Sport ist angesagt in der heutigen Gesellschaft und die Branche wächst auch als Wirtschaftszweig in immer größere Dimensionen hinein. So dürfte laut dem Online-Statistik-Portal Statista der Umsatz auf dem weltweiten Sportmarkt in diesem Jahr auf 81,2 Milliarden Euro zu beziffern sein. Gegenüber dem Jahr 2015, für das 41,5 Milliarden Euro zu Buche stehen, wäre das fast eine Verdoppelung.

In den vergangenen Monaten hat der Absatzschwung zwar anscheinend etwas nachgelassen. Die Deutsche Bank spricht mit Blick auf das vierte Quartal 2016 von geringeren Zuwachsraten als noch im dritten Quartal und erst Recht verglichen mit dem ersten Halbjahr des Vorjahres. Das Geschäft mit Sportschuhen habe sich dabei noch am besten gehalten, während das Sportgeschäft den stärksten Dämpfer zu spüren bekommen habe.

Von kurzfristigen Fluktuationen abgesehen trauen Experten dem Sportsegment aber langfristig weiterhin recht viel versprechende Geschäftsaussichten zu. Auch an der Börse sind Sport-Aktien in den vergangenen Jahren zu einem immer wichtigeren Thema geworden. Die gestiegene Bedeutung lässt sich nun auch daran ablesen, dass die Deutsche Bank ab sofort dem Segment der Sportbekleidungs-Hersteller und Zulieferer eine quartalsweise aktualisierte Branchenstudie widmet. Darin geben die Analysten eine Übersicht über die Aktien des Sektors, den jüngsten Entwicklungen an der Geschäftsbasis und es werden detaillierte Informationen zu den Unternehmen geliefert. Zudem werden Analystenschätzungen, Kursentwicklungen und Bewertungen miteinander verglichen. Zudem gibt es sogar auch Tipps für die Wahl der richtigen Sportschuhe.

BÖRSE ONLINE hat sich beim Studium der ersten Publikation dieser Art aber auf die von der Deutschen Bank als besonders interessant herausgestellten Sport-Aktien fokussiert. Als Top-Picks werden dabei fünf Titel herausgestellt, die auf den nachfolgenden Seiten etwas näher vorgestellt werden. Die Werte beinhalten dabei Kurspotenziale gemessen an den aktuellen Notierungen von bis zu 23 Prozent.

Auf Seite zwei: Dick's Sporting Goods





Dick's Sporting Goods-Aktie



Der erste von den fünf Top-Favoriten der Deutschen Bank aus dem Sportartikel-Geschäft heißt Dick's Sporting Goods. Das Kursziel beträgt hier 62,00 Dollar und geht natürlich mit einer Kaufempfehlung einher. Auf Basis der genannten Zielmarke errechnet sich theoretisch ein Kurspotenzial von gut 23 Prozent.

Die Ergebnisse für das vierte Quartal 2017 in Verbund mit dem Ausblick auf das erste Quartal 2017 kamen an der Börse allerdings nicht gut an. Vielmehr setzte es im Anschluss an die Bekanntgabe deutliche Kursverluste. Konkret berichtete der US-Sportartikel-Einzelhändler von einem Nettogewinn, der sich im vierten Quartal von 129 Millionen auf 90,2 Millionen Dollar verringerte. Für den Umsatz wurden 2,5 Milliarden Dollar nach 2,2 Milliarden Dollar ausgewiesen. Für das erste Quartal stellte das Unternehmen zudem einen Gewinn je Aktie in einer Spanne von 0,48-0,53 Dollar in Aussicht. Der Analystenkonsens hatte hier aber mit 0,61 Dollar gerechnet.

Die Deutsche Bank ließ sich davon aber nicht in ihrem Urteil hinsichtlich des Titels beirren. Man setzt vielmehr unverändert darauf, dass es Dick's Sporting Goods gelingen kann, Marktanteile zu gewinnen. Dafür spreche auch die Einschätzung, dass es der Gesellschaft besser als vielen anderen Konkurrenten gelungen sei, sich auf das veränderte Branchenumfeld einzustellen.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig daran zu erinnern, dass sich das Segment, das die Gesellschaft beackert, in einer tiefgreifenden Umbruchphase befindet. So gab es zuletzt bereits einige Fälle von Insolvenzen in der US-Sportartikel-Einzelhandelsbranche, von denen unter anderem bekannten Namen wie Golfsmith International, Sports Authority und der Besitzer von Eastern Mountain Sports betroffen waren. Auch andere Analysten rechnen vor diesem Hintergrund auf Marktanteilsgewinne von Dick's Sporting Goods. Das Problem ist momentan allerdings noch, dass das Segment allgemein eher schrumpft. Die Deutsche Bank geht aber nicht davon aus, dass das Geschäft mit Sportfreizeitmode den Bach runter gehen wird.

