14.29 Uhr - Für die SPD bleibt die Frage, ob sie besser in der Opposition aufgehoben wäre, auf der Tagesordnung. "Das ist eine Diskussion, die wir führen", sagt Generalsekretär Lars Klingbeil. Diese sei mit der Entscheidung, in die Groko einzutreten, nicht beendet. Die SPD werde genau auswerten, wie sich jetzt der Stil nach der Bayernwahl ändere.

14.26 Uhr: Die SPD will sich nach den Worten von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil bei einer Klausur am 4. und 5. November damit auseinandersetzen, wie es zu dem verheerenden Wahlergebnis in Bayern kommen konnte. Nach der Bundestagswahl habe die SPD gezeigt, dass sie eine schonungslose Auswertung nicht scheue. In den nächsten zwei Wochen sollten die Wahlkämpfer in Hessen unterstützt werden.

14.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft die große Koalition im Bund zu stärkeren Anstrengungen auf. "Wie stabil die große Koalition arbeitet, haben wir selbst in der Hand", sagt Spahn dem "Tagesspiegel". "Eine bessere Pflege, die Begrenzung der Migration, schnellere Digitalisierung - es ist unsere verdammte Pflicht, diese und andere Probleme nicht nur zu beklagen, sondern sie zu lösen." Personelle Konsequenzen forderte der CDU-Politiker nicht. Die SPD, die in Bayern ebenfalls stark verloren hat, warnt er vor einem Ausstieg aus der Koalition im Bund. "Wer vor Verantwortung wegläuft, verliert."

14.08 Uhr: Das Ergebnis der bayerischen Landtagswahl sieht CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer als "klaren Schuss vor den Bug". Die Verluste der CSU und der SPD seien "mehr als ein Appell". "Wir sind alle gut miteinander beraten, diese Signale aus Bayern sehr, sehr ernst zu nehmen."

14.05 Uhr: CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht eine Mitverantwortung der CDU für das schlechte Erscheinungsbild der großen Koalition. "Das ist Verantwortung von allen, die beteiligt waren", sagt Kramp-Karrenbauer auf die Frage, ob sie die Schuld alleine bei der CSU sieht. "Jeder muss vor der eigenen Haustür kehren." Es sei zudem Aufgabe der CSU, zu entscheiden, mit welchem Personal sie arbeiten wolle, sagt sie zur Kritik an CSU-Chef Horst Seehofer.

12.16 Uhr: Die Freien Wähler wollen schnell in Koalitionsverhandlungen mit der CSU in Bayern einsteigen. Für Mittwoch seien erste Sondierungsgespräche geplant, sagt Parteichef Hubert Aiwanger in München. Diese sollten "sehr schnell" in Koalitionsverhandlungen münden. "Wir werden uns nicht unter Wert verkaufen. Aber wir haben keine unerfüllbaren Forderungen", so Aiwanger. Die Freien Wähler lehnen unter anderem eine dritte Startbahn für den Münchner Flughafen ab.

11.43 Uhr: Der CSU-Vorstand empfiehlt den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder Parteikreisen zufolge einhellig dem Landtag zur erneuten Wahl. Der Plan sei in der Sitzung in München ohne formale Abstimmung gebilligt worden, sagen Sitzungsteilnehmer. Als Landtagspräsidentin sei die bisherige Verkehrsministerin Ilse Aigner vorgesehen. Thomas Kreuzer solle nach dem Willen des Parteivorstands Fraktionschef bleiben.

11.40 Uhr: Die Frage, ob die große Koaliton funktioniere, entscheidet sich nach den Worten von SPD-Chefin Andrea Nahles "nicht alleine vom Ergebnis ... einer Landtagswahl". Es werde eine Entscheidung in den nächsten Monaten geben. Dabei müsse man bewerten, inwieweit sich Themen umsetzen ließen, für die die SPD das Mandat zum Eintritt in die Koalition bekommen habe. "Rote Linien jetzt zu definieren, das halte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht für angesagt."

