Nach der größten Übernahme der Firmengeschichte und dem Verkauf der Röhrenglasproduktion ist für Gerresheimer-Chef Uwe Röhrhoff das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Zu- und Verkäufe "werden auch in Zukunft ein Thema sein", sagte der Manager am Donnerstag in Düsseldorf. So sei etwa die Trennung vom Laborglasgeschäft (Life Science Research), das der Düsseldorfer Verpackungshersteller seit 2007 zusammen mit der US-amerikanischen Thermo Fisher Scientific betreibt, eine Option.

Nach einem Gewinnsprung 2015 plant Röhrhoff auch für die kommenden Jahre weiteres Wachstum. "Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft." Der für die Pharma- und Kosmetikindustrie produzierende Konzern sei weitestgehend nicht konjunkturanfällig. So liefen die Geschäfte zum Jahresauftakt "sehr stabil." Gleichwohl schlügen aus dem Verkauf des Röhrenglasgeschäftes im ersten Quartal Steuern in Höhe von rund 35 Millionen Euro zu Buche. Der Konzern hatte den Bereich für 196 Millionen Euro abgegeben.

DIVIDENDE STEIGT



Gerresheimer steigerte 2015 bei einem Umsatzplus von 6,8 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro den bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) um 9,7 Prozent auf 277,9 Millionen Euro. Der im vierten Quartal erstmals in die Bilanz einbezogene US-Hersteller von Kunststoffverpackungen für verschreibungspflichtige Medikamente, Centor, steuerte 31 Millionen Euro Umsatz bei und knapp zehn Millionen Euro beim Ebitda. Der Überschuss schnellte im Konzern um knapp 55 Prozent auf 112,7 Millionen Euro in die Höhe. Die Aktionäre sollen davon profitieren und eine um zehn Cent auf 85 Cent angehobene Dividende erhalten.

Analysten hatten sich jedoch mehr versprochen. Sie hätten wohl den positiven Effekt von Centor überschätzt, monierte etwa Sven Kürten von der DZ Bank. Gleichwohl bekräftigte er seine Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 78 Euro. Die im MDax notierte Aktie gab in der Spitze um 6,1 Prozent auf 56,50 Euro nach.

ZUWÄCHSE IN 2016



Für 2016 kündigte Röhrhoff einen Anstieg des Konzernumsatzes um neun Prozent auf 1,5 Milliarden Euro an sowie ein bereinigtes Ebitda von rund 320 Millionen Euro. In den Folgejahren peilt er unverändert durchschnittliche Umsatzzuwächse zwischen vier und sechs Prozent an.

Reuters