Von einem Sommerloch an den Börsen kann in diesen August-Wochen keine Rede sein. Dabei sind es nicht unbedingt die Nachrichten aus einzelnen Branchen oder Unternehmen, die für Unruhe sorgen. Stattdessen hängt die Sorge vor einem eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA, Europa und China wie ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten. Leidtragende sind vor allem Branchen, die stark miteinander vernetzt sind - wie die Automobilindustrie und Autozulieferer oder Anlagenbauer und Elektronikkonzerne. Aktuell verschärft sich der Handelskonflikt zwischen Washington und Peking, die in der Vorwoche neue Importzölle in Höhe von 25 Prozent gegeneinander verhängt haben. Es geht um Güter mit einem Wert von jeweils 50 Milliarden US-Dollar.

Unterdessen droht die Türkei in eine Wirtschafts- und Finanzkrise zu rutschen. Und in Europa dürfte es spätestens im Oktober neuen Konfliktstoff geben, wenn die populistische Regierung in Italien ihren Haushaltsentwurf für 2019 vorlegt - sie dürfte höhere Ausgaben planen und eine massive Neuverschuldung in Kauf nehmen.

US-Börsen auf Rekordkurs



Die Reaktionen an den Finanzmärkten fallen völlig unterschiedlich aus. In den USA schickt sich der S & P 500 an, sein bisheriges Allzeithoch vom Januar dieses Jahres zu toppen. Zwei Kurstreiber geben den Ausschlag. Die US-Konjunktur läuft auf Hochtouren. Vor diesem Hintergrund haben etliche US-Firmen in der jüngsten Berichtssaison ihre Gewinnprognosen nach oben revidiert. Für 2018 erwarten die Konsensschätzungen der Analysten nun ein durchschnittliches Gewinnwachstum um 22 Prozent. Mit Ausnahme der Schweiz ist das der mit Abstand höchste Wert unter allen Industrienationen.

In Europa verbuchen dagegen mit Ausnahme des französischen CAC 40 alle führenden Länderindizes seit Jahresanfang Verluste. So dürften etwa etliche DAX-Unternehmen unter den Folgen eines globalen Handelskonflikts leiden. Wesentlich besser aus der Affäre zieht sich da der MDAX. Zwar sind seine zahlreichen mittelständischen Mitglieder stark exportorientiert, doch häufig besetzen sie erfolgreich lukrative Marktnischen.

Aber auch wenn sich die wirtschaftliche Großwetterlage in diesem Jahr eingetrübt hat und die Märkte unruhig bleiben - nichts deutet zurzeit auf größere Kurseinbrüche oder gar einen Börsencrash hin. Die meisten Finanzexperten sind sich darüber einig, dass die globale Konjunktur weiterhin in robuster Verfassung bleibt. "Die Unternehmensgewinne steigen und die Zinsen sind immer noch niedrig. Von daher dürften die Stimmungsindikatoren keine weitere negative Dynamik entfalten, was die Märkte positiv beeinflussen sollte - solange das Thema Handelskrieg nicht weiter eskaliert", sagt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden.

Darüber hinaus könnten sich die politischen Gewitterwolken bald auflockern, wenn nach den Kongresswahlen in den USA im November die Rhetorik von US-Präsident Donald Trump im Hinblick auf künftige Handelsschranken an Schärfe verlieren wird. Umfragen signalisieren, dass seine Republikanische Partei dort einen Rückschlag erleiden könnte.

Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank, sieht für Europa bereits erste Anzeichen der Entspannung im Konflikt mit den USA: "Die US-Industrie benötigt Vorprodukte und Elektroprodukte aus Europa und wäre von einem eskalierenden Zollstreit betroffen." Die transatlantischen Handelsbeziehungen, sagt Halver weiter, könnten sich zu einer Vernunftehe entwickeln und angesichts des Protektionismus in der chinesischen Wirtschaft sei auch Europa daran interessiert, sich eine Tür in die USA offen zu halten.

