Er habe jedoch noch kein formales Angebot unterbreitet und auch noch keine beratenden Banken engagiert. Bei der Deutschen Telekom war am Samstag zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Bereits Anfang August hatte Ergen erklärt, sich mit T-Mobile US befassen zu wollen. Wenn Sprint aussteige oder die Regierung die Übernahme nicht erlaube, dann "wäre T-Mobile etwas, das uns interessieren könnte", hatte der Dish-Aufsichtsratsvorsitzende gesagt. Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges bekäme damit wieder eine bessere Verhandlungsposition für die zum Verkauf stehende amerikanische Mobilfunktochter, nachdem der US-Rivale Sprint Insidern zufolge eine Offerte von 40 Dollar je T-Mobile-US-Aktie wegen des Widerstands der US-Kartellbehörden zurückgezogen hatte. Höttges hatte stets betont, T-Mobile US nicht um jeden Preis abgeben zu müssen. Angesichts des rasanten Wachstums des lange Zeit angeschlagenen US-Ablegers bestünden noch andere Optionen, darunter ein Alleingang. Wie Reuters von einem Insider erfahren hat, stellt sich der Bonner Konzern einen Kaufpreis von "deutlich mehr" als 35 Dollar je Anteilsschein vor.

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TELEKOM WEIST ILIAD-OFFERTE ZURÜCK

Die Telekom hatte daher auch Anfang August die Iliad-Offerte von lediglich 33 Dollar je Aktie für einen Anteil von 56,6 Prozent an T-Mobile US als zu niedrig zurückgewiesen. Doch die Franzosen wollen sich nicht geschlagen geben. Iliad-Finanzchef Thomas Reynaud hatte jüngst erklärt, Finanzinvestoren und Unternehmen seien an sie herangetreten, um die Möglichkeit einer gemeinsamen Offerte auszuloten. Es sei denkbar, mehr Anteile an T-Mobile US zu erwerben als bislang geplant und somit das 15 Milliarden Dollar schwere Angebot von Anfang August nachzubessern. Eine Erhöhung des vorgeschlagenen Kaufpreises von 33 Dollar je Aktie sei aber nicht vorgesehen. Der Pariser Mobilfunkkonzern hatte unter anderem damit geworben, dass die US-Kartellbehörden der Übernahme wohl zustimmen würden.

Denn an diesen war der Verkauf von T-Mobile US an den Branchenzweiten in den USA, AT&T, im Jahr 2011 gescheitert. Die Wettbewerbshüter sind besorgt, dass die Preise für Verbraucher steigen könnten, wenn es drei statt vier große Anbieter gibt. Marktführer ist Verizon, während Sprint auf Platz 3 kommt und T-Mobile der Kleinste unter den Großen in den USA ist.

Reuters