Auf den ersten Blick sähen die Quartalszahlen und die Auftragseingänge von Siemens gut aus, sagte ein Händler. Allerdings hätten einige Marktteilnehmer auf eine Anhebung der Prognose für das Ergebnis je Aktie gesetzt. Siemens rechnet bei dieser Kennzahl weiterhin mit 7,70 bis 8,00 Euro. Nach neun Monaten liegt der Konzern mit 6,43 Euro um zehn Prozent über dem Vorjahr.

Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research fügte hinzu, der Umsatz von Siemens liege leicht unterhalb der Erwartungen, beim Nachsteuerergebnis habe der Konzern die Analystenprognosen aber übertroffen. "Auch der Auftragseingang ist gut. Das ist für die künftige Entwicklung wichtig. Interessanterweise hat sich hier die Energiesparte, die vor den größten Einschnitten steht, am besten entwickelt."

Für Beunruhigung an den Börsen sorgten auch Aussagen von Finanzvorstand Ralf Thomas, dass sich die Investitionsdynamik wegen der weltweiten Handelsstreitigkeiten eintrüben könnten. Siemens ist stark vom Export abhängig, die USA sind der größte Markt für das Technologie-Unternehmen.

Als positiv werteten Händler dagegen die Pläne von Siemens für einen Konzernumbau. Aus den bisherigen fünf Industriesparten sollen drei weitgehend eigenständige Unternehmen werden, wie der Konzern am Mittwochabend ankündigte. Die neue Struktur stärke die Profitabilität, sorge für mehr Flexibilität und sei eine gute Basis für weiteres Wachstum, sagte ein Händler.

rtr