Noch optimistischer ist Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank: "Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Wenn beschlossene Gegenmaßnahmen beginnen, auch der US-Wirtschaft wehzutun, dann lenkt auch Trump ein." Das Potenzial für positive Überraschungen im zweiten Halbjahr schätzt der Berenberg-Experte größer ein als die Gefahr weiterer Kursrückschläge: "Ich sehe gute Chancen, dass die Märkte die Rückschläge aus dem ersten Halbjahr ausbügeln können. Gerade Europa hat von der Bewertungsseite weiterhin Nachholpotenzial."



Gestützt wird Schmiedings Einschätzung durch die Tatsache, dass die Gewinnschätzungen für europäische Firmen in diesem Jahr stärker zugelegt haben als die jeweiligen Börsenindizes. Folglich sind die Aktienbewertungen gesunken. Zu den europäischen Börsenstars in diesem Jahr zählen vor allem die Wertpapiere von Technologie- und Energiekonzernen. Dagegen gerieten Banken im Zuge der Türkei-Krise wieder in den Abwärtssog.

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Mehr defensiv, weniger zyklisch



Für Anleger stellt sich damit die Frage, in welchen Branchen sie günstig bewertete Unternehmen finden, deren operatives Geschäft weniger oder gar nicht zwischen die Fronten eines eskalierenden Handelskonflikts mit den USA gerät.

Zu den Sektoren, die trotz solider Gewinnentwicklung in der Kursentwicklung eher zurückgeblieben sind, zählen etwa IT- und Personaldienstleister. Eine gute Wahl sind auch Firmen, die als Zulieferer für die boomende Bauindustrie unterwegs sind. In der Gesundheitsbranche sind Medikamentenentwicklung und Medizintechnik die Segmente mit den höchsten Wachstumsraten. Wegen ihrer konjunkturresistenten Entwicklungszyklen sollten sie in keinem breit diversifizierten Portfolio fehlen. Ulrich Stephan von der Deutschen Bank hat unterdessen mit seinem Team verstärkt Minenbetreiber und Grundstoffunternehmen im Blick, die als Nutznießer von geld- und steuerpolitischen Fördermaßnahmen der chinesischen Regierung gelten. Der Finanzsektor würde wiederum von einem Anstieg der Leitzinsen profitieren. Unter den Zyklikern gilt die Chemieindustrie als relativ resistent gegenüber möglichen protektionistischen Maßnahmen, weil die USA viele Grundstoffe für die eigene verarbeitende Industrie benötigen. Für die Gewinne von Firmen aus dem Öl- und Gassektor erweisen sich die anziehenden Ölpreise als Kurstreibstoff.

Technologieaktien sind in diesem Jahr bereits gut gelaufen. Angesichts der überdurchschnittlichen Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn bleibt das Chance-Risiko-Profi dennoch weiterhin positiv. Und da die globale Wirtschaft auf Hightechprodukte angewiesen ist, werden weder Trump noch die Europäische Union hier Handelszölle erheben. Konsumgüter hingegen sind möglichen Handelszöllen ausgesetzt. Unternehmen mit einem breiten Markensortiment und internationalen Absatzmärkten können mögliche Währungsturbulenzen und Handelshürden jedoch gut abfedern.

Letztendlich entscheidet eine breite Streuung über verschiedene Branchen und Länder über die Portfolioperformance. Nachfolgend stellen wir acht krisenresistente Titel vor.

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Auf einen Blick: Marktstimmung









Auf den nächsten Seiten: Acht krisenresistente Titel





Amadeus Fire-Aktie: Personalvermittler weiterhin im Aufwind



Der auf Kaufleute und IT-Experten ausgerichtete Personaldienstleister steigert Jahr für Jahr Umsatz und Ergebnis. Die Aktionäre profitieren davon mit einer saftigen Dividende und ordentlichen Kurssteigerungen. Das nur in Deutschland tätige SDAX-Unternehmen profitiert von zwei Trends. Zum einen gewinnt die Zeitarbeit trotz zunehmender Regulierung an Bedeutung.

