Die weltgrößte Modekette Inditex profitiert von der wirtschaftlichen Erholung in Spanien. Im ersten Halbjahr kletterte der Gewinn der Zara-Mutter um 26 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zu. Etwa zwei Drittel der Erlöse erzielt Inditex in Europa, ein Fünftel im Heimatland Spanien. Hier betrug der Zuwachs gut sechs Prozent. Den dortigen Verbrauchern bleibt auch wegen sinkender Lebenshaltungskosten wieder mehr Geld übrig, was sie unter anderem für Mode ausgeben.

Zudem erweist sich der schwache Euro für Inditex als Vorteil. Im Gegensatz zu Hauptkonkurrent H&M fertigen die Spanier mehr Kleidung in Europa. Dadurch kann der Konzern schneller auf die Nachfrage und den Geschmack der Kunden eingehen. Zum Beispiel kann so rasch auf das ungewöhnlich heiße Wetter reagiert und mehr Sommerbekleidung angeboten werden. Dagegen enttäuschte H&M zuletzt mit seinen Zahlen für August. Die Schweden steigerten den Umsatz lediglich um ein Prozent, das schwächste Monatswachstum seit mehr als zwei Jahren. Die angebotene Herbstware blieb wegen des heißen Sommers hängen.

Am Markt griffen Händler bei Inditex-Aktien zu, sie gewannen drei Prozent an Wert. Der Kurs der H&M-Papiere erholte sich von den Verlusten des Vortages und legten 1,4 Prozent zu.

Reuters