellen Newsroom- sowie fortschrittlichen Technologielösungen deckt ein aussichtsreiches Spektrum an Marktsegmenten ab. Die Qualität der angebotenen Leistungen bestätigt der Kundenstamm.

Zu den Klienten zählen die britische Umweltbehörde, das britische Verteidigungsministerium, Airbus Defence & Space, Vodafone, die europäische Weltraumorganisation, BBC oder Siemens. Außerdem erhielt man vom deutschen Raumfahrtspezialisten OHB im Oktober den Auftrag zur Realisierung des Bodensegments für die nationale Satellitenkommunikationsmission. Der Vorstand berichtete zuletzt über eine rekordhohe und branchenübergreifend starke Gesamtauftragslage.

Auch die erfolgreiche Integration von Innova, einem 2017 übernommenen deutschen Hersteller von Softwaresystemen für TV-Broadcaster, trug dazu bei, wie Aufträge der Fernsehsender MDR und RTL zeigten. Die Story von Scisys klingt vielversprechend, zumal sich die Bewertung der Aktie für 2019 nur bei zehn bewegt.





Vittoria Assicurazioni-Aktie: Klare Ziele bei moderater Bewertung



Politisch und wirtschaftlich liegt in Italien nach wie vor einiges im Argen. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch dort interessante Aktien gibt.

Mit einem Kursanstieg von 2,59 Euro auf 13,22 Euro hat sich etwa Vittoria Assicurazioni seit 2011 sehr gut geschlagen. Dahinter steckt eine 1921 gegründete Versicherungsgesellschaft, die alle Lebens- und Nichtlebensbereiche abdeckt und mit über 440 Agenturen in ganz Italien aktiv ist.

Zielgruppen sind Familien sowie kleine und mittlere Unternehmen. Für 2017 bis 2019 hat der Vorstand klare Ziele formuliert. Diese sehen unter anderem einen Anstieg bei den vereinnahmten Prämien von drei Prozent pro Jahr im Nichtlebensbereich sowie von fünf Prozent im Lebensversicherungsbereich vor.

Beim Gewinn je Aktie rechnen Analysten in diesem Jahr mit 1,24 Euro und für 2019 mit 1,40 Euro. Die Planvorgaben sehen außerdem vor, die Ausschüttungsquote von 10,5 Prozent für 2016 auf mehr als 20 Prozent zu erhöhen. Das heißt, wie meistens seit 2006 winken weitere Dividendenerhöhungen.

Einsteigen sollte, wer bei den Parlamentswahlen am 4. März keinen ungünstigen Ausgang erwartet. Andererseits sollte bei einem geschätzten einstelligen KGV für 2019 schon ein gewisser politischer Bewertungsabschlag im Kurs eingepreist sein.