Sie ist einem Umsatz von 87,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018 der größte der vier Dienstleistungsbereiche von Amadeus Fire. Zum anderen beflügelt der Trend zur Festeinstellung bei den Kundenunternehmen das Geschäft mit der Vermittlung von qualifizierten Fachkräften. Hier legte der Umsatz von Januar bis Juni 2018 um 23,6 Prozent auf 17,8 Millionen zu. Dass der operative Gewinn zuletzt weniger stark wuchs als die Erlöse, ist auf die deutlich höheren Verwaltungs- und Personalkosten zurückzuführen.

Sollten die Margen im Jahresverlauf wieder anziehen, sind neue Höchststände für die in diesem Jahr bereits gut gelaufene Aktie nur eine Frage der Zeit. Sie ist verglichen mit Wettbewerbern wie Adecco in der Schweiz (2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn) oder Randstad in den Niederlanden (2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,5) höher bewertet. Dafür kommt Amadeus Fire mit über 16 Prozent auf eine deutlich höhere operative Marge.



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BB Biotech-Aktie: Die richtige Dosis Milliardenmoleküle



Innerhalb der Gesundheitsbranche hat sich die Biotechnologie als das Segment mit der höchsten Wachstumsdynamik etabliert. Schätzungen erwarten hier für die nächsten fünf Jahre ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich. Während das Gros der Pharmakonzerne mit Gewinneinbußen durch Patentabläufe konfrontiert ist, haben Biotechfirmen zahlreiche neue Therapien in Krankheitsfeldern mit hohem medizinischen Bedarf auf den Markt gebracht. Dazu zählen vor allem die Krebsmedizin sowie die Autoimmun- und Nervenerkrankungen. Die Folge: Immer mehr Biotechs schreiben schwarze Zahlen und werden zu begehrten Übernahmeobjekten für die Pharmaindustrie.

Mit einem 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf sind Biotechaktien günstig bewertet. Doch erschwert die Komplexität der Themenfelder Anlegern ohne Fachwissen eine Einschätzung. Die Aktie der Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech mit ihrem Portfolio aus rund 35 Firmen bietet eine renditeträchtige Option. Die langjährige Performance spricht für sich: Mit Gewinnen von jährlich 18 Prozent hat der Titel den führenden Branchenindex, den Nasdaq Biotechnology (14 Prozent jährlich), weit hinter sich gelassen. Obendrauf soll Anlegern per Dividende eine jährliche Rendite von fünf Prozent sicher zukommen.



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Hannover Rück-Aktie: Frische Gewinnbrise statt stürmische Zeiten



Dunkle Wolken drohen dem weltweit viertgrößten Rückversicherer dann im operativen Geschäft, wenn Naturkatastrophen hohe Schäden verursachen. So geschehen im Vorjahr, als drei Hurrikane der gesamten Versicherungsbranche das teuerste Naturkatastrophenjahr bescherten. Für 2018 sieht es bislang ganz anders aus. Im ersten Halbjahr verdiente Hannover Rück unterm Strich gut 282 Millionen Euro und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Von dem Großschadenbudget von 825 Millionen Euro, das der Vorstand für 2018 veranschlagt hat, sind nach der ersten Jahreshälfte erst 93 Millionen Euro verbraucht. Der Rest wird nicht als Gewinn verbucht, sondern ins zweite Halbjahr übertragen, um eventuelle Schäden in der beginnenden Hurrikansaison abfedern zu können. Für das zweite Halbjahr kalkuliert die Konzernleitung mit Sonderbelastungen von 264 Millionen US-Dollar aus dem Mortalitätsgeschäft in den USA, weil einige Kunden höhere Preise nicht akzeptieren und ihre Verträge kündigen wollen.

Finanzvorstand Roland Vogel rechnet damit, dass die fehlenden Belastungen aus dieser defizitären Sparte dann 2019 zu einem höheren Konzernergebnis führen. Den Aktionären winkt für 2018 eine weitere Sonderdividende. Zugleich soll die Ausschüttungsquote für die Basisdividende auf 35 bis 45 Prozent des Nettogewinns angehoben werden.



