Der Dax hat am Donnerstag seine anfänglichen Kursgewinne von knapp einem Prozent nicht halten können. Zunächst hatten Spekulationen über ein baldiges Ende der Zinserhöhungen in den USA beflügelt. Die charttechnisch wichtige Marke von 11.400 Punkten hatte der Index aber auch im dritten Anlauf nicht nachhaltig überwinden können. Am späten Nachmittag drehte der Leitindex zeitweise ins Minus. Die Zurückhaltung vor dem G20-Gipfeltreffen am Wochenende in Buenos Aires überwog.

Auch an der Wall Street legten die Anleger nach den jüngsten Kursgewinnen eine Verschnaufpause ein. Zur Stunde notiert der Dow Jones 0,4 Prozent im Minus.

Im Fokus der Anleger stand am Donnerstag die Deutsche Bank. Wegen des Verdachts auf Geldwäsche durchsuchten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt die Geschäftsräume des Geldhauses an sechs Standorten. Die Ermittlungen stünden in Zusammenhang mit den sogenannten "Panama Papers", teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Am Aktienmarkt sorgte die Razzia für Entsetzen. Der Kurs der ohnehin schwer gebeutelten Deutsche Bank-Aktie verlor zeitwiese 4,9 Prozent und näherte sich damit ihrem kürzlich markierten Rekordtief bei 8,05 Euro. "Das bedeutet einen immensen Vertrauensverlust und kann sehr teuer werden für die Bank", sagte ein Händler.

Auch Bayer sorgte für Aufsehen. Der Agrochemie- und Pharmakonzern kündigte einen Umbau an. Dabei sollen rund 12.000 Stellen gestrichen und Sparten wie das Geschäft mit der Tiermedizin verkauft werden. Im Zuge des Umbaus würden Milliardenabschreibungen anfallen, teilte der Konzern mit. Das missfiel den Anlegern. Nach kurzzeitigen Gewinnen von knapp vier Prozent nach Bekanntgabe der Pläne drehte der Kurs ins Minus. Die Bayer-Aktie notierte am Nachmittag rund ein Prozent im Minus.

Zu den Gewinnern im Dax zählte am Donnerstag die Lufthansa. Der niedrige Ölpreis und die damit einhergehenden Kerosinkosten beflügelten.