Von diesem Wachstumstrend wollen die Limes Schlosskliniken profitieren. Der Klinikbetreiber wurde vor wenigen Jahren von Gert Frank gegründet und ist seit Oktober 2018 auch an der Börse gelistet. Bislang ist die Aktie nur im Freiverkehr der Börse Düsseldorf handelbar, eine Notiz an den Börsenplätzen Xetra und Frankfurt sowie ein Wechsel in den regulierten Prime Standard sollen aber zeitnah folgen.

Frank ist im Gesundheitswesen kein Unbekannter. Er gründete bereits vor Jahren den ebenfalls börsennotierten Medizintechniker Geratherm und steht der Firma bis heute als Vorstandschef vor. Die Limes Schlosskliniken sind Franks neuestes Projekt. Sein Ziel ist es, eine Klinikgruppe auf Fünf-Sterne-Hotel-Niveau zur Behandlung von Stressfolgeerkrankungen zu etablieren und innerhalb weniger Jahre einer der führenden Klinikbetreiber für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Europa zu werden. Das Angebot richtet sich an Privatversicherte, Beihilfeberechtigte und Selbstzahler.

Eine erste Klinik im Schloss Teschow im Rostocker Land mit 112 Betten wurde im Frühjahr 2016 eröffnet. 90 Mitarbeiter kümmern sich dort um die Patienten. 38 Beschäftigte sorgen für Hoteldienstleistungen auf Spitzenniveau. Der durchschnittliche Tagessatz liegt bei 500 Euro und wird in der Regel von privaten Krankenkassen bezahlt. "Die Auslastung in Teschow liegt aktuell erst bei gut 60 Prozent, dennoch wirft die Klinik bereits Gewinne ab", sagt Frank im Gespräch mit BÖRSE ONLINE. Spätestens in zwei Jahren - so seine Prognose - soll das Schloss nahezu voll belegt sein. Dann werden laut Frank allein dort rund 16 Millionen Euro Umsatz durch die Bücher laufen, bei Ebit-Margen von deutlich mehr als 20 Prozent.

In den kommenden Jahren sind bis zu vier Kliniken geplant. 2020 soll ein neues Schloss bei Köln eröffnet werden, ein Jahr später eine Schlossklinik in Bad Brückenau das Angebot ergänzen. Perspektivisch dürften die Umsätze bei über 50 Millionen Euro liegen und angesichts der marktüblichen Renditen auch unter dem Strich ordentliche Gewinne abwerfen.

Die Limes-Aktie hat mittelfristig durchaus das Potenzial zum Kursverdoppler. Doch der Titel ist sehr markteng, der Streubesitz überschaubar: Frank selbst hält nach wie vor mit rund 80 Prozent die Mehrheit der Anteile, der umtriebige Investor Rolf Elgeti ist mit gut fünf Prozent engagiert. Spekulative Anleger greifen limitiert bis 100 Euro zu.