Auf Seite 7: Henkel-Aktie





Henkel Vz.-Aktie: Saubere Rendite mit Überraschungseffekt



Der Düsseldorfer Konzern zählt zu den DAX-Titeln, bei denen das Wachstum im zweiten Halbjahr anziehen sollte. Dass Henkel die Prognose für 2018 leicht nach unten korrigiert hat, ist vor allem negativen Währungseffekten geschuldet. Auf das erste Halbjahr 2018 gerechnet, kosteten sie fast 750 Millionen Euro Umsatz. Rund 40 Prozent der Erlöse erzielt das Unternehmen in Osteuropa, Asien und Nordamerika. Indes hob Henkel die Erwartungen für die operative Marge leicht an: 18 Prozent, also der Wert vom ersten Halbjahr, ist hier die neue Zielmarke. Fast sämtliche Sparten haben im ersten Halbjahr auf der Umsatz- und Margenseite überzeugt.

So haben sich Waschmittel und Kosmetik im internationalen Wettbewerb erholt. Höhere Preise kann Henkel hier am ehesten über neue Produkte durchdrücken. Die größten Impulse gehen jedoch von der Klebstoffsparte aus, mit denen Henkel die Hälfte der Konzernerlöse erzielt. Mit 5,2 Prozent schaffte dieses Geschäftsfeld im ersten Halbjahr das größte Umsatzplus. Die operative Marge zog auf 19 Prozent weiter an. Das ist umso bemerkenswerter, weil die Autoindustrie zu den größten Abnehmern für die Industriekleber zählt. Mit einem 2019er-Kurs--Gewinn-Verhältnis von 17,5 ist die Aktie deutlich günstiger bewertet als nicht zyklische Konsumgüterhersteller wie Beiersdorf (27,1) oder Unilever (19,7).



Auf Seite 8: Hypoport-Aktie





Hypoport-Aktie: Lukrative Nischen im Fintechgeschäft



Für Börsianer ist die im SDAX gelistete Gesellschaft eine Erfolgsstory. Allein in den vergangenen drei Jahren hat sich der Aktienkurs fast versechsfacht. In Zeiten, in denen klassische Banken mit sinkenden Margen und Kundenzahlen kämpfen, setzt der in Berlin ansässige Finanzdienstleister ganz auf digitale Plattformen für seine vier Geschäftsfelder. Hypoport konzentriert sich auf den deutschen Markt. Größter Gewinntreiber ist die Kreditplattform Europace, die zuletzt rund 40 Prozent des Konzernumsatzes und 77 Prozent am operativen Gewinn stellte.

Darüber hinaus verkauft die Gesellschaft in den drei Geschäftsbereichen Privatkunden, Immobilien (früher: institutionelle Kunden) und Versicherungen diverse Beratungsdienstleistungen für Finanzierungen und Vorsorgeprodukte. Dass sich Hypoport weiterhin in der Expansionsphase befindet, untermauern die Halbjahreszahlen: Während der operative Gewinn auf Ebitda-Basis im Vorjahresvergleich um 14 Prozent auf 19 Millionen Euro vorankam, legte der Umsatz um 28 Prozent auf 121,7 Millionen Euro zu.

Hypoport investiert weiterhin in neue Geschäftsfelder wie eine digitale Immobilienplattform und mehr Berater in den Franchise-Büros. Dazu ergänzen Zukäufe das organische Wachstum. Weil Hypoport in den nächsten Jahren auch überproportional beim Gewinn wachsen wird, hat die schon stattlich bewertete Aktie weiter Luft nach oben.



Auf Seite 9: Nvidia-Aktie





Nvidia-Aktie: Mit Grafikkarten immer mittendrin



Ob USA, Europa oder China - die 3-D-Grafikkarten von Nvidia sind weltweit aus Rechnern, Notebooks und Spielekonsolen nicht wegzudenken. Bei Letzteren ist das US-Unternehmen die unangefochtene Nummer 1. Diese Sparte stellt 58 Prozent der Gesamterlöse. Allein im zurückliegenden Quartal verbuchte Nvidia hier ein strammes Umsatzplus um 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auf Konzernebene verbesserte sich der Umsatz um 40 Prozent auf 3,1 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie schnellte um 91 Prozent nach oben und übertraf die Analystenschätzungen. Auch bei den Börsianern bleibt Nvidia angesagt: Allein in den vergangenen zwölf Monaten stieg der Aktienkurs um 60 Prozent. Zu den Stärken der Firma zählt, dass sie ihr Wachstum ständig mit neuen Produkten befeuert. So kommt eine neue Generation von Grafikkarten im September auf den Markt.

