Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 22.12.2018 erstmals online

Geld in Aktien anzulegen war im Jahr 2018 am deutschen Aktienmarkt wahrlich kein Zuckerschlecken. Denn es hagelte letztlich auf breiter Front Kursverluste. In diesem auch nach wie vor noch schwierigen Umfeld versuchen die Analysten bei der Baader Bank im Jahr 2009 ihr Glück mit Einzelaktien, die aus ihrer Sicht entweder mit einer attraktiven Wachstumsstory ausgestattet sind oder die nach einem deutlichen Kursrückgang inzwischen als sehr attraktiv bewertet einzustufen sind.

Nach eigener Einschätzung verfolgt man vor dem skizzierten Hintergrund derzeit einen eher opportunistischen Ansatz. Insgesamt strebe man jedoch gleichzeitig nach wie vor eine breite Diversifikation in Bezug auf Einzelaktienrisiken an, wobei man bevorzugt auf Qualitätstitel setzt.

Die Analysten verweisen in diesem Zusammenhang auch darauf, dass man am Gesamtmarkt im Laufe des Jahrs 2019 ein gewisses Erholungspotenzial wittert, nachdem sich die zuvor herausgestellten Risikofaktoren inzwischen zumeist entfaltet hätten und somit auch bereits weitgehend in den Kursen steckten. Dennoch sei bei der Anlagestrategie auch weiterhin zu beachten, dass das volkswirtschaftliche Umfeld im ersten Halbjahr 2019 noch eingetrübt bleiben dürfte.

Die Baader Bank erstellt regelmäßig eine Liste mit den so genannten Top Picks, welche die besten Aktienempfehlungen aus unserem DACH-Kernuniversum beinhaltet, das Deutschland (D), Österreich (A) und die Schweiz (CH) umfasst. Zumeist sind darin rund 15 Titel enthalten. Dabei handelt es sich in der Regel um Empfehlung für einen mittelfristigen Anlagehorizont, von denen die Analysten sehr überzeugt sind oder um kurzfristige Anlageideen, die theoretisch über einen kurzfristigen Kurskatalysator verfügen.

Als Favoriten für die Top-Pick-Liste kommen nur Aktien in Frage, die mit einer Kaufempfehlung der Baader Bank ausgestattet sind. Zudem müssen sie ein Gesamtrenditepotenzial (Kurspotenzial plus Dividendenrendite) von mindestens rund zehn Prozent aufweisen können. Wir haben aus der Empfehlungsliste fünf deutsche Werte herausgepickt, die wir auf den nächsten Seiten näher vorstellen. Diese Titel verfügen über ein Gesamtrenditepotenzial von 29 Prozent bis 96 Prozent.

Auf Seite 2: Deutsche Beteiligungs AG





Deutsche Beteiligungs AG



Zu den Top Picks der Baader Bank für 2019 zählt die Deutsche Beteiligungs AG. Das Kursziel beträgt hier 44,20 Euro. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 34,30 Euro ergibt sich ein Kurspotenzial von 28,86 Prozent.

Hinzu kommt eine für das Geschäftsjahr 2018/19 auf 2,45 Euro je Aktie geschätzte Dividendenrendite, was auf eine Dividendenrendite von 7,14 Prozent hinauslaufen würde. Das heißt, zusammengerechnet ergibt sich ein Gesamtrenditepotenzial von 36 Prozent.

Nach der der Veröffentlichung der Jahresergebnisse für das Geschäftsjahr 2017/18 haben die vorsichtigeren (kurzfristigen) Erwartungen des Konzerns hinsichtlich der Anlageerträge aus dem Co-Investmentportfolio zu einer niedrigeren IFRS-Ergebnisprognosen geführt. Der zuständige Analyst Tim Dawson betonen aber, dass die überarbeiteten Angaben der Gruppe sich nur nachteilig auf die zeitliche Realisierung der Ergebnisbeiträge auswirken, aber nicht negativ, wenn man den gesamten Zyklus der Investments berücksichtigt.

Für Dawson sind die Aktie der DBAG nach wie vor ein qualitativ hochwertiges langfristiges Investment im börsennotierten Private Equity-Bereich und vor diesem Hintergrund hält er an seiner Kaufempfehlung fest. Allerdings sei daran erinnert, dass er nach der erwähnten Ergebnisvorlage durch das Unternehmen das bisherige Kursziel von 49,40 Euro nach unten revidiert hat.

Wobei Dawson aber auch darauf verweist, dass es im Falle einer Markterholung und damit steigenden Unternehmensbewertungen auch schnell wieder nach oben gehen könnte mit dem Kursziel. Die Geschäfte der im Portfolio enthaltenen Unternehmen hätten jedenfalls Fortschritte gemacht und bergen aus seiner Sicht erheblichen Spielraum für zusätzliche Wertschöpfung, sofern die Gruppe Exit-Bewertungsmultiplikatoren im historischen Durchschnitt von 2,9x generieren kann (die aktuelle Portfoliobewertung entspricht laut Dawson dem 1,4-fachen der Anschaffungskosten).

Charttechnik



Unter teilweise recht heftigen Schwankungen hat sich der Aktienkurs der Deutschen Beteiligungs AG von April 2003 bis Januar 2018 von 5,77 Euro auf 52,10 Euro nach oben gehangelt. Mit dem Gesamtmarkt ist dem Titel im Laufe des Jahres aber ebenfalls die Luft ausgegangen und es kam zu einer heftigen Kurskorrektur. Der dabei ausgebildete Abwärtstrend ist nach wie vor intakt.



Profil



Die Deutsche Beteiligungs AG stellt Unternehmen Eigenkapital zur Verfügung. Sie trägt dabei das unternehmerisches Risiko im Bereich Private Equity. Die Deutsche Beteiligungs AG erwirbt wachstumsstarke und profitable Konzerntöchter und mittelständische Unternehmen, die in ihrem Markt etabliert sind - in Deutschland, in ausgewählten europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten von Amerika. Beim Management