Überraschend an den US-Präsidentschaftswahlen war nicht nur der Sieg von Donald Trump, sondern auch die daraufhin zu beobachtenden Marktreaktion. Davon auf dem falschen Fuß erwischt wurden die Akteure am US-Aktienmarkt als auch am Goldmarkt. Denn statt deutlich zu fallen; haussierten die Kurse an Wall Street nach dem Urnengang und der Goldpreis gab nach, statt zuzulegen, wie es zumeist erwartet worden war.

Durch die jüngste Abwärtsbewegung hat sich der zum Redaktionsschluss bei 1.172,90 Dollar je Feinunze notierende Goldpreis deutlich vom Jahreshoch von 1.366 Dollar abgesetzt. Noch schlimmer hat es die Goldaktien erwischt. Ablesen lässt sich das beispielsweise am NYSE Arca Gold Miners Index. Dieser hat ausgehend von einem noch im August bei 870 Punkten markierten Jahreshoch aktuell bis auf 578,75 Punkte nachgegeben.

Die Chartbilder sowohl beim physischen Gold als auch bei den Goldminen haben sich dadurch natürlich deutlich eingetrübt. Doch die fundamental orientierten Analysten von S&P, die kürzlich von CFRA Research übernommen wurden und jetzt das größte unabhängige Research-Team bilden, ficht das nicht an. Sie bleiben für ausgewählten Branchenvertreter zuversichtlich gestimmt, obwohl sich in den USA im laufenden Zyklus im Dezember die zweite Leitzinserhöhung abzeichnet.

Aus Sicht des zuständigen Analysten Matthew Miller ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf den Goldpreis die Entwicklung der Realverzinsung. Denn darüber würden die Opportunitätskosten für das Halten des zinslosen Goldes mitbestimmt. Hausintern gehe man zwar ebenfalls von einer Zinserhöhung im Dezember aus und 2017 seien weitere Anhebungen denkbar, gleichzeitig dürfte eine anziehende Inflation aber eine Ausdehnung der Realzinsen verhindern, heißt es.

Stimme diese Annahme, könnte Pluspunkte zugunsten von Gold, wie eine hohe Staatsverschuldung in vielen Ländern, erhöhte geopolitische Gefahren und Event-Risiken, die Möglichkeiten von volatileren Kursschwankungen und ein nachlassendes Goldangebot in Kombination mit einer regen Nachfrage die Preise stützen. Die Analysten von S&P/CFRA sehen bei ausgewählten Branchenvertretern in der jüngsten Schwäche des Goldpreises eine Kaufchance. Geht die Rechnung auf, winken bei den Empfehlungen Kursgewinne von bis zu 73 Prozent.



S&P/CFRA-Goldaktien-Kaufempfehlung, Nummer eins: Randgold Resources Ltd. (ADRs, WKN: 725199, 71,88 Dollar, 67,522 Euro)



Etwas untypisch im Branchenvergleich präsentiert sich der Kursverlauf bei Randgold Resources. Denn der Kurs ist in den Jahren zuvor, als der Goldpreis Schwierigkeiten hatte, noch so stark abgeschmiert wie das bei anderen Goldproduzenten üblicherweise der Fall war. Allerdings ist es dafür im Gegenzug im ersten Halbjahr während der allgemeinen Haussebewegung nicht ganz so gut gelaufen wie bei anderen Goldminen, zuletzt musste die Notiz aber dennoch ebenfalls merkliche Abschläge einstecken. Charttechnisch hängt der Kurs dadurch weiter in einem langfristigen Seitwärtstrend fest, wobei kurzfristig aber ein Abwärtstrend vorherrscht.

Nach einem schwierigen Halbjahr, das anders als sonst bei Randgold in der Vergangenheit zumeist üblich auch einige operative Rückschläge mit sich brachte, ist es im dritten Quartal wieder besser gelaufen. Der Nettogewinn verbesserte sich da von 42,3 Millionen Dollar auf 65,6 Millionen Dollar und die Verantwortlichen gaben sich zuversichtlich, die Jahresziele doch noch erreichen zu können.

S&P/CFRA war allerdings auch mit dem jüngsten Quartalsausweis nicht ganz zufrieden. Mit 0,69 Dollar je Aktie habe der Gewinn die Erwartungen verfehlt, hieß es und auch der Umsatz sei nicht ganz wie erhofft ausgefallen. Man geht aber davon aus, dass im vierten Quartal die dafür verantwortlichen Probleme bei zwei Minen behoben werden können und sich dann auch die Ergebnisse wieder verbessern werden.

