Der Grafitspezialist SGL Carbon macht seinen Standort im Industriepark Griesheim in Frankfurt dicht. Von dem Schritt seien alle 150 Mitarbeiter betroffen, teilte das Wiesbadener Unternehmen am Mittwoch mit. Bisher stellt SGL dort Grafitelektroden her, die zur Produktion von Elektrostahl benötigt werden. Die Produktion in Griesheim soll nun schrittweise heruntergefahren und der Standort voraussichtlich bis Jahresende geräumt werden. SGL leidet unter der Abschwächung in der Stahlindustrie. Chinesische Stahlexporte dämpfen die Stahlproduktion weltweit, das Überangebot bei Grafitelektroden drückt auf die Preise.

Der Griesheimer Standort sei bereits sei Jahren unzureichend ausgelastet gewesen, weshalb SGL schon vor drei Jahren dort Kurzarbeit eingeführt hatte. Der Konzern hatte bereits mitgeteilt, wegen des kriselnden Kerngeschäfts mit Grafitelektroden einen weiteren Stellenabbau, die Schließung und Optimierung von Standorten sowie Kapazitätskürzungen zu prüfen. Das Geschäft mit Grafitelektroden soll bis Mitte dieses Jahres abgespalten werden, denkbar sind danach ein Zusammenschluss, ein Teilverkauf aber auch ein Börsengang. Die Produkte der Sparte werden von SGL bislang an weltweit neun Standorten hergestellt, in Deutschland neben dem Industriepark Griesheim auch im bayerischen Meiting.

Reuters