Dies schürte Zweifel daran, ob der Silicon-Valley-Pionier trotz hoher Investitionen in das Zukunftsgeschäft gegen jüngere Konkurrenten wie Salesforce, Amazon oder Google langfristig punkten kann. Enttäuschte Anleger straften Oracle ab: Die Aktie brach nachbörslich mehr als sechs Prozent ein. Im Sog ging es am Dienstag für SAP 0,7 Prozent nach unten. Auch der deutsche Softwareriese stieg relativ spät in den Cloud-Markt ein, machte jedoch zuletzt deutlich Boden gut.

"Die Herausforderung für Oracle ist, dass sie die Kunden ihrer Datenbankmanagementsysteme dazu bringen müssen, sich für die Oracle-Cloud zu entscheiden statt ihre Oracle-Lizenzen über AWS (Amazon), Azure (Microsoft) oder Google laufen zu lassen", sagte Analyst Steve Koenig von der Investmentfirma Wedbush Securities. Im Gegensatz zu SAP kommt bei Oracle der mit weitem Abstand größte Teil der Einnahmen weiterhin aus dem klassischen Geschäft mit Software-Lizenzen. Dort erhöhten sich die Erlöse im dritten Geschäftsquartal zu Ende Februar um fast vier Prozent auf 6,42 Milliarden Dollar. Der Gesamtumsatz legte um 6,1 Prozent auf knapp 9,8 Milliarden Dollar zu.

Unter dem Strich stand wie bei vielen anderen Firmen ein satter Verlust. Wegen der US-Steuerreform von Präsident Donald Trump musste Oracle eine Einmalbelastung in Höhe von 6,9 Milliarden Dollar verbuchen, was zu einem Quartalsverlust von rund vier Milliarden Dollar führe. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Gewinn von etwa 2,2 Milliarden Dollar in der Bilanz gestanden.

rtr