Die Gewinnschätzung für 2016 wurde dennoch von 3,10 Dollar auf 2,80 Dollar nach unten angepasst. Für 2017 blieb die Vorhersage mit 4,30 Dollar aber unverändert. Die bestehende Kaufempfehlung hat ebenfalls weiterhin Gültigkeit, wobei sich das Kursziel für die ADRs bei 114 Dollar bewegt. Theoretisch lässt das dem Titel ein Aufwärtspotenzial von 58,6 Prozent. Wird die Vorgabe erreicht, würde sich das Verhältnis von Unternehmenswert zum Ebitda für 2017 bei 26,5 bewegen, was identisch wäre mit dem Durchschnittswert für die vergangenen drei Jahre.

Was S&P/CFRA an Randgold Resources allgemein gefällt, sind eine solide Bilanz mit einer starken Netto-Cash-Position von mehr als 500 Millionen Dollar, ein überzeugendes Cash-Flow-Profil sowie die niedrigen Kosten. 2016 beliefen sich die Gesamtkosten auf 678 Dollar je Feinunze und die Verantwortlichen bei diesem Goldproduzenten sind fest davon überzeugt, die Kosten auch weiterhin tief halten zu können. Interessant sind außerdem auch die in den kommenden fünf Jahren anvisierten drei neuen Projekte. Das trägt dazu bei, dass die Gesellschaft anders als etliche Konkurrenten nicht von einem fallenden Produktionsprofil belastet sein dürfte.

Portrait: Bei Randgold Resources Ltd. handelt es sich um ein in Jersey firmierendes Unternehmen, das sich auf die Exploration und Entwicklung von Goldvorkommen in Afrika südlich der Sahara fokussiert hat. Regional ist die Gesellschaft vor allem in Mali, der Elfenbeinküste, dem Senegal und im Kongo tätig. Das Listing befindet sich seit 1997 an der London Stock Exchange und an der Nasdaq werden ADRs gehandelt. 2015 wurden 1,211 Millionen Unzen Gold produziert, ein Wert, der bis 2017/18 auf mehr als 1,3 Millionen Unzen steigen soll.





S&P/CFRA-Goldaktien-Kaufempfehlung, Nummer zwei: Goldcorp Inc. (WKN: 890493, 13,19 Dollar, 12,45 Euro)



Nicht wirklich ermutigend sieht das Chartbild bei Goldcorp aus. Nach einem Hoch im September 2011 hat der Kurs stetig an Boden verloren und erst die Aufwärtsbewegung beim Goldpreis im ersten Halbjahr 2016 bescherte der Notiz auch hier in etwa eine Verdoppelung. Zuletzt ist der da noch gezeigte Schwung aber wieder abhandengekommen und inzwischen musste ein größerer Teil der eingefahrenen Gewinne wieder abgegeben werden. Ein intakter Abwärtstrend birgt nun sogar die Gefahr eines Abrutschens in Richtung Jahrestief von 9,82 Dollar.

Wie die schwache Verfassung des Aktienkurses unschwer vermuten lässt, läuft es bei Goldcorp einfach rund. Im abgelaufenen Quartal stieg zwar der den Aktionären zurechenbare Gewinn von minus 192 Millionen Dollar auf plus 59 Millionen Dollar, aber der operative Cash Flow verringerte sich von 443 Millionen auf 267 Millionen Dollar. Der ausgewiesene Gewinn je Aktie blieb mit 0,11 Dollar unter den Erwartungen. Gewisse Probleme gibt es auf der Produktionsseite sowie bei den Kosten und auch die Goldgehalte sind derzeit nicht so, wie man sich das wünschen würde.

Bei den Gesamtkosten setzt S&P/CFRA aber darauf, dass im Gesamtjahr 2016 ein Wert von 875 Dollar je Feinunze erreicht werden kann. Gegenüber den für 2015 ausgewiesenen 894 Dollar je Feinunze wäre das eine kleine Verbesserung. Außerdem würde man sich damit im Rahmen der unternehmensinternen Vorgabe von 850-925 Dollar bewegen. Gelobt wird außerdem die Bilanz, die als sehr solide bezeichnet wird. Ende 2016 wird das Verhältnis von Verschuldung zum Ebitda auf das 1,5-fache veranschlagt und für 2018 deutlich tiefer auf das 0,8-fache.