Für das Kalenderjahr 2017 trauen die bei der Deutschen Bank zuständigen Analysten dem Unternehmen beim Umsatz ein Plus von 11,0 Prozent zu, beim Gewinn vor Steuern und Zinsen von 19,9 Prozent und beim Gewinn je Aktie von 20,6 Prozent. Konkret wird beim Ergebnis je Aktie mit 3,12 Dollar gerechnet und für 2018 mit 3,79 Dollar. Für das kommende Jahr errechnet sich somit ein geschätztes KGV von 13,3.

Charttechnik





Die Performance-Bilanz der Aktie von Dick's Sporting Goods kann sich mit einem Anstieg von 2002 bis 2016 von 3,00 Dollar auf 62,25 Dollar sehen lassen. Nicht übersehen werden darf dabei aber auch, dass die Notiz seit dem Ende des ersten Quartals 2012 letztlich nicht mehr vorwärtsgekommen ist. Es hat sich somit ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht, bei dem sich der Kurs momentan in etwa in der Mitte der zuletzt gültigen Spanne bewegt. Neue nachhaltige charttechnische Signale ergeben sich erst, sobald daraus nach unten oder nach oben ein Ausbruch erfolgt.

Portrait



Bei Dick's Sporting Goods, Inc. handelt es sich um einen führenden Einzelhändler von Sportprodukten, der sein Sortiment über alle Vertriebs- und Kommunikationskanäle hinweg vertreibt. Zum Angebot zählen Sportausrüstung, Sportkleidung, Sportschuhe und Sport-Accessoires, wobei man die offerierten Produkte selbst als authentisch und qualitativ hochwertig einstuft. Ende Januar betrieb die Gesellschaft in den USA 675 Geschäfte. Zu dem in Pittsburgh, Pennsylvania ansässigen und 1948 gegründeten Unternehmen gehören auch noch Golf Galaxy, Field & Stream, True Runner und die Chelsea Collective Spezialgeschäfte.

Auf Seite drei: Foot Locker





Foot Locker-Aktie



Bei Foot Locker hat die Deutsche Bank das Kursziel im März im Zuge einer bestätigten Kaufempfehlung leicht von 90,00 Dollar auf 89,00 Dollar gesenkt. Das lässt dem Titel im Fall einer Zielerreichung aber weiterhin fast 23 Prozent Luft nach oben.

Zur Begründung für das damals leicht gesenkte Kursziel hieß es damals, die Verzögerungen bei Steuerrückzahlungen in Verbund mit einem für die Branche unvorteilhaften Wetter sowie ein in diesem Jahr späteren Oster-Termin würden die Aussichten für die Zahlen im ersten Quartal etwas dämpfen. Deshalb sei angemessen, die Erwartungen für den Aktienkurs des auf Sneakers spezialisierten Schuheinzelhändlers leicht zu senken.

Gleichzeitig hieß es aber, man glaube weiter daran, dass die dem Titel gewährten Bewertungsrelationen mittel- bis langfristig stiegen dürften, weil dafür auch ganz allgemein die Aufstellung des Unternehmens spreche. Nach Treffen mit dem Vorstand ist man außerdem zu der Überzeugung gelangt, dass die Produkt-Pipeline einen ausreichenden Faktor an "Coolness" birgt, um auch weiterhin wachsen zu können.

Im Kalenderjahr 2017 geht die Deutschen Bank von einem Umsatzplus von 4,5 Prozent aus und einem Anstieg beim Gewinn vor Steuern und Zinsen von 6,4 Prozent. Was das Ergebnis je Aktie angeht, wird eine Verbesserung von 4,29 Dollar auf 4,82 Dollar vorhergesagt. Die Prognosen für 2018 und 2019 sehen dann 5,36 Dollar und 5,74 Dollar vor. Für das nächste Jahr ergibt sich dadurch ein geschätztes KGV von 13,5. Beim Umsatz wird von 2016 bis 2019 ein Anstieg von 7,412 Milliarden auf 8,413 Milliarden Dollar für möglich gehalten.

