Dem Sanierungsplan zufolge sollen die Verbindlichkeiten zunächst unverändert bleiben, aber einheitlich bis Ende Dezember 2021 verlängert werden. Bis dahin laufen zehn Prozent Zinsen pro Jahr auf, die Steinhoff aber während der Laufzeit nicht zahlen muss, sondern die erst Ende 2021 mit Zinseszinsen fällig sind. Einen Großteil der Kredite haben die Gläubigerbanken inzwischen an Hedgefonds verkauft. Die Gläubiger sollen ein Mitspracherecht bekommen, welche Teile des Europa-Geschäfts Steinhoff verkauft, um wieder Geld in die Kasse zu bekommen. Von der Beteiligung an der Billig-Möbelkette Poco in Deutschland hat sich Steinhoff getrennt, die österreichischen Ketten Kika und Leiner sollen an den Tiroler Immobilien-Unternehmer Rene Benko gehen.

Steinhoff steckt in einer existenzbedrohenden Krise, seit im Dezember 2017 Bilanzunregelmäßigkeiten enthüllt wurden. Große Teile der Bilanz stellten sich inzwischen als nicht werthaltig heraus. Die um mehr als 90 Prozent abgestürzte Aktie legte am Donnerstag in Frankfurt von 19,3 auf 22,4 Cent zu.

rtr