Das Anlageurteil von S&P/CFRA lautet kaufen. Das Kursziel beträgt 21,00 Dollar und lässt der Notiz somit theoretisch gut 59 Prozent Luft nach oben. Das Verhältnis von Unternehmenswert zum Ebitda wird auf Basis der Schätzungen für 2017 mit 10,0 angegeben, was sich decke mit dem eigenen Dreijahres-Durchschnittswert. Die Gewinnschätzungen wurden zuletzt nicht verändert und bewegen sich für das laufende und das kommende Jahr bei 0,35 Dollar und 0,65 Dollar je Aktie.

Profil: Die kanadische Goldcorp zählt weltweit zu den größten Goldproduzenten. Es gibt zehn operativ tätige Minen, die in Mexiko, Kanada, Guatemala, Dominikanische Republik, Argentinien und den USA gelegen sind. Hinzu kommen etliche Explorationsprojekte. 2015 wurden 3,46 Millionen Unzen Gold produziert. Die fünf Hauptfaktoren auf die man sich eigenen Angaben zufolge konzentriert, lauten wie folgt: qualitativ hochwertige Produktion, niedrige Kosten, Aufrechterhaltung eines Investment-Grade-Rating, in Regionen mit niedrigem politischen Risiko tätig zu sein und die Geschäftsführung in einer verantwortlichen Weise auszuüben. Weltweit beschäftigt die Gesellschaft mehr als 15.000 Mitarbeiter.





S&P/CFRA-Goldaktien-Kaufempfehlung, Nummer drei: Newmont Mining Corp. (WKN: 853823, 32,44 Dollar, 30,636 Euro)



Das Chartbild bei Newmont Mining ähnelt dem von vielen anderen Goldproduzenten. Will heißen, die Kurse bewegen sich im Gleichlauf mit den Ausschlägen beim Goldpreis. Das wiederum bedeutete in den vergangenen Jahre fallende Notierungen, bevor die in diesem Jahr zunächst steigenden Goldpreise für eine ausgeprägte Erholung sorgten. Dem Kurs bescherte das fast eine Verdreifachung, doch zumindest ein Teil davon musste zuletzt im Gefolge des nachgebenden Goldpreises wieder abgegeben werden.

Was die Ergebnisse angeht, hat das Unternehmen für das abgelaufene Quartal einen etwas niedriger als erwarteten Gewinn je Aktie von 0,38 Dollar ausgewiesen. Zurückzuführen war das auf höhere Abschreibungen. Die Goldproduktion fiel dagegen mit 1,25 Millionen Unzen wie erwartet aus, während die Gesamtkosten mit 945 Dollar je Feinunze sogar besser als erwartet hereinkamen. Damit bewegen sich die Gesamtkosten nun schon seit neun Quartalen bei unter 1.000 Dollar. Dabei soll es auch bleiben, wurden doch bis 2020 Gesamtkosten in einer Bandbreite von 880-980 Dollar in Aussicht gestellt. Die Verantwortlichen verengten außerdem die Produktionsrichtlinie von 4.7-5,0 auf 4,8-5,0 Millionen Unzen.

Ende Oktober hat S&P/CFRA das Zwölfmonats-Kursziel leicht von 50,00 Dollar auf 49,00 Dollar gesenkt, die Kaufempfehlung wurde aber bestätigt. Um die Vorgabe zu erreichen, müsste die Notiz um 51 Prozent zulegen. Auf Basis des genannten Kursniveaus wäre der Titel auf Basis der Schätzungen für 2017 mit einem Verhältnis von Unternehmenswert zum Ebitda von 8,9 ausgestattet. Das decke sich mit der Relation für vergleichbare Konkurrenten, heißt es.

Die Gewinnschätzung je Aktie wurde gleichzeitig für 2016 von 1,75 Dollar auf 1,80 Dollar erhöht, für 2017 aber unverändert bei 2,00 Dollar belassen. Die Quartalsdividende hat das Unternehmen übrigens von 0,025 Dollar auf 0,05 Dollar verdoppelt. S&P/CFRA lobt ansonsten die Bilanz als am besten in der Vergleichsgruppe. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum Ebitda dürfte sich Ende 2016 beim 0,6-fachen bewegen und bis Ende 2017 auf nur noch das 0,1-fache fallen, so die Prognose.

Portrait: Bei der Newmont Mining Corp. handelt es sich laut Deutscher Bank um den weltweit zweitgrößten Goldproduzenten. Im Vorjahr verkaufte das Unternehmen rund fünf Millionen Unzen Gold und 166 Millionen Pfund Kupfer. Die Reserven beliefen sich auf 73,7 Millionen Unzen Gold und auf 5,7 Milliarden Pfund Kupfer. Es gibt Aktivitäten in den USA, Kanada, Mexiko, Peru, Australien, Neuseeland, Indonesien, Surinam und Ghana.

