Am 26. Februar stellt Aixtron die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr vor. Die Bilanz sollte nicht schlecht ausfallen. Die Aachener hoben im vergangenen Jahr zwei Mal die Prognose an und verkündeten: 2018 soll das Geschäftsjahr mit dem besten Ergebnis seit 2011 werden. Und mit Hochspannung werden die Anleger auch den Ausblick erwarten, den Aixtron für das laufende Jahr geben wird.

Sollte es zu einem Déjà-vu kommen? Vor einem Jahr notierte die Aixtron-Aktie vor den Zahlen ungefähr auf dem gleichen Niveau wie heute. Dem beeindruckenden Turnaround, Aixtron wartete nach vielen Krisenjahren für das Jahr 2017 mit dem ersten Nettogewinn auf, folgte eine rasante Kursrally. Der Aktienkurs verteuerte sich in der Spitze bis auf 20 Euro . Doch der Vertrauensvorschuss währte nur ein paar Wochen. Dann gab der TECDax-Titel die Zuwächse wieder ab.

Auch bei der diesjährigen Bilanz könnte Aixtron die Märkte mit dem Ausblick überraschen. 2019 wird sich zeigen, ob die Aachener sich neben dem Kerngeschäft ein zweites Standbein mit Produktionsanlagen für OLED-Bildschirme aufbauen konnten. Zusammen mit einem großen Kunden testet Aixtron den Aufbau einer Produktion in Südkorea. Die Ziele sind hoch gesteckt: die eigene OLED-Technologie soll den bisherigen OLED-Markt aufmischen. Aixtron will nicht nur günstiger produzieren, sondern verspricht gleichzeitig eine hohe Qualität, die sich vor allem in einer längeren Lebensdauer der Displays zeigen soll. Seit Herbst arbeitet Aixtron mit dem südkoreanischen OLED-Industrieausrüster Iruja zusammen, der Spezialwissen für ultradünne große Glasflächen in die Partnerschaft einbringt. Im Dezember sprach das Management von einem attraktiven Chance-Risiko-Profil für den Bereich. Gut möglich, dass das Management jetzt schon Details zum OLED-Projekt bekannt gibt.

Gut sollte es auch im Kernbereich von Aixtron 2019 laufen. Die neuen Technologien wie etwa die 3-D-Sensorik in Smartphones oder die optische Datenübertragung setzten sich zunehmend durch. Davon profitiert der Spezialanlagenbauer. Auch der Zukunftsmarkt der sogenannten Leistungselektronik gewinnt an Dynamik. Die auf den Maschinen von Aixtron hergestellten Halbleiter kommen in den Endmärkten Unterhaltungselektronik, E-Mobilität und Erneuerbare Energien zum Einsatz. Aixtron geht von einem starken und robusten Wachstum in den nächsten Jahren aus.

Im Vorfeld der Zahlen hatte die Aixtron-Notiz einen Aufwärtstrend gestartet. Das Momentum ist hoch. Leerverkäufer haben zuletzt ihre Positionen ein wenig reduziert. Die Aixtron-Aktie verzeichnet hohe Schwankungen und ist deshalb eher für risikoberiete Anleger ein Kauf. Das erste Kursziel legt die Redaktion bei 14 Euro. Sollte die Marke genommen werden, ziehen Anleger den Stopp über den Empfehlungskurs nach.

Empfehlung: Kaufen
Risiko: Hoch
Kursziel: 14,00 Euro
Stoppkurs: 7,50 Euro