Konzernchef Hans Van Bylen will mit einer Investitionsoffensive gegensteuern, mit der er Wachstum und Digitalisierung stärker anschieben will. Henkel-Aktien legten leicht zu, waren mit 89,66 Euro aber weit entfernt von ihrem Jahreshoch von 113,90 Euro aus dem vergangenen März.

"Henkel ist kerngesund", sagte Van Bylen am Donnerstag in Düsseldorf. Im operativen Geschäft hatten die Düsseldorfer 2018 indes nicht nur Höchstmarken verzeichnet. Der Umsatz schrumpfte auf 19,9 (20) Milliarden Euro, der bereinigte operative Ertrag stieg nur minimal. Unter dem Strich stand ein auf die Henkel-Aktionäre entfallender Gewinn von 2,3 Milliarden Euro, 8,3 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Die Anteilseigner sollen je Vorzugsaktie 1,85 (Vorjahr: 1,79) Euro Dividende erhalten, je Stammaktie sind es 1,83 (1,77) Euro.

VEGANES SCHAUMA-SHAMPOO SOLL VERBRAUCHER LOCKEN

Van Bylen will nun rund 300 Millionen Euro pro Jahr mehr investieren. In der mit Umsatzrückgängen kämpfenden Kosmetik-Sparte soll etwa die Marke Schauma erneuert werden - vegane Haarpflege soll diese unter anderem voranbringen. Im Klebstoff-Geschäft, das rund die Hälfte des Umsatzes ausmacht, sind die Düsseldorfer weltweit führend, im Feld der Kosmetik sind sie indes deutlich kleiner als Konkurrenten wie L'Oreal oder Procter&Gamble. Van Bylen will an allen Sparten festhalten. Die erhöhten Ausgaben werden die Umsatzrendite 2019 aber voraussichtlich erstmals seit 2014 wieder schrumpfen lassen - sie soll zwischen 16 und 17 Prozent liegen nach 17,6 Prozent im Jahr 2018. Für 2019 rechnen die Düsseldorfer zudem weiter mit einem herausfordernden Marktumfeld und mit anhaltenden Belastungen durch Währungen und Materialpreise.

Bleiben die Anteilseigner 2019 weiter bei der Stange, können sie auf erneute Dividendenerhöhungen hoffen: Der Zielkorridor für die jährliche Ausschüttung des um Sondereinflüsse bereinigten Jahresüberschusses soll ab dem Geschäftsjahr 2019 auf 30 bis 40 Prozent erhöht werden. Zuvor waren es 25 bis 35 Prozent. Das dürfte dann auch die Henkel-Familie erfreuen, die gut 61 Prozent der Stammaktien hält.

rtr