Aus Nordamerika stammte im Vorjahr rund ein Drittel der Goldproduktion, aus Asien-Pazifik 41 Prozent, Südamerika zehn Prozent und Afrika 16 Prozent. Das Haupt-Listing des US-Unternehmens mit Sitz in Denver im Bundesstaat Colorado befindet sich an der New York Stock Exchange. Die Aktie ist im S&P 500 Index enthalten.





S&P/CFRA-Goldaktien-Kaufempfehlung, Nummer vier: Royal Gold Inc. (WKN: 885652, 69,64 Dollar, 65,755 Euro)



Nach einer steilen Talfahrt erlebte mit Royal Gold die vierte Kaufempfehlung in diesem Jahr zunächst eine ebenso rasante Kursexplosion. Konkret schnellte die Notiz von einem Jahrestief bei 25,33 Dollar bis auf 86,02 Dollar nach oben. Dieses Zwischenhoch konnte zuletzt nicht ganz gehalten werden, aber die meisten der in den Monaten zuvor eingefahrenen Gewinne sind noch vorhanden. Im Bereich von 65 Dollar scheint die Aktie zunächst so etwas wie einen Boden gefunden zu haben, ob dieser hält wird aber natürlich auch nicht zuletzt über die weitere Entwicklung des Goldpreises mitentschieden werden.

Die für das abglaufene Quartal vorgelegten Zahlen waren vorzeigenswert. So kletterte der Umsatz von 74,1 Millionen Dollar auf einen Rekordwert von 117,9 Millionen Dollar und ein Nettoverlust im Vorjahresquartal von 45 Millionen Dollar konnte in ein Plus von 29,8 Millionen Dollar verwandelt werden. Zudem sprach der Vorstand von einem guten Start in das neue Fiskaljahr 2017. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich die in den vergangenen sechs Monaten getätigten Investitonen nun ausfallen werden.

S&P/CFRA zeigte sich ebenfalls zufrieden mit den ausgewiesenen Ergebnissen Am 09. November wurde das Anlageurteil von Halten auf Kaufen erhöht. Gleichzeitig lautet die Vorgaben für das Kursziel seitdem 95,00 statt 90,00 Dollar. Daraus ergibt sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 36,4 Prozent. Ein Kursniveau, dass sich übrigens auch die Analysten der Bank of America Merrill Lynch vorstellen können, wobei der Analystenkonsens ein Kursziel von 90,38 Dollar anvisiert.

Bei S&P/CFRA wird auf Basis der Schätzungen für das im Juni endende Fiskaljahr 2016/17 ein Verhältnis von Unternehmenswert zum Ebitda von 15,5 für angemessen bezeichnet. Gegenüber der Durchschnittsbewertung der Konkurrenten von 12,5 stelle das auf dieser Basis zwar einen Aufschlag dar, doch dieser sei gerechtfertigt, weil es einen hohen Hebel bei einem steigenden Goldpreis gebe, ohne dass dafür unnötige Kapital- oder Explorationsrisiken eingegangen werden müssten. Letztlich heißt das nichts anderes, als dass das Geschäftsmodell als vorteilhaft eingestuft wird.

Die Gewinnschätzung wurde gleichzeitig mit dem Anlageurteil und dem Kursziel ebenfalls angehoben. Für die Fiskaljahre 2017 und 2018 ging es beim erwarteten Ergebnis je Aktie um jeweils 0,05 Dollar auf 1,90 Dollar bzw. 2,25 Dollar nach oben. Die Ebitda-Marge sieht man 2017 bei 73 Prozent und 2018 bei 75 Prozent.

Erwähnenswert bei Royal Gold ist, dass die auf das Jahr hochgerechnete Dividende zuletzt von 0,92 Dollar auf 0,96 Dollar erhöht wurde. Damit findet eine schöne Tradition eine Fortsetzung, die darin besteht, seit dem Jahr 2001 die jährliche Ausschüttung kontinuierlich zu erhöhen.

Royal Gold Inc., ein Bergbauunternehmen mit Sitz in Denver, Colorado. Es handelt sich um ein so genanntes Royalty- und Streamingunternehmen, das Produzenten Kapital und Know-How zur Verfügung stellt und dafür im Gegenzug einen Anteil an den Verkaufserlösen aus der Produktion erhält. Das Portfolio umfasst der 38 operativ aktive Betriebsstätten und 24 Minen, die sich noch im Aufbau befinden. Rund 90 Prozent der Reserven und Einnahmen stammten im Fiskaljahr 2016 auf Nordamerika, der Dominikanischen Republik und aus Chile.





