Hierzulande gibt es Cannabis seit März 2017 auf Rezept. Kanada will den Cannabis-Konsum bis Mitte 2018 vollständig legalisieren - als weltweit zweites Land nach Uruguay. Die medizinische Nutzung ist dort schon seit 2001 möglich. Die Entwicklung hat zu zahlreichen Übernahmen unter den Anbietern geführt. In diesem Jahr liegt das Transaktionsvolumen bereits bei 1,2 Milliarden Dollar, mehr als doppelt so hoch wie im gesamten Jahr 2017.

Auch die Aktien der Unternehmen sind auf Höhenflug: Die Anteilsscheine von Aurora Cannabis legten in den vergangenen drei Monaten um 395 Prozent zu, die Papiere von Cannimed um 257 Prozent. Erste Marktbeobachter warnen bereits vor eine Blase. Der Appetit der Anleger bleibt aber groß. Die US-Beteiligungsgesellschaft Privateer Holdings, die ausschließlich in legales Cannabis investiert, erklärte am Donnerstag, mehr als 100 Millionen Dollar eingesammelt zu haben. Insgesamt hat Privateer Holdings 200 Millionen Dollar eingeworben und schätzt den weltweiten Markt für legales Cannabis auf rund 300 Milliarden Dollar.

Aurora hatte zunächst eine feindliche Offerte über 24 kanadische Dollar je Aktie für den Konkurrenten vorgelegt und war schließlich mit einer Erhöhung des Angebots auf 43 kanadische Dollar je Anteilsschein erfolgreich. Zusammen kommen die beiden Unternehmen auf einen Marktwert von 7,4 Milliarden kanadischen Dollar, womit sie in der Bewertung den bislang weltweit größten Anbieter Canopy Growth, ebenfalls aus Kanada, überholen, aber auch alteingesessene Unternehmen wie Bombardier. Canopy Growth hat aber immer noch größere Produktionskapazitäten.

rtr