Mit Blick auf das sich gemessen am Zielkurs für 2018 ergebende Ziel-KGV räumt die Deutsche Bank ein, dass dieses mit 15,5 über dem historischen Schnitt von 13,6 liege. Doch ein höherer Wert sei angemessen, weil Foot Locker einfach über aussichtsreiche Wachstumsaussichten verfüge. Zudem gebe es auch noch etliche ungenutzte Möglichkeiten, um sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Weichen auf noch mehr Wachstum zu stellen.

Charttechnik





Von 1999 bis Ende 2008 gab es für Langfrist-Investoren bei der Aktie von Foot Locker wenig zu holen. Letztlich stand für den Titel in diesem langen Zeitraum sogar ein dickes Minus zu Buche. Doch seitdem hat eine Neubewertung stattgefunden, die den Kurs von November 2008 bis Dezember 2016 von 5,49 Dollar auf 79,20 Dollar nach oben trieb. In diesem Titel konnte der Titel bisher nicht weiter nachlegen, weshalb bei Notierungen auf einem bereits im Juli 2015 gültigen Stand von einem mittelfristigen Seitwärtstrend gesprochen werden muss. Ein neues nachhaltiges Kaufsignal würde charttechnisch bei einem Sprung über das Rekordhoch von 79,20 Dollar generiert werden.

Portrait



Foot Locker sieht sich global als der führende Anbieter im Bereich Sportschuhe und -bekleidung. Ziel ist es, über eine Zusammenarbeit mit den ultimativen Topmarken die besten und exklusivsten Produktreihen anzubieten. Die Kollektionen werden seit mehr als 30 Jahren von Sneaker-Fans für Sneaker-Fans kuratiert. Nur die dabei als am interessantesten eingestuften Produkte schaffen es in die Regale und in die Online-Kataloge.

Foot Locker blickt auf eine 33-jährige Vergangenheit zurück und präsentiert sich beispielsweise in Europa in 20 Ländern mit 620 Filialen in erstklassiger Lage. Insgesamt betreibt die mit Hauptsitz in New York sitzende Gesellschaft 3.363 Geschäfte in 23 Ländern. Zu den Namen, unter denen man dabei auftritt, zählen neben Foot Locker auch noch Champs Sports, Kids Foot Locker, Footaction, SIX:02, Lady Foot Locker, Runners Point und Sidestep.

Auf Seite vier: Nike





Nike-Aktie



Beim dritten Mitfavoriten hantiert die Deutsche Bank mit einem Kursziel von 64,00 Dollar. Die Kaufempfehlung für diesen Vertreter aus dem Dow Jones Industrial Average ist folglich mit einem Aufwärtspotenzial von knapp 14 Prozent ausgestattet.

Der weltgrößte Sportartikelhersteller aus den USA konnte allerdings zuletzt nicht alle Erwartungen erfüllen. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 konnte der Gewinn zwar gesteigert werden, der Ausblick für das Umsatzwachstum fiel aber ungewohnt verhalten aus. Konkret war von einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich die Rede. Demnach zu urteilen macht selbst dem Platzhirschen der intensive Wettbewerb auf dem US-Heimatmarkt zu schaffen, wobei sich hier vor allem Adidas als ernst zu nehmender Konkurrent hervortut.

Die Deutsche Bank reagierte aber gelassen auf diese Nachrichten. Trotz der jüngsten Umsatzdelle bleibe er für den Konzern langfristig optimistisch gestimmt, schrieb der zuständige Analyst Adrian Rott erst vor rund einer Woche. Allerdings räumte auch er ein, dass die zuletzt veröffentlichten Daten zur Geschäftsentwicklung kurzfristig nicht ermutigend klangen und sich dieser Trend offenbar auch jüngst fortgesetzt hat.

Ein Problem, mit dem sich der US-Konzern vor diesem Hintergrund jetzt herumgeschlagen muss, ist letztlich hausgemacht. Gemeint ist damit die Tatsache, dass der Vorstand bis vor nicht allzu langer Zeit die Erwartungen mit sehr optimistischen Geschäftsprognosen geschürt hat. So sprachen die Verantwortlichen etwa im Herbst 2015 davon, den Umsatz bis zum Jahr 2020 50 Milliarden Dollar erhöhen wollen. Bei dieser Prognose war ein jährliches Wachstum von im Schnitt zehn Prozent unterstellt, das zumindest aktuell etwas außer Reichweite geraten ist.