Ganz vorne mit dabei ist der Konzern auch mit Chips für Anwendungen in der virtuellen Realität und für das autonome Fahren. Dass Nvidia aber auch rechtzeitig einen Kurswechsel einschlägt, wenn etwas schiefläuft, beweist die Strategie bei den Chips für Kryptowährungen. Hier hatte sich die Firma nach dem Boom von 2017 verschätzt und blieb auf produzierten Grafikkarten sitzen, nachdem die Nachfrage sank. Nvidia reagierte und stoppte die Produktion.



Auf Seite 10: Schindler Holding-Aktie





Schindler Holding-Aktie: Immer höher hinaus mit den Gewinnen



Aktien von Schweizer Firmen, die hoch profitabel arbeiten und eine exzellente Bilanzqualität mitbringen, werden an der Börse mit hohen Bewertungen bezahlt. Der Hersteller von Rolltreppen und Fahrstühlen ist hier keine Ausnahme. Im Gegenzug sind die Aktionäre an einem Unternehmen beteiligt, das zurzeit in allen Regionen wächst. Anders als bei etlichen Firmen, die im Euroraum produzieren, beflügelten bei Schindler auch positive Wechselkurseffekte die Geschäftszahlen. So verbesserten sich Auftragseingang und Umsatz um jeweils rund zehn Prozent auf 5,87 beziehungsweise 5,26 Milliarden Schweizer Franken. Auf der Ertragsseite schafft es Schindler weiterhin, den Preisdruck und die höheren Materialkosten durch Skaleneffekte und weitere Effizienzsteigerungen auszugleichen.

Die operative Marge liegt bei im Branchenvergleich stattlichen 11,7 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2018 hat Schindler die Umsatzprognose auf ein Plus um fünf bis sieben Prozent angehoben. Der Konzerngewinn soll zwischen 960 Millionen und einer Milliarde Schweizer Franken landen, was einem Zuwachs um bis zu zwölf Prozent entsprechen würde. Zu den großen Stärken von Schindler zählt die globale Präsenz - und hier wird das Geschäft von der anhaltend hohen Nachfrage für Infrastrukturprojekte getrieben. Die aktuelle Seitwärtsbewegung bietet eine gute Einstiegschance.



Auf Seite 11: Total-Aktie





Total-Aktie: Jede Menge Energie für steigende Kurse



Dass die USA mit der Produktion von Schieferöl zum weltweit größten Ölproduzenten aufgestiegen sind, hat aktuell kaum Einfluss auf das Geschäft der Energiekonzerne. Die steigenden Öl- und Gaspreise treiben Umsatz und Gewinne. Der französische Konzern Total bietet, was das Verhältnis von steigenden Erträgen und Aktienbewertung angeht, für Anleger eine besonders gute Einstiegschance.

Im zweiten Quartal hat das Unternehmen den Nettogewinn auf 3,72 Milliarden US-Dollar fast verdoppelt. Der in der Sparte vielbeachtete Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten stieg um 37 Prozent auf 7,6 Milliarden US-Dollar. Der fürs laufende Geschäftsjahr erwartete Gewinnsprung soll die Umsatzrendite von fünf auf im Branchenschnitt beachtliche 7,2 Prozent katapultieren.

Dank neuer Gasprojekte und Ölfelder und einigen Zukäufen wird Total in diesem Jahr mehr Öl und Gas fördern als geplant. Strategisches Geschick zeigte das Management bei der Übernahme des Versorgers Engie LNG: Mit dem 1,5 Milliarden US-Dollar teuren Deal steigt Total zum weltweit zweitgrößten Produzenten und Händler von Flüssiggas auf. Zugleich wird der Konzern neue Erdölvorkommen in Katar und Kasachstan erschließen. Angesichts dieser Ressourcen lässt sich verschmerzen, dass Total wegen möglicher US-Sanktionen ein Gasprojekt im Iran aufgibt.