Er rate Stadler, "dass er seine Stärke bewahrt, dass er auf Gott vertraut". Er empfehle, so schnell wie möglich die Ermittlungstätigkeiten "durch aktiven Beitrag" zu beenden. Middelhoff saß 2014 selbst in Untersuchungshaft und musste wegen Untreue und Steuerhinterziehung 18 Monate im Gefängnis verbringen. Stadler ist seit Juni wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft. Das Ermittlungsverfahren basiert auf dem Vorwurf des Betrugs und der mittelbaren Falschbeurkundung. Stadler habe Dieselautos mit manipulierter Abgasreinigung in Europa in den Verkehr gebracht.

Middelhoff kritisierte gegenüber "Euro am Sonntag" Staatsanwaltschaft und Medien für den Umgang mit dem Automanager. "Ich sehe hier ein großes Problem: dass Herrn Stadler einerseits die Kommunikationsmöglichkeit entzogen wird. Und auf der anderen Seite wird die Öffentlichkeit aus den Ermittlungsakten versorgt mit detaillierten Informationen, was er getan haben soll. Das ist eine Beeinflussung der Öffentlichkeit zu Lasten des Herrn Stadler. " Middelhoff bezieht sich damit auf Medienberichte, in denen kurz nach der Festnahme Stadlers aus den Ermittlungsakten zitiert wurde. Demnach habe der Audi-Chef im Gespräch mit einem Manager-Kollegen von Porsche in Stuttgart überlegt, wie er einen möglichen Informanten aus dem eigenen Unternehmen maßregeln könne.