11.32 Uhr: SPD-Chefin Andrea Nahles kritisiert abermals das schlechte Erscheinungsbild der großen Koalition. Dieses habe dazu beigetragen, dass für die SPD wichtige Themen nicht durchgedrungen seien. Die SPD müsse jetzt nach vorn schauen und darüber sprechen, was sie besser machen müsse. Die Partei müsse sich jetzt auf ihre eigenen Möglichkeiten konzentrieren. "Als SPD stehen wir zusammen, auch nach einer solchen Niederlage."

11.18 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier betont die Differenzen zur CSU: In seinem Bundesland sei die CDU geschlossen und versuche, mit den Grünen als Koalitionspartner konstruktiv zusammenzuarbeiten, sagt der CDU-Vize bei der Vorstellung eines neuen Wahlplakats in Berlin für die heiße Phase des Hessen-Wahlkampfs vor der Abstimmung am 28. Oktober.

11.15 Uhr: Der SPD-Spitzenkandidat in Hessen, Thorsten Schäfer-Gümbel, fordert seine Partei in der "Süddeutschen Zeitung" auf, nach der Wahlschlappe in Bayern Geschlossenheit zu zeigen: "Ich erwarte, dass alle in der SPD jetzt an meiner Seite für den Politikwechsel kämpfen und zeigen, dass die SPD auch anders kann!"

10.10 Uhr: Horst Seehofer will als CSU-Chef die Doppelspitze mit Markus Söder als bayerischen Ministerpräsident fortsetzen. "Ich glaube, das hat sich sehr bewährt", sagt Seehofer vor einer Sitzung des Parteivorstands in München. Er sehe seine Aufgabe auch darin, die CSU für die Europawahl im kommenden Jahr und die bayerische Kommunalwahl 2020 vorzubereiten.

09.38 Uhr: Die FDP ist nach den Worten ihres Vorsitzenden Christian Lindner auf einen Bruch der Regierungskoalition vorbereitet. "Wir sind vorbereitet auf das Scheitern der großen Koalition und all das, was dann kommen könnte", sagt Lindner in Berlin. Er gehe aber davon aus, dass Union und SPD zusammenbleiben wollten. Lindner rechnet nach eingen Worten damit, dass CSU-Chef Horst Seehofer im Amt bleibt.

09.35 Uhr - Die schwindende Dominanz von Union und SPD wird den Commerzbank-Ökonomen zufolge die Devisenmärkte nicht nachhaltig beeindrucken. "Denn eine Regierung unter Beteiligung der Rechts- oder Linkspopulisten ist in Deutschland auf Jahre undenkbar", schreibt Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer Analyse. "Damit wird jede denkbare Berliner Koalition hinter der Währungsunion stehen. Von Deutschland gehen also keine systemischen Risiken für die Währungsunion aus, und nur auf die kommt es für die Devisenmärkte an."

09.13 Uhr - Die CSU strebt nach Angaben von Generalsekretär Markus Blume eine Rückkehr zu Wahlergebnissen ab 40 Prozent aufwärts an. "Wir werden uns auch in Zukunft nicht mit Ergebnissen im 30-Prozent-Bereich zufriedengeben", sagt Blume vor einer CSU-Vorstandssitzung. Die Partei müsse an ihrer Bindekraft als Volkspartei arbeiten.

09.04 Uhr - EU-Kommissar Günther Oettinger hofft, dass die große Koalition stabil bleibt. Das sei aus europäischer Sicht wichtig, sagt der CDU-Politiker. Das "Klein-Klein" in der Koalition müsse aber aufhören.

09.01 Uhr - Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus fordert als Konsequenz aus dem Wahlausgang eine schnelle Rückkehr zur Sacharbeit. "Da haben wir und einiges vorgenommen", sagt der CDU-Politiker. "Die Lehre ist, dass wir ganz schnell liefern müssen."

08.56 Uhr - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nennt den Wahlausgang einen Warnschuss für die große Koalition. Diese brauche einen anderen Arbeitsmodus. Er erwarte, dass CDU-Chefin Angela Merkel auf dem Bundesparteitag wieder antreten werde.

08.29 Uhr - Der Ministerpräsident von Nordhrein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), wertet den Wahlausgang als Signal gegen einen Kurs der Union nach rechts. "Das Gerede vom Rechtsruck muss jetzt aufhören", fordert er im ARD-Morgenmagazin. Die Union könne nur in der Mitte gewinnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe den geringsten Anteil am Abschneiden der CSU. Merkel sei zum Wahlkampfabschluss ja nicht einmal von der CSU geladen gewesen. Stattdessen sei der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz gekommen.

