Das Finale der zweiten Spielwoche hätte spannender kaum sein können. "giddy-up" hatte sich am Donnerstag an die Spitze gesetzt und den Wochensieg schließlich mit Zähnen und Klauen verteidigt. Dies gelang ihm unter anderem mit dem Kauf eines Classic- Turbo-Put-Optionsscheins auf den US-amerikanischen Dow-Jones-Index (WKN: CA5 HFG). Als Wochengewinner strich er 2222 Euro in bar ein.

"giddy-up" musste im Gesamtklassement die Führungsposition zwischenzeitlich an "LDC" abgeben, bei Redaktionsschluss hatte er sie jedoch wieder zurückerobert. Beide Spieler liefern sich seit nunmehr vier Tagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die erneute Führung erreichte "giddy-up" durch den vorbörslichen Handel eines Classic- Turbo-Put-Optionsscheins auf den DAX (WKN: CA3 Y48), den er nur etwas mehr als eine Stunde hielt und mit einem kleinen Gewinn verkaufte. Da "LDC" im gleichen Zeitraum keinen Gewinn verbuchen konnte, ist "giddy-up" dem Jaguar ein Stück nähergekommen.

Doch das Spiel ist noch lange nicht zu Ende, und selbst wer jetzt erst einsteigt, kann den Hauptpreis noch abräumen! Beim Wochenpreis ist es im Übrigen auch möglich, mit einem Minus im Depot an die 2222 Euro zu kommen, da nur die Performance von Montag bis Freitag gewertet wird. In der Rangliste der dritten Woche etwa liegt aktuell "19charly55" vorn, der bislang zwar wenig Glück hatte, jedoch seit Montag die stärkste Erholung seines Depotwerts verzeichnen kann. Für das allwöchentlich verloste iPhone X wiederum spielt die Performance überhaupt keine Rolle. Hier entscheidet einzig und allein das Zufallsprinzip. In den ersten beiden Wochen hatten "SiggiS" und "Jackderip" Glück. Beide nennen nun ein neues Edel-Smartphone ihr Eigen.

Mit aktuell über 23 000 Mitspielern verzeichnet das Börsenspiel bereits jetzt einen neuen Teilnehmerrekord. In den ersten beiden Wochen führten die Teilnehmer insgesamt 686 893 Trades aus und bewegten dabei ein (fiktives) Volumen von 5,8 Milliarden Euro.



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Faktorzertifikate: Die Richtung muss stimmen



Faktorzertifikate sind dank ihres stabilen Hebels eine Top-Anlage bei klaren Trends. Allerdings haben sie Nachteile, wenn es seitwärts geht. Und zur Kursabsicherung taugen sie ebenfalls nicht.

Es handelt sich keineswegs um eine komplett neue Erfindung der Derivateindustrie. Doch erst in den vergangenen Jahren sind Faktorzertifikate so richtig in den Fokus risikobewusster Anleger gerückt. Mit diesen Papieren lässt sich die tägliche Entwicklung eines Referenzwerts um den Faktor zwei, drei, vier oder höher nach oben oder nach unten hebeln. Gegenüber anderen Hebelprodukten weisen sie einige Vorteile auf, was zur zunehmenden Beliebtheit der Papiere beiträgt.

Vorteil fester Hebel



Da sind zunächst die unbegrenzte Laufzeit von Faktorzertifikaten sowie der gleichbleibende Hebel. Steigt der zugrunde liegende Basiswert innerhalb eines Tages um beispielsweise ein Prozent, erhöht sich der Wert eines Faktor-2x-Long-Zertifikats um zwei Prozent. Bei einem Faktor-4x-Long-Zertifikat beträgt der Zugewinn exakt vier Prozent. Genauso ist mit Faktor-Short-Zertifikaten die gehebelte Spekulation auf fallende Kurse eines Referenzwerts möglich.

Entscheidend ist aber wohl, dass - anders als bei Optionsscheinen - Größen wie Volatilität und Zeitwert keinen Einfluss auf die Preisbildung haben. Der Zertifikatekurs lässt sich im Tagesverlauf deshalb ganz einfach berechnen.

Im Gegensatz zu Knock-out-Produkten kann es zudem keinen Totalverlust des eingesetzten Kapitals geben, wenn sich der Basiswert einmal in die falsche Richtung bewegt. Sollte es im Tagesverlauf nämlich zu sehr starken Ausschlägen kommen, wird ein Anpassungsmechanismus ausgelöst, und ein neuer Handelstag mit angepasster Berechnungsgrundlage wird simuliert. Dadurch kann vermieden werden, dass ein Faktor-4x-Long-Zertifikat bei einem Tagesverlust des Basiswerts von 25 Prozent auf null gesetzt wird.

Faktorzertifikate spielen diese Stärken in Märkten mit klaren Trends aus. Steigt eine Aktie etwa an drei aufeinanderfolgenden Tagen von 100 Euro um jeweils einen Euro auf 103 Euro an (plus drei Prozent), dann verteuert sich ein entsprechendes Faktor-4x-Long-Zertifikat aufgrund der täglichen Anpassung nicht nur um zwölf, sondern um 12,39 Prozent. Bei sechs Tagen mit jeweils einem Euro Tagesgewinn erzielt man mit einem Faktor-6x-Long-Zertifikat statt 36 Prozent sogar 40,69 Prozent Gewinn. Gleichzeitig verliert ein Faktor-6x-Short-Zertifikat in diesem Fall "nur" 31,4 Prozent an Wert.

Fallstrick Seitwärtsmarkt



In längeren Seitwärtsphasen weisen die Papiere gegenüber anderen Hebelprodukten jedoch bestimmte Nachteile auf. Das zeigt ein fiktives Beispiel: Steigt der DAX an einem Tag von 12 000 Punkten um zwei Prozent auf 12 240 Zähler an, um dann am folgenden Tag wieder auf das Ausgangsniveau zurückzufallen (minus 1,96 Prozent), machen Besitzer von Faktorzertifikaten einen Verlust. So legt ein Faktor-2x-Long-Zertifikat ausgehend von 100 Euro zunächst auf 104 Euro zu. Anschließend verliert es zweimal 1,96 Prozent, insgesamt also 3,92 Prozent an Wert, was einem Preisrückgang um 4,08 Euro entspricht. Das Zertifikat notiert damit nur noch bei 99,92 Euro.

Hinzu kommen noch Verwaltungsgebühren, deren Höhe von verschiedenen Parametern abhängig ist. In der Regel liegen sie zwischen 0,5 und einem Prozent jährlich. Im Gegensatz zu den meisten anderen Zertifikatetypen kommen anfallende Dividenden dafür in der Regel nicht dem Emittenten zugute. Vereinfacht gesagt wird der Kurs des Basiswerts für die Preisberechnung des Papiers am Dividendentag um die Ausschüttung korrigiert.