Im Gegenteil: Analyst James Gordon setzt auf neue Nachrichten des Antikörperspezialisten, die der Aktie Schwung verleihen sollten. Das Kursziel erhöhte er daher um zehn Prozent auf 110 Euro und beließ die Einstufung "Overweight".

Seine Morphosys-Empfehlung begründet Gordon mit anstehenden Ergebnissen verschiedener Studien. So wird GlaxoSmithKline, an die Morphosys den Antikörper MOR103 auslizensiert hat, am 19. Oktober neue Daten zu dem Wirkstoff präsentieren. Bei einem Gespräch habe der Vorstand des britischen Pharmakonzerns sich zuversichtlich geäußert, so Gordon. Am ersten November folgten dann Studienergebnisse zu Mor208 gegen Blutkrebs-Erkrankungen. Der Test an einer größeren Gruppe von Personen sollte die hohe Effektivität des Präparats, die eine frühere Studie ergeben hat, bestätigen und die Basis für das Zulassungsverfahren in den USA im kommenden Jahr schaffen. Aussagen des Morphosys-Vorstands bei einer Telefonkonferenz mit Investoren untermauerten die positive Einschätzung.

Im kommenden Jahr rechnet Gordon mit neuem Schub durch eine Vergleichsstudie des Schuppenflechte-Medikaments "Tremfya". Hier sollte sich die Überlegenheit gegen das Konkurrenzpräpart "Cosentyx" von Novartis erweisen. In einer Dreimonatsanwendung sei dies bereits gelungen und sollte sich daher auch über einen 48-Wochen-Zeitraum erweisen.

Chancen gibt es aber auch außerhalb der Studien. Kurspotenzial von rund 50 Prozent misst der Analyst einem Erfolg im Patentstreit um das Knochenkrebsmedikament "Darzalex" bei. Die Erfolgsaussichten sieht Gordon zwar nur bei zehn Prozent, aber sollte das Unwahrscheinliche wahr werden, winke 55 Euro Aufschlag je Aktie. Angesichts so vieler Treiber könnte Morphosys bereits 2021 profitabel werden. Bisher hatte der Analyst erst 2022 mit einem Gewinn gerechnet.

Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./mf/la/jha