Zuletzt wandte sich Ubben der Finanzbranche zu. Viel Aufsehen erregte vor allem sein Einstieg bei der Citigroup, der vor gut zwei Wochen bekannt wurde. ValueAct meldete ein Aktienpaket von 1,2 Milliarden Dollar. Auch wenn das Unternehmen an der Börse mit rund 175 Milliarden Euro bewertet ist, sieht Ubben noch Wertsteigerungschancen. Dreistellige Kurse seien erreichbar. Gemessen am aktuellen Niveau entspräche das einem Potenzial von fast 40 Prozent.

Die viertgrößte US-Bank wurde in der Finanzkrise heftig durchgeschüttelt. Firmenchef Michael Corbat, der sich seit 2012 im Amt befindet, richtete die Bank neu aus. Das zyklische Investmentbanking wurde heruntergefahren, das Firmenkundengeschäft ausgebaut. Dadurch hat sich die Risikoposition deutlich verbessert, die Bilanz warf rund 800 Milliarden Dollar Ballast ab.

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50 Milliarden Dollar für die Aktionäre

Beim Kurs ist das aber nicht zu spüren. Die Aktie entwickelte sich in den vergangenen Jahren deutlich schlechter als die Anteilscheine von Bank of America oder von JP Morgan. Dieses Aufholpotenzial adressiert Ubben. Der Einstiegszeitpunkt scheint nicht schlecht gewählt.

Zum einen will die Regierung Trump die strenge Regulierung der Banken abbauen. Zudem ziehen die Zinsen an. Das ist gut für das Einlagengeschäft und die Zinsmarge. Letztlich sorgt auch die US-Steuerreform für Rückenwind. Zwar musste auch die Citibank Bereinigungen im vierten Quartal durchführen, weil die Verlustvorträge bei geringerem Steuersatz weniger wert sind. Künftig werden die Erträge aber geringer belastet. Erkennbar ist das schon im ersten Quartal. Der Gewinn pro Aktie sprang um fast ein Viertel an.

Ubben glaubt, dass die Substanz der Bank unterschätzt werde. Citigroup könne in den nächsten zwei Jahren 50 Milliarden Dollar über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre auszahlen. Trotzdem werde die Bank weiter wachsen. Bis 2020 traut ihr Ubben ein Ergebnis pro Aktie von zehn Dollar zu. Wird darauf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn angesetzt, landet man schnell bei dreistelligen Kursen. Doch Chancen und Risiken liegen bei Bankaktien eng beieinander. Würde es etwa in dem mit Liquidität aufgeblähten Finanzsystem krachen, ginge das nicht spurlos an der Aktie vorüber. Anleger beachten den Stoppkurs.