08.23 Uhr - CSU-Generalsekretär Markus Blume dringt auf eine schnelle Regierungsbildung. "Kein weiter so, aber trotzdem den Blick nach vorne richten", sagt er im ARD-Morgenmagazin. "Das Wichtigste ist jetzt, eine stabile Regierung zu bilden." Dies müsse in den nächsten vier Wochen gelingen. Seine Präferenz sei eine bürgerliche Regierung, sagt er mit Blick auf die Freien Wähler. "Unsere Verantwortung ist, dass wir die Erfolgsgeschichte Bayerns fortschrieben."

07.52 Uhr - Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt sagt im ARD-Morgenmagazin auf die Frage, ob die große Koalition in Bund halten werde: "Ich habe den Eindruck, beide Partner sind schwach und jetzt nochmal geschwächt. Dann hält man sich eher aneinander fest." Sie wolle, dass man sich dort besinne "und eine anständige Regierungspolitik" machen.

07.31 Uhr - Der frühere CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer spricht sich im Falle einer Ablösung von Horst Seehofer als Parteichef für Ministerpräsident Markus Söder als Nachfolger aus. "Er kann sich den Parteivorsitz nicht nehmen lassen", sagt Ramsauer im Deutschlandfunk. Sollte sich die Frage der Nachfolge Seehofers stellen, habe dies zudem Konsequenzen für sein Amt des Bundesinnenministers. Die Position hänge mit dem Parteivorsitz zusammen und auch umgekehrt.

07.12 Uhr - SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil fordert Änderungen in der Zusammenarbeit von Union und SPD im Bund: "Es wird um einen neuen Regierungsstil in der großen Koalition geben", sagt er im ARD-Morgenmagazin. Die SPD müsse sich zudem inhaltlich mehr um die Zukunft der Arbeitswelt im Zusammenhang mit der Digitalisierung kümmern. Das sei der Markenkern der SPD.

06.58 Uhr: Grünen-Chef Robert Habeck sagt in der ARD, er erwarte jetzt "faktisch nicht" ein Auseinanderbrechen der großen Koalition im Bund. Ausschließen könne er dies aber nicht. Auf die Frage, ob die Grünen in einem solchen Fall erneut als Gesprächspartner im Bund für eine Koalition zur Verfügung stünden, sagt er: "Ehrlicherweise glaube ich, würde das nicht funktionieren." Wahrscheinlicher seien in einem solchen Fall Neuwahlen.

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19.35 Uhr: SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil ruft CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer in der Regierung zur Mäßigung auf. Es gehe jetzt darum, den Stil zu ändern, sagt er in der Berliner Runde in der ARD. "Es gibt Regierungsmitglieder, die immer wieder den eigenen Egoismus über das Wohl der Regierung gestellt haben", sagt Klingbeil. Er meine hiermit unter anderem Seehofer. Es sei versucht worden, ein ganzes Land in der Tonalität nach rechts zu schieben.

19.21 Uhr - Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert alle Demokraten auf, sich der AfD entschieden entgegenzutreten. "Denn eine Partei, die gegen Minderheiten hetzt, die die Religionsfreiheit einschränken will und Antisemiten in ihren Reihen duldet, ist von nun an auch im bayerischen Landtag vertreten", sagte Präsident Josef Schuster. "Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die AfD in die Bedeutungslosigkeit zu versenken."

19.17 Uhr - CSU-Parteichef Horst Seehofer schließt Konsequenzen aus der Schlappe bei der Landtagswahl in Bayern nicht aus. "Es wird in den nächsten Wochen darauf ankommen, dass wir aufarbeiten, woran dieses Ergebnis liegt, und daraus die nötigen Konsequenzen ziehen." Nach einer Umfrage der ARD halten 56 Prozent der Wähler Seehofer für den Hauptverantwortlichen für das CSU-Ergebnis, 24 Prozent Bundeskanzlerin Angela Merkel (CSU) und acht Prozent Söder. Seehofer sagt, zunächst gehe es aber darum, sich auf die Regierungsbildung in Bayern zu konzentrieren.

