Damit dürfte dem jüngsten, langjährigen Aufschwung an der US-Börse ebenso nach neun Jahren die Luft ausgehen wie der letzten Hausse zwischen 1991 und 2000.

Denkhaus begründete seine Auffassung auch damit, dass in den USA der Konjunkturzyklus langsam auslaufe. Zu diesem Zeitpunkt seien die Zinsen typischerweise weiterhin recht niedrig, so dass die Wirtschaft noch einmal Gas gebe und die Gewinne der Unternehmen stiegen. In solchen Phasen aber komme es normalerweise zu "ausgeprägten Übertreibungen" an den Märkten, die laut Denkhaus derzeit durch den ertragssteigernden Effekt der US-Steuerreform verstärkt werden. In der Folge gerieten die Börsen dann aber in der Regel unter Druck, da die Notenbanken mit höheren Zinsen gegen die steigende Inflation ankämpften und so festverzinsliche Wertpapiere an Attraktivität gewännen.

Sollte die Wall Street bald tatsächlich deutlich nachgeben, dürften Technologiewerte Denkhaus zufolge stärker auf Talfahrt gehen als Standardaktien. Damit könnte sich die Anfang des Jahres begonnene Korrektur im Tech-Index Nasdaq Composite (NASDAQ Composite Index) bis etwa September 2019 fortsetzen.

Danach jedoch sollten die Kursen wieder steigen. "Die übergeordnete Hausse-Bewegung dürfte noch über Jahre hinweg weitergehen", sagte Denkhaus. Er prognostizierte nach dem Ende der zweiten Welle eine noch größere Aufwärtswelle 3 nach Maßgabe der Elliott-Wave-Theorie.

Die wichtigsten asiatischen und europäischen Börsen (DAX 30) hingegen könnten erst einmal weniger stark unter Druck geraten. Denn in diesen Regionen dürfte die Konjunktur dem Experten zufolge noch einige Zeit rund laufen, zudem sollte der Euro in Zukunft etwas schwächeln und so insbesondere die stark exportorientierten Aktienmärkte diesseits des Atlantiks stützen./la/ag/jha/