Erhebliches Kaufinteresse gab es zum Beispiel bei Siemens-Aufsichtsratsmitglied Michael Diekmann und vier weiteren Familienangehörigen zu beobachten. Summa summarum haben sie 2.000 Siemens-Aktien im Gegenwert von rund 200.000 Euro erworben. Michael Diekmann fungiert mittlerweile seit fast zehn Jahren als Aufsichtsorgan und dürfte damit über die aktuelle Lage des Industriekonzerns bestens informiert sein. Besonders interessant: Vor den Diekmanns haben Mitte November bereits neun andere Siemens-Manager Käufe getätigt. Insgesamt wechselten fast 60.000 Aktien im Wert von über sechs Millionen Euro in deren Besitz - was Anleger tendenziell als positives Omen werten sollten.

Charttechnik Siemens

Auch unter charttechnischen Gesichtspunkten spricht derzeit einiges für die Aktie von Siemens, schließlich hat sie die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro im November wieder zurückerobert, nachdem in der zweiten Oktoberhälfte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Überwinden der 30-Prozent-Marke ein Kaufsignal ausgelöst hatte. Derzeit deutet einiges auf eine erfolgreiche Bodenbildung hin. So richtig optimistisch stimmt der Blick auf den Siemens-Chart bislang aber noch nicht, da sich die langfristige Durchschnittslinie weiterhin im Sinkflug befindet. Um keinen chartinduzierten Verkaufsdruck zu generieren, sollte die im Bereich von 100 Euro verlaufende Unterstützungszone möglichst unverletzt bleiben.

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Markante Käufe bei Fielmann



Bei Fielmann haben zwei Aufsichtsräte und ein Vorstandsmitglied Ende November im großen Stil Aktien des von ihnen gemanagten Unternehmens gekauft. Dabei handelte es sich um den für Materialwirtschaft und Produktion verantwortlichen Vorstand Michael Ferley (1.500 Aktien) sowie die beiden Aufsichtsräte Carolina Müller-Möhl (15.999 Aktien) und Mark Binz (4.014 Aktien). Diese drei Führungspersonen habe damit mehr als 1,1 Millionen Euro in die Zukunft von Fielmann investiert. Trotz der miserablen Aktienperformance haben 2018 bereits einige Fielmann-Manager Käufe getätigt. Insgesamt handelte es sich um über 33.000 Aktien mit einem Transaktionsvolumen von fast 1,9 Millionen Euro.

Charttechnik Fielmann

In der Spitze hat die Fielmann-Aktie innerhalb eines Jahres mehr als ein Drittel ihres Werts eingebüßt. Vor zwei Monaten wurde im Bereich von 50 Euro allerdings die Talsohle erreicht. Danach folgte eine technische Erholung auf 56 Euro. Aktuell befindet sich der MDAX-Wert auf Tuchfühlung mit der mittelfristigen 100-Tage-Linie. Die besonders wichtige 200-Tage-Linie befindet sich aber ganz klar im Abwärtsmodus und macht keine Anstalten, nach oben drehen zu wollen. Als nächster Schritt wäre es wichtig, die im Bereich von 60 Euro angesiedelte Unterstützung zurückzuerobern. Damit wäre dann auch die 200-Tage-Linie in Reichweite und das Schlimmste erst einmal überstanden. Eine Rückkehr in den langfristigen Aufwärtstrendkanal dürfte allerdings ein schwieriges Unterfangen werden.

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Interessante Insidertransaktion bei Ströer



Nicht alltägliche Insidertransaktionen hat in den vergangenen zwei Wochen Udo Müller, der Gründer und Co-CEO des Anbieters von Außen- und Online-Werbung Ströer getätigt. Er verkaufte nämlich im Zuge von 15 Transaktionen diverse Put-Optionsscheine auf Ströer. Ob deren Erwerb als Absicherung oder als Spekulation auf niedrigere Aktienkurse gedacht war, lässt sich im Nachhinein nicht beurteilen. Seit Mai dieses Jahres dürften sich diese Papiere allerdings erheblich verteuert haben, schließlich hat sich die Aktie innerhalb dieses Zeitraums von 64 auf aktuell 48 Euro verbilligt. Die erzielten Verkaufserlöse der Puts belaufen sich auf insgesamt fast 500.000 Euro. Da einige der Hebelpapiere mit einer Restlaufzeit bis Mitte 2019 ausgestattet waren, kann man dem Verkauf durchaus Positives abgewinnen. Würde Müller nämlich eine weitere Talfahrt der Ströer-Aktie erwarten, hätte er die Papiere wahrscheinlich nicht verkauft. Nun darf man gespannt sein, ob sich das Timing des Insiders als richtig erweist.