S&P/CFRA-Goldaktien-Kaufempfehlung, Nummer fünf: Barrick Gold Corp. (WKN: 870450, 15,02 Dollar, 14,169 Euro)



Auch die fünfte und letzte Kaufempfehlung von S&P bzw. CFRA Research könnte sich dem zuletzt zu beobachtenden Abwärtssog nicht entziehen. Gemeint ist damit Barrick Gold, wo der Kurs gegenüber dem Jahreshoch von 23,16 Dollar inzwischen gut 35 Prozent verloren hat. Dadurch hat sich in den vergangenen Monaten ein Abwärtstrend herausgebildet, dessen Ende momentan noch nicht in Sicht zu sein scheint. Nicht vergessen werden darf aber auch, dass sich die Notiz zuvor von September 2015 von 5,94 Dollar auf die erwähnten 23,16 Dollar befestigt hatte.

Losgelöst von den zuletzt negativen Bewegungen beim Goldpreis war Barrick Gold geschäftlich jüngst ganz erfolgreich unterwegs. Operativ wurden jedenfalls überzeugende Quartalszahlen vorgelegt. So übertraf der Gewinn je Aktie mit 0,24 Dollar die Konsenserwartungen von 0,20 Dollar. Die Goldproduktion von 1,38 Millionen Unzen entsprach weitgehend den Erwartungen, dafür waren die Gesamtkosten mit 704 Dollar je Feinunze deutlich niedriger als erwartet ausgefallen. Das ermöglichte es den Verantwortlichen, die Kostenprognose das dritte Quartal in Folge auf nunmehr 740 bis 775 Dollar je Feinunze zu senken. Das erklärte Ziel gemäß CFRA lautet, die Gesamtkosten bis Ende 2019 auf unter 700 Dollar zu senken, nach 831 im Vorjahr und 864 Dollar im Jahr 2014.

Beim freien Cash Flow wurden im abgelaufenen Quartal 674 Millionen Dollar generiert. Die Nettoschulden konnten um weitere 1,4 Milliarden Dollar abgebaut werden und damit befindet sich das Unternehmen auf einem guten Weg, um wie geplant einen Schuldenabbau von rund zwei Milliarden Dollar zu erreichen.

S&P/CFRA hat in Reaktion auf die jüngsten Geschäftszahlen das Kursziel für den weltgrößten Goldproduzenten um einen Dollar auf 26,00 Dollar angehoben. Die Einstufung lautet stark Kaufen und das Kursziel lässt der Notiz gut 73 Prozent Luft nach oben. Gemessen an den Schätzungen für 2017 wird ein Verhältnis von Unternehmenswert zum Ebitda von 7,5 als angemessen gesehen, wobei das gegenüber dem Branchenschnitt von 8,5 noch immer einen Abschlag bedeuten würde. Allerdings sei dieser wegen der Verschuldung derzeit auch noch gerechtfertigt, so das Urteil. Gleichzeitig glaube man aber fest an eine zügige Rückführung der Schuldenlast. Die Nettoverschuldung zum historischen Ebitda wird Ende 2016 bei 1,4-fachen gesehen und Ende 2016 beim 1,0-fachen. Ende 2015 betrug dieser Faktor noch das 2,5-fache.

Die Gewinnschätzungen wurden mit dem Kursziel ebenfalls angehoben. Für 2016 wird nun beim Ergebnis je Aktie mit 0,72 Dollar statt mit 0,70 Dollar gerechnet und für 2017 mit 1,05 Dollar statt mit 1,00 Dollar.

Portrait: Barrick Gold Corp. mit Sitz im kanadischen Toronto gilt gemessen an der Produktion und den Reserven als der größte Goldproduzent weltweit. Das Unternehmen verfolgt Goldminen und Entwicklungsprojekte in den USA, Kanada, Peru, Tansania, Chile und Argentinien. Über Barrick Energy auch die Gesellschaft im Öl- und Gasgeschäft aktiv. Im Vorjahr wurden 6,117 Millionen Unzen Gold produziert und 511 Millionen Pfund Kupfer. CFRA beziffert die Goldreserven auf 91,9 Millionen Unzen. 58 Prozent der Goldproduktion stammten aus Nordamerika, 20 Prozent aus Südamerika, 15 Prozent aus Australien-Pazifik und acht Prozent aus Afrika. Das Haupt-Listing ist an der New York Stock Exchange.