Für das Kalenderjahr 2017 rechnet die Deutschen Bank bei Nike mit einem Umsatzplus von 7,4 Prozent und mit einem Anstieg beim Gewinn vor Steuern und Zinsen von 10,9 Prozent. Zum Ergebnis je Aktie heißt es, im laufenden Jahr sei ein Anstieg beim Gewinn je Aktie von 2,16 Dollar auf 2,39 Dollar denkbar. 2018 beinhalteten die Vorhersagen hier dann einen Wert von 2,60 Dollar. Gemessen an der Prognose für 2018 errechnet sich somit ein geschätztes KGV von 21,6. Beim Umsatz kalkulieren die Analysten im gleichen Zeitraum mit einem Anstieg von 32,376 Milliarden auf 37,146 Milliarden Dollar.

Charttechnik





Die Aktie von Nike zählt zu jenen Titeln, die sich für ihre Langfrist-Performance eine Bestnote verdient haben. Das ist keine Übertreibung, schließlich kletterte die Notiz von 1987 bis 2015 von 0,23 Dollar auf 67,17 Dollar. Der Anstieg vollzog sich dabei auch noch in relativ ruhigen Bahnen, so dass der Wert getrost als erstklassiger charttechnischer Dauerläufer durchgeht. Allerdings muss die Aktie dem rasanten Aufstieg zuletzt Tribut zollen. Seit November 2015 gelang es nicht mehr, neue Rekorde aufzustellen und es hat sich ein mittelfristiger Seitwärtstrend herausgebildet. Ein wichtiges Signal der Stärke wäre es, wenn die Marke von 58,68 Dollar überwunden werden könnte. Denn damit wäre nicht nur das Jahreshoch getoppt, sondern auch eine Abwärtstrendlinie geknackt.

Portrait



Der Nike Inc. ist ein US- Sportartikelhersteller, der zu den weltweit bekanntesten Markennamen zählt und in seiner Branche eindeutig als die Nummer eins gilt. Im Vordergrund der Geschäftsaktivitäten stehen Design, Entwicklung und Vertrieb qualitativ hochwertiger Sportausrüstung. Hierzu gehören Schuhe, Kleidung, Sportgeräte und Hilfsmittel sowie Accessoires. Vermarktet werden die Produkte weltweit über Groß- sowie Einzelhändler, Brand-Stores, über das Internet und Zwischenhändler.

Die unterschiedlichen Produkte des Sortiments werden von externen Vertragspartnern produziert, vorwiegend außerhalb der USA. Ausrüstungsgegenstände werden sowohl außerhalb als auch in den USA gefertigt. In Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften und Beteiligungen deckt Nike eine breite Spanne des Sportsegments ab. Neben Sportartikeln produziert der Konzern auch unterschiedliche Lifestyle-Produkte, die sich stark am sportlichen Stil des professionellen Sortiments orientieren.

Auf Seite fünf: Adidas





Adidas-Aktie



Neben dem Marktführer Nike hat die Deutsche Bank auch eine Kaufempfehlung für Adidas, der Nummer zwei in der Sportartikelbranche. Das Kursziel beträgt in diesem Fall 200,00 Euro. Trotz eines bereits sehr starken Anstiegs in den vergangenen beiden Jahren hätte der Titel damit noch immer 12,3 Prozent Luft nach oben.

Der deutsche Sportartikelkonzern machte im März mit erhöhten Mittelfristzielen Schlagzeilen. Nachdem im Vorjahr ein Rekordergebnis erzielt werden konnte, trauen sich die Herzogenauracher auch in den kommenden Jahren mehr zu als bisher. Der Umsatz soll zwischen 2015 und 2020 um durchschnittlich 10 bis 12 Prozent pro Jahr steigen. Beim Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen geht Adidas von einem Wachstum von im Schnitt 20 bis 22 Prozent jährlich aus. Bislang hatte der Konzern ein durchschnittliches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie ein Gewinnplus von 15 Prozent durchschnittlich pro Jahr angestrebt.

