In den kommenden Tagen könnte der MDAX-Wert daher von Dividendenkäufen profitieren, schließlich beläuft sich die Dividendenrendite aktuell auf über vier Prozent. Da das Management bei der Präsentation der heutigen Quartalszahlen seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2018/19 bestätigt hat, droht von dieser Seite auf kurze Sicht kein Ungemach. Negative Währungsentwicklungen in der Türkei und Russland haben den Umsatz zwar belastet, mit minus 0,6 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro hielten sich die Belastungen allerdings in Grenzen. Auf flächenbereinigter Basis hat sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal hingegen um 2,3 Prozent erhöht. Beim Ergebnis je Aktie (fortgeführter Bereich) war mit 0,50 Euro Stagnation angesagt.

Aufgeschlüsselt nach Regionen, verzeichnete das Handelsunternehmen vor allem in Westeuropa (ohne Deutschland) besonders starke Umsatzzuwächse in Höhe von 5,7 Prozent, gefolgt von Osteuropa (ohne Russland), wo ein Plus von 2,6 Prozent erzielt worden war.

In Deutschland waren ebenfalls positive Vorzeichen registriert worden. Der Umsatzanteil des Heimatmarktes beläuft sich derzeit auf ungefähr 17 Prozent und hat sich gegenüber dem Vorjahreswert um 1,7 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro verbessert. Deutlich schlechter entwickelte sich der russische Markt (-10,1 Prozent) und die Region Asien (-5,7 Prozent). Auch die am Vormittag durchgeführte Investoren- und Analystenkonferenz förderte keine negativen Überraschungen zu Tage. Metro-Chef Olaf Koch geht davon aus, dass der Verkauf der Tochter Real in zwei bis vier Monaten abgeschlossen sein wird.

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Einschätzung der Redaktion



Während sich an der Börse nach der Bekanntgabe der Zahlen bzw. Telefonkonferenz Zuversicht breitgemacht hat, zeigten sich die Analysten von dem Zahlenwerk wenig beeindruckt. So haben zum Beispiel die Analysten von JPMorgan Chase, Baader Bank und Barclays Capital im Tagesverlauf lediglich ihre marktneutralen Einschätzungen sowie ihre bisherigen Kursziele bekräftigt. Diese reichten von 12,50 bis 13,50 Euro und lagen damit signifikant unter dem aktuellen Aktienkurs von 15,25 Euro. Insgesamt reicht die Palette der ausgesprochenen Kursziele von 11,30 Euro (BNP Paribas) bis 20,30 Euro (Nord LB), wodurch sich ein Durchschnittskurs von 13,81 Euro ergibt. Nun darf man gespannt sein, ob sich die für Freitag geplante Hauptversammlung zum Heben der Stimmung eignet. Ein zweifellos positives Zeichen würde sich bspw. ergeben, wenn ein Teil der Dividendenzahlung in Höhe von 0,70 Euro pro Aktie wieder aufgeholt wird.

Der Metro-Chart ist aufgrund der Mitte 2017 erfolgten Abspaltung derzeit noch nicht sonderlich aussagekräftig. Nach einer mehrmonatigen Seitwärtsphase stürzte die Metro-Aktie im Frühjahr 2018 von 18 auf zehn Euro ab. Hier fand die Talfahrt dann ihr Ende und drehte danach relativ schnell nach oben. Charttechnische Hoffnung keimt vor allem mit Blick auf die langfristige 200-Tage-Linie auf. Die Durchschnittslinie drehte nämlich im Januar nach oben und generierte dadurch ein Trendwechselsignal. Sobald die leichten Widerstände bei 15,50 Euro überwunden werden, eröffnet sich Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 18 Euro. Fazit: Das Schlimmste sollte bei Metro mittlerweile überstanden und die Zeit für eine nachhaltige Erholung reif sein.

Empfehlung: Kaufen.

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