19.12 Uhr - Ministerpräsident Markus Söder weicht im ZDF der Frage aus, ob CSU-Chef Horst Seehofer Konsequenzen nach den Wahlverlusten ziehen muss. Es sei insgesamt kein Rückenwind gekommen vom Bund. "Berlin muss ein Stück weit stabiler, stärker, konstruktiver werden, da sitzen glaube ich alle im gleichen Boot", sagt Söder.

19.09 Uhr - Die Freien Wähler in Bayern sind grundsätzlich zu einem Regierungsbündnis mit der CSU bereit. "Ich wär bereit. Wenn er (Söder) Ja sagt, dann pack mer's", sagt der Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, im ZDF.



19.04 Uhr - Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze sagt im ZDF, mit ihrer Partei könne man über eine gerechte, ökologische und pro-europäische Politik reden, aber nicht über eine anti-europäische oder autoritäre Politik. Ministerpräsident Markus Söder sagt dem Sender, das bisher vorliegende Programm der Grünen sei kaum koalitionsfähig. Natürlich werde man vernünftig miteinander reden und ausloten.

19.00 Uhr - Der bayerische Finanzminister Albert Füracker (CSU) warnt seine Partei vor einer Diskussion um Parteichef Horst Seehofer. "Die Mitglieder sagen: Bildet eine stabile Regierung und führt keine Personaldebatten", sagt er der Nachrichtenagentur Reuters. Füracker gilt als einer der engsten Vertrauten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

18.58 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußert sich skeptisch zu einem Regierungsbündnis mit den Grünen. Das Programm der Grünen sei in vielen Bereichen denkbar weit entfernt von der CSU, sagt er im ZDF. Es gebe daher eine gewisse Präferenz für ein bürgerliches Bündnis.

18.56 Uhr - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder weist den Vorwurf zurück, die AfD durch die Politik der CSU stark gemacht zu haben. "Ich glaube nicht", sagt er auf eine entsprechende Frage im ZDF. Die AfD schneide in anderen Bundesländern besser ab als in Bayern. Die Gesellschaft habe sich verändert.

18.54 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnet für die anstehenden Koalitionsgespräche ein bürgerliches Bündnis als seine Priorität. "Die Grünen sind inhaltlich weit von uns entfernt", sagt Söder in der ARD. Er werde mit allen Parteien über eine mögliche Koalition reden, mit Ausnahme der AfD. Der Frage nach politischer Verantwortung für das schlechte CSU-Ergebnis weicht Söder aus. Die CSU werde in den kommenden zwei Tagen intensiv beraten, wie es weitergehe.

18.53 Uhr - Die Grünen-Bundesvorsitzende Annalena Baerbock führt den Wahlerfolg ihrer Partei auf eine klare Abgrenzung zur AfD zurück: "Wer den Rechten hinterherläuft, der verliert." Sie ergänzt: "Wer Freiheit, Gleichheit und Rechtstaatlichkeit dagegen hochhält, der gewinnt."

18.51 Uhr - Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer, übt sich in Selbstkritik. "Wir alle drei müssen besser werden", sagt der CDU-Politiker im ZDF mit Blick auf die Koalitionsparteien im Bund. "Wir müssen uns weniger streiten und endlich zu seriösen politischen Ergebnissen kommen."

18.49 Uhr - Das Landtagswahlergebnis hat Bayern "jetzt schon verändert", sagt Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze in München. Die Grünen hätten sich auf den Weg gemacht, weil Bayern eine Partei brauche, die die Probleme der Menschen löse und nicht ständig neue Probleme produziere.

18.48 Uhr - Der Vorsitzende und Spitzenkandidat der Freien Wähler (FW), Hubert Aiwanger, setzt auf eine Koalition mit der CSU: "Unter dem Strich wird es für eine bürgerliche Koalition reichen." Darauf hätten die Freien Wähler seit Monaten gehofft. Es sei darum gegangen, "schwarz-grüne Spielchen" zu verhindern.