Helfen bei der Zielerreichung sollen eine Vereinheitlichung und Vereinfachung von Prozessen, eine weitere Artikelreduzierung sowie die Harmonisierung der Marketingaktivitäten. Zudem will man sich noch stärker auf die beiden Kernmarken Adidas und Reebok fokussieren und auch die Digitalisierung soll noch stärker vorangetrieben werden.

Die Deutsche Bank hält wie vom Unternehmen selbst angestrebt beim Gewinn je Aktie zehn Euro für möglich und es wird gleichzeitig bis dahin eine operative Marge von 10,2 Prozent unterstellt. In Reaktion auf die neu formulierten Geschäftsziele sagte der zuständige Analyst im Vormonat zwar, kurzfristig dürfte das weitere Aufwärtspotenzial eher begrenzt sein, weil die ambitionierteren mittelfristigen Ziele bereits weitgehend in den Kurse stecken dürften. Langfristig stimme ihn aber das Momentum der Marke zuversichtlich und auch die formulierten Ziele für 2020 böten durchaus noch einen Puffer. Das Kursziel wurde vor diesem Hintergrund damals von 170,00 auf die bereits erwähnten 200,00 Euro erhöht.

Im Kalenderjahr 2017 geht die Deutschen Bank bei Adidas von einem Umsatzplus von 14,5 Prozent aus und von einem Anstieg beim Gewinn vor Steuern und Zinsen von 32,6 Prozent. Die Schätzreihen für das Ergebnis je Aktie beinhaltet von 2016 bis 2019 die folgenden Werte: 4,69 Euro, 6,34 Euro, 7,50 Euro und 8,76 Euro.

Mit Blick auf die Vorhersage für 2019 ergibt sich ein geschätztes KGV von 20,3. Das ist absolut betrachtet zwar relativ hoch, relativiert sich allerdings durch die unterstellten hohen Wachstumsraten. Beim Umsatz geht die Deutsche Bank im genannten Zeitraum von einem Anstieg von 19,29 Milliarden auf 26,518 Milliarden Euro aus.

Charttechnik





Ähnlich wie bei Nike sind Langfrist-Aktionäre bei Adidas voll auf ihre Kosten gekommen. Der Kursverlauf in den vergangenen beiden Jahrzehnten muss sich in keiner Weise hinter dem von Nike verstecken. So kam die Notiz hier von 2001 bis 2017 von 11,93 Euro auf 183,20 Euro voran. Und das Schöne dabei: Der langfristige Aufwärtstrend ist uneingeschränkt intakt, wie auch in diesem Jahr munter aufgestellte neue Rekordhochs untermauern. Die Charttechnik gibt hier somit für einen Einstieg weiter grünes Licht.

Portrait



Adidas gilt als die weltweite Nummer zwei der Sportartikelhersteller, wobei der deutsche Konzern global aufgestellt ist. Etwa 30 Prozent der Umsätze wurden laut Landesbank Baden-Württemberg 2016 in Westeuropa erlöst, 19 Prozent in Nordamerika, 17 Prozent in China und 15 Prozent in MEAA sowie zehn Prozent in Lateinamerika. Der Rest entfällt auf Russland/GUS sowie Japan. Etwa 53 Prozent der Erlöse entfielen dabei auf Schuhe, 39 Prozent auf Kleidung und die restlichen neun Prozent auf Zubehör.

Die Vertriebsstrategie ist auf Omnipräsenz ausgerichtet. Mit mehr als 2.700 eigenen Einzelhandelsgeschäften, über 11.000 Mono Branded Franchise Stores, über 116.000 Geschäften der Großhandelspartner sowie knapp 50 eigene eCommerce-Plattformen kann die Konsumentennachfrage umfassend bedient werden. 2016 erzielte adidas mit durchschnittlich knapp 60.600 Mitarbeitern einen Umsatz von gut 19 Milliarden Euro.

Auf Seite sechs: Puma





Puma-Aktie



Der fünfte und letzte Top-Favorit der Deutsche Bank aus der Sportartikelbranche ist Puma und damit ein Unternehmen, das regional praktisch neben Adidas ansässig ist. Das Kursziel haben die Analysten hier auf 330 Euro festgezurrt. Allerdings hat das einen Haken, denn der Kurs ist in den vergangenen Handelstagen noch einem so deutlich nach oben geschnellt, dass bei derzeit gültigen 347, 00 Euro inzwischen sogar das Kursziel der Deutschen Bank klar übertroffen ist. Etwas Neues war von Analystenseite zu diesem Wert angesichts dieser Entwicklung noch nicht zu hören.

