Der schwächelnde Smartphone-Markt und die Konjunkturabkühlung in China setzen dem Siliziumscheiben-Hersteller Siltronic zu. Die Wacker-Chemie -Tochter stellte am Montag nach einem Gewinneinbruch im vierten Quartal 2015 einen "gemäßigten Geschäftsverlauf" für die kommenden Monate in Aussicht. Die Nachfrage im Smartphone- und Computerbereich sei schwach, Kunden seien vorsichtiger mit Bestellungen und der Preisdruck werde sich fortsetzen. Für die zweite Jahreshälfte zeigte sich die Nummer drei im weltweiten Markt für dünne Siliziumscheiben (Wafer) "vorsichtig optimistisch".

Im vierten Quartal 2015 brach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 41 Prozent auf 23 Millionen Euro ein. Der Umsatz ging um vier Prozent auf 215 Millionen Euro zurück. Auf das gesamte Jahr gesehen legten die Erlöse auf 931 (2014: 853) Millionen Euro zu, das Ebitda verbesserte sich auf 124 (118) Millionen Euro.

Die Schwäche auf dem lange Zeit boomenden Smartphone-Markt zeigte sich zuletzt auch in den Verkaufszahlen der Branchenführer Samsung und Apple : Samsung schließt einen Gewinnrückgang nicht mehr aus, Apple hatte vor wenigen Tagen das erste Umsatzminus seit 13 Jahren angekündigt.. Vor allem in China geht die Nachfrage zurück, weil die Wirtschaft dort nicht mehr so stark wächst wie in den vergangenen Jahren.

Der zurückhaltende Geschäftsausblick von Siltronic dürfte sich nach Ansicht der Analysten von Warburg Research auch auf die Ergebnisse des Mutterkonzerns Wacker Chemie auswirken. Sie nahmen ihre Prognosen für Umsatz und Gewinn für die Jahre 2015 bis 2017 zurück. Der Spezialchemiekonzern will am Dienstag seine Geschäftszahlen veröffentlichen. Wacker-Chef Rudolf Staudigl hatte ein Umsatzplus von zehn Prozent in Aussicht gestellt, der Gewinn werde allerdings unter dem Niveau von 2014 (195 Millionen Euro) liegen. Die im MDax notierte Wacker-Aktie verlor am Montag gut zwei Prozent auf 65,68 Euro. Siltronic büßten bei einem geringen Umsatz 0,3 Prozent auf 16,76 Euro ein.

Wacker Chemie hatte Siltronic im Sommer an die Börse gebracht und hält nun noch knapp 58 Prozent. Mittelfristig will Wacker die Mehrheit abgeben.

Reuters