"Sollten sich die Vorwürfe als sichthaltig erweisen und so materiell sein, dass dadurch unsere Ziele beeinträchtigt würden, werden wir von dem Vertrag zurücktreten", sagte Fresenius-Vorstandschef Stephan Sturm bei Vorlage der Jahersbilanz in in Bad Homburg. Sollten sich die anonym eingangene Vorwürfe hingegen nicht bestätigen, werde Fresenius die Transaktion selbstverständlich durchziehen.

Der Konzern halte weiter an seiner Strategie fest, das Geschäft mit flüssigen Nachahmer-Medikamenten in den USA zu stärken. Den Vorwurf, Fresenius habe bei der Feststellung des Unternehmenswertes von Akorn im vergangenen Jahr nicht intensiv genug hingesehen, wies Sturm von sich: "Wir haben die intensivste Due Dilligence ever" gemacht, sagte er im Gespräch mit Journalisten. Der zweifelhafte Ruf Akrons sei auch Fresenius bekannt gewesen. Das US-Unternehmen hatte einige Jahre zuvor mit Unregelmäßigkeiten in der Bilanz negative Schlagzeilen gemacht.

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Einschätzung der Redaktion



Die Vorlage der Jahresbilanz geriet angesichts des Trubels um den umstrittenen Zukauf in den Hintergund. Dabei war 2017 für Fresenius als 14. Rekordjahr in Folge erneut ein starkes Jahr. Der Umsatz stieg, vor allem dank der starken Klinik-Sparte, verglichen mit dem Vorjahr um 15 Prozent auf knapp 33,9 Milliarden Euro, der Gewinn legte 16 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro zu.

Bis zum Jahr 2020 soll Fresenius wie geplant im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen, währungsbereinigt soll der Konzerngewinn im laufenden Jahr zwischen fünf und acht Prozent steigen.

Für 2017 sollen die Ausschüttung an die Aktionäre um 21 Prozent auf 0,75 Euro steigen. Mit der 25. Dividendenerhebung in Folge steigt der Gesundheitskonzern zum Dividenden-Aristokraten auf.

Empfehlung: Langfristig Kaufen.