Der neuerliche Satz nach oben kam in einem Umfeld zustande, in dem Puma mehrfach mit guten Nachrichten aufwartete. Zuletzt gab der Sportartikelhersteller im Rahmen der Hauptversammlung bekannt, dass Umsatz und Gewinn im ersten Quartal stärker zugelegt haben. Konkret kam der Umsatz in den ersten drei Monaten 2017 währungsbereinigt um rund 15 Prozent auf gut eine Milliarde Euro voran. Das EBIT kletterte den vorläufigen Eckzahlen sogar um 70 Prozent auf 70 Millionen Euro.

Das ist eine Basis, auf der sich der Vorstand ermutigt sah, auch den Ausblick auf das Gesamtjahr zu erhöhen. Den neuen Angaben zufolge soll der Umsatz nun im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Bisher hatte das Unternehmen einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen soll auf 185 Millionen bis 200 Millionen Euro steigen. Hier hatte man bislang 170-190 Millionen Euro erwartet.

Die Deutsche Bank hatte in den Tagen zuvor gleich zwei Mal das Kursziel erhöht. Erst von 300,00 Euro auf 310,00 Euro und dann auf die bereits erwähnten 330,00 Euro. Erläuternd dazu hieß es, Puma zähle weiterhin zu den besten Sportmarken. Der Bereich Sportbekleidung habe sich stark entwickelt, wobei sich die Erholung noch in einem frühen Stadium befinde. Zudem war von einer vielversprechenden Produkt-Pipeline für das laufende Jahr die Rede, wobei diesbezüglich auch auf die Zusammenarbeit mit der Sängerin Rihanna hingewiesen wurde.

Außerdem wurde darin erinnert, dass sich der Gewinn je Aktie im Vorjahr noch um 70 bis 80 Prozent unter dem Rekordniveau von 2005 bewegt habe. Das lasse noch Luft nach oben. Seit Ende 2016 gehe es von einer schwachen Basis aus in Nordamerika bergauf, zunehmend zeichne sich dies auch in Europa ab. Die Aktie sei eine der preiswertesten globalen Sportbekleidungsmarken, hieß es darüber hinaus. Die Einschätzung basiert beispielsweise auf der Annahme, dass sich der Gewinn je Aktie von 4,17 Euro im Vorjahr in diesem Jahr auf 8,35 Euro verdoppeln soll. 2018 sollen daraus dann 12,22 Euro werden und dieser Wert soll anschließend 2019 mit erwarteten 12,46 Euro gut behauptet werden.

Charttechnik





Die Puma-Aktie, die von 2001 bis 2007 einen kräftigen Satz von rund 12 Euro auf rund 350 Euro gemacht hat, war anschließend nicht mehr zu großen Sprüngen in der Lage. Vielmehr dümpelte die Notiz vor sich hin und wenn es größere Bewegung gab, dann ging es nach unten. Seit Mitte 2015 hat der Aktienkurs aber eines der besten Comebacks in der Branche hingelegt und der Kurs ist ausgehend von rund 140 Euro fast bis an das alte Rekordhoch von 350,28 Euro herangerückt. Klappt es jetzt auch noch diese Hürde zu überwinden, dann wäre das gleichbedeutend mit einem zusätzlichen prozyklischen charttechnischen Kaufsignal.

Portrait



Puma zählt mit zu den weltweit führenden Sportmarken, die Schuhe, Textilien und Accessoires designt, entwickelt, verkauft und vermarktet. Seit über 65 Jahren stellt Puma die innovativsten Produkte für die schnellsten Sportler der Welt her. Zur Performance- und sportlich-inspirierten Lifestyle-Produktkategorien gehören unter anderem Fußball, Running und Training, Golf und Motorsport.

Puma kooperiert sich dabei auf weltweit bekannte Designer-Labels und versucht damit, innovative und dynamische Designkonzepte in die Welt des Sports zu bringen. Zur Puma-Gruppe gehören die Marken Puma, Cobra Golf und Dobotex. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in über 120 Ländern und beschäftigt weltweit mehr als 10.000 Mitarbeiter. Die Firmenzentrale befindet sich in Herzogenaurach/Deutschland. Das deutsche Unternehmen ist ein Teil des französischen Luxuskonzerns Kering.