Bis 10. April soll London mitteilen, ob es einen harten Brexit oder eine längere Fristerstreckung wünscht, die aber erfordern würde, dass sich Großbritannien an der Europawahl Ende Mai beteiligt. Die EU wird die Briten kaum über die Klippe stoßen, sondern möglichst ihnen den Entscheid für ein No-Deal-Szenario überlassen. An den Börsen, das ist vielleicht das Interessanteste dieser Tage, regt sich über die Frage Deal oder No Deal niemand mehr auf.

Das amerikanische Wohnungsbauministerium hat Klage gegen Facebook eingereicht, weil die Plattform einzelne Bevölkerungsgruppen bei Wohnungsanzeigen diskriminiere. Facebooks Kunden sei es möglich, Filter so zu setzen, dass nur bestimmte Nutzergruppen Immobilieninserate sähen. Das stelle einen Verstoß gegen den Fair Housing Act dar. Dieses Gesetz besagt, dass niemand aufgrund von Ethnie, Hautfarbe, Herkunft, Religion, Familienstand, Geschlecht oder Behinderung vom Anmieten, Kaufen oder Besichtigen von Immobilien ausgeschlossen werden darf. Doch Facebooks Algorithmen erlauben ein Filtern nach genau solchen Kriterien. Es ist nur die jüngste Meldung in einem nicht abreißenden Strom schlechter Nachrichten für das soziale Netzwerk. Wie die "New York Times" berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft in New York gegen die Firma, weil sie Unternehmen wie Amazon, Apple, Microsoft oder Sony Zugriff auf die Daten von Millionen von Nutzern ohne deren Einverständnis gewährt haben soll.

Hört man Politikern derzeit zu, gewinnt man den Eindruck, als sei es erste Kinderpflicht, dem Unterricht freitags fernzubleiben. Das erstaunt, weil Angela Merkel und Kollegen Kundgebungen loben, die ihre eigene Politik kritisieren. Es bleibt in der allgemeinen Debatte allerdings die Frage unbeantwortet, was passiert, wenn die Bürger nicht freiwillig auf das tägliche Schnitzel, den SUV und die Urlaubsreise nach Mallorca verzichten. Mit der Bereitschaft zum Konsumverzicht ist es jedenfalls noch nicht allzu weit her.