Im Gegenzug erweitere Fujitsu das lukrativere Dienstleistungsgeschäft, in dem bereits die große Mehrheit der rund 10.000 Beschäftigten in der Region Deutschland/Österreich/Schweiz arbeite.

Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen, sagte ein Firmensprecher. Fujitsu werde in Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern nach sozial verträglichen Lösungen suchen. Geprüft werde auch ein Wechsel ganzer Abteilungen aus der Produktions- in die Dienstleistungssparte. Diese werde unter anderem am Sitz der Deutschland-Zentrale in München ausgebaut.

Die IG Metall kritisierte die Entscheidung scharf und kündigte an, für den Erhalt des Standorts in Augsburg zu kämpfen. "Wir fordern ein nachhaltiges Zukunftskonzept für die Fujitsu GmbH und deren Standorte in Deutschland", erklärte die für das Unternehmen zuständige IG-Metall-Beauftragte Angela Steinecker. Die Entscheidung sei völlig überraschend gekommen.

Mit der Schließung des früher von Siemens betriebenen Computerwerks folgt Fujitsu einer ebenfalls am Freitag veröffentlichten Entscheidung der Konzernführung in Tokio. Sie will Fujitsu weltweit umbauen und sich stärker auf Management, Integration und Betrieb von IT-Lösungen für Firmenkunden konzentrieren. Im Zuge dessen tauscht Fujitsu auch einen Teil seines Top-Managements in Japan aus.