18.47 Uhr - SPD-Chefin Andrea Nahles kündigt eine sorgfältige Analyse des schlechten Wahlergebnisses "auf allen Ebenen" an. Die "schlechte Performance" der großen Koalition sei einer der Gründe für den Absturz ihrer Partei. "Fest steht, es muss sich etwas ändern", sagt Nahles.

18.45 Uhr - Viele AfD-Wähler in Bayern haben einer ZDF-Analyse früher CSU gewählt. 28 Prozent der AfD-Wähler kämen aus der Anhängerschaft der CSU, berichtet das ZDF. In konkreten Zahlen seien dies 200.000 Wähler. Sechs Prozent der AfD-Wähler hätten in der Vergangenheit für die SPD gestimmt. 27 Prozent der AfD-Wähler seien früher gar nicht zur Wahlurne gegangen.

18.42 Uhr - CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer spricht von einem "bitteren" Ergebnis für die CSU in Bayern. Die CDU wolle sich nun voll auf die Hessenwahl in zwei Wochen konzentrieren. Dafür mahnt Kramp-Karrenbauer an, keine Personaldebatte etwa auf Bundesebene zu führen. 18.37 Uhr - Die bayerische SPD-Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende Natascha Kohnen schließt einen eigenen Rückritt nicht aus. Man werde nach der Niederlage über alles reden und damit meine sie auch über alles, sagt Kohnen in München. Die SPD müsse den "tiefen Glauben an die Sozialdemokratie" wieder herstellen und eine ganz klare Haltung zeigen. "Das wird kein einfacher Weg", sagt Kohnen.

18.36 Uhr - Ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF zufolge kann die CSU künftig sowohl mit den Freien Wählern als auch mit den Grünen koalieren. Die CSU kommt danach auf 35,3 (ZDF: 35.4) Prozent, die Grünen auf 18,5 (18,9) Prozent, die Freien Wähler auf 11,6 Prozent, die AfD auf 10,9 Prozent, die SPD auf 9,9 (9,6) Prozent und die FDP auf 5,1 (5,0) Prozent.

18.33 Uhr - Die konservative Werte-Union fordert die CSU auf, notfalls mit Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel zu brechen. Die CSU habe wegen Merkels Flüchtlingspolitik verloren, heißt es in einer Mitteilung. "Sollte sich Angela Merkel weiterhin weigern, eine wirkliche Kurskorrektur vorzunehmen, sollte die CSU die Mut dazu haben, die Regierungskoalition zu verlassen", fordert die Gruppierung.

18.31 Uhr - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder spricht von einem teils schmerzhaften Resultat. "Wir nehmen das Ergebnis auch an, auch mit Demut, und wir werden aus dem Ergebnis auch Lehren ziehen müssen", sagt er. "Aber eines steht auch fest: Entgegen mancher Prognosen, entgegen mancher Diskussionen, mancher Kommentare - die CSU ist nicht nur stärkste Partei wieder geworden, sie hat auch den klaren Regierungsauftrag erhalten."

18.29 Uhr - Der CDU-Politiker Michael Grosse-Brömer hat beklagt, dass der Ausgang der bayerischen Landtagswahl kein Rückenwind für die hessischen Wahlen am 28. Oktober gibt. Er setze aber auf den Endspurt der CDU im Wahlkampf. "Ich glaube, deshalb besteht ... doch auch eine gute Chance, dass Volker Bouffier Ministerpräsident in Hessen bleibt", sagt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

18.27 Uhr - Der Spitzenkandidat der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, rechnet mit einer Koalition mit der CSU. Man werde der CSU "machbare Vorschläge" auf den Tisch legen. "Ich bin sicher, die CSU wird anbeißen", sagt Aiwanger im ZDF.

18.25 Uhr - Im CSU-Fraktionssal im Landtag wird die Wahlprognose des Bayerischen Rundfunks (BR) überwiegend reaktionslos aufgenommen. Applaus regt sich erst, als es heißt, dass die Linke wohl nicht ins Maximilianeum kommt - und als laut der Umfrage eine Koalition von CSU und Freien Wählern möglich erscheint. Bayerns Europaminister Georg Eisenreich fordert eine sorgfältige Analyse des Ergebnisses. Die CSU könne sich nicht davon abkoppeln, dass die Union bundesweit bei 26 Prozent liege. "Ich werde mich an Personaldiskussionen nicht beteiligen. Wir müssen jetzt eine stabile Regierung bilden."

