Damit hat die 2015 gegründete Investmentfirma ordentliche Ergebnisse erzielt. Doch bei einigen seiner Investments stockt die Entwicklung. Das gilt auch für die Anteilscheine von Orell Füssli.

Orell Füssli hat eine lange Tradition. Schon 1827 stellte die Druckerei Wertpapiere her. Und das ist heute noch ein Geschäftszweig. Die Züricher fungieren als eine Holding, unter deren Dach sich drei Geschäftsbereiche tummeln. Da ist zum einen der Sicherheitsdruck. Das Unternehmen stellt beispielsweise die Schweizer Banknoten her. Kein Wunder, dass die Schweizer Nationalbank mit einem Anteil von einem Drittel größter Aktionär ist. Mit zum Unternehmen gehören auch die unter Orell Füssli Thalia firmierende Buchhandelskette sowie der deutsche Verpackungsanlagenbauer Atlantic Zeiser.

Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass die Aktivitäten nicht zusammenpassen. "Wir sind überzeugt, dass sich jedes Unternehmen auf seine Kernkompetenzen fokussieren sollte", sagt Greber. Und im Fall von Orell Füssli sei das der Sicherheitsdruck. "Hier ist das Unternehmen ein führender Nischenanbieter", erklärt er.

Liquidität durch Verkäufe



Bei den anderen beiden Bereichen müsse man laut Greber hingegen ernsthaft bezweifeln, ob Orell Füssli wirklich der beste Eigentümer dafür sei. Und das gilt umso mehr für den Fall, dass die Töchter keine ordentlichen Kapitalrenditen abwerfen. Atlantic Zeiser entwickelt sich rückläufig, und die Lage des Buchhandels ist auch in der Schweiz nicht einfach. Natürlich hat die Firma mit der Schweizer Nationalbank einen geduldigen und starken Aktionär, der an hohen Wertsteigerungen vielleicht nicht interessiert ist. Doch bei den anderen Anteilseignern ist nach der schwachen Entwicklung der beiden kleineren Bereiche der Unmut gewachsen.

Es ist vorstellbar, dass der Druck aufs Management weiter wächst. Für einen höheren Börsenwert gibt es zwei Katalysatoren. Der erste wäre der Verkauf von Buchhandel und der deutschen Zeiser.

Weil Orell Füssli ein hohes Nettoguthaben von rund einem Fünftel des Börsenwerts aufweist, könnte die zufließende Liquidität aus den Verkäufen direkt an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nicht auszuschließen wäre auch ein Going Private in Form eines Abfindungsangebots an die freien Aktionäre, etwa weil die Nationalbank ihren Gelddrucker noch enger an sich binden will.