18.24 Uhr - AfD-Bundeschef Jörg Meuthen wertet das Resultat seiner Partei als "grandiosen Erfolg". Dass es nicht zu mehr gereicht habe, liege auch daran, dass etwa die Freien Wähler eurokritische Positionen der AfD übernommen hätten. Koalitionsverhandlungen mit der CSU seien aus seiner Sicht nicht realistisch. Er warnt die CSU zudem vor Verhandlungen mit den Grünen.

18.21 Uhr - SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil wertet das schlechte Abschneiden von SPD und CSU in Bayern auch als Quittung für die Streitereien der großen Koalition im Bund. "Die Regierungsparteien, die hier Verantwortung tragen in Berlin, haben keine gute Regierungsperformance abgegeben in den letzten Monaten, da war sehr viel Streit", sagt er im ZDF. "Ich hoffe, jeder hier in Berlin versteht dieses Signal." Für die SPD sei das Ergebnis in Bayern eine sehr bittere Niederlage. Sie müsse erkennbarer und mutiger in ihren Aussagen werden. 18.20 Uhr - Der ehemalige Münchener Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) fordert "grundlegende Konsequenzen" für seine Partei. Die SPD befinde sich im freien Fall. Es müsse deshalb alles auf den Prüfstand.

18.17 Uhr - CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer räumt ein "schlechtes Ergebnis" ein. "Wir sind damit natürlich nicht zufrieden", sagt er dem BR. Der Grund dafür sei aber am wenigsten in der Landesregierung zu suchen, verweist er nach Berlin. "Personalfragen gibt es heute nicht zu besprechen, auch in den nächsten Tagen nicht." Die CSU habe den klaren Regierungsauftrag, seine Fraktion werde Markus Söder als Ministerpräsidenten vorschlagen.

18.16 Uhr - Führende Landespolitiker von Grünen und Freien Wählern haben ihre Bereitschaft zu einer Regierungsbeteiligung in Bayern bekräftigt. Die Grünen wollten mitregieren, sagt der Landesvorsitzende Eike Hallitzky. "Wir könne uns vorstellen, Verantwortung zu übernehmen", erklärt FW-Generalsekretär Michael Piazolo.

18.13 Uhr - Grünen-Chef Robert Habeck wertet das Ergebnis in Bayern als "Veränderungsauftrag". Viele Menschen fühlten sich durch die Politik in Bayern und der Sprache nicht mehr repräsentiert, die nicht mehr alle mitnehmen wolle, sagt er im ZDF. Der Veränderungsauftrag müsse nun im Laufe des Abends und darüber hinaus in Gesprächen mit den anderen Parteien ausgelotet werden.

18.12 Uhr - CSU-Generalsekretär Markus Blume räumt eine schwere Niederlage ein und will sich noch nicht dazu äußern, mit welcher Partei die CSU in Koalitionsgespräche eintreten will. Die CSU habe den Regierungsauftrag erhalten und werde nun sorgfältig prüfen, mit wem am besten eine stabile Regierung zu bilden sei, sagt er in der ARD.

18.11 Uhr - Nach dem schlechten SPD-Ergebnis bei den bayerischen Landtagswahlen wächst der parteiinterne Druck auf Parteichefin Andrea Nahles. "Jetzt muss die Vorsitzende liefern", sagt die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" (Montagsausgabe). Wer jetzt nicht begriffen habe, "dass der Abwärtstrend anhält, ist entweder ignorant oder gegenüber der Partei verantwortungslos", sagt Mattheis, die Vorsitzende der Forums Demokratische Linke innerhalb der SPD ist.

18.07 Uhr - Die bayerische Bauministerin Ilse Aigner macht die Bundesregierung mitverantwortlich für das schlechte Abschneiden der CSU bei der Landtagswahl. Die CSU sei auch im bundesweiten Trend mitgefangen, sagt die CSU-Politikerin im ZDF. Eine Personaldebatte lehnt sie zunächst ab. Zunächst müsse es eine sorgfältige Analyse geben. Mit Blick auf eine Koalition sei die CSU bereit, mit allen Parteien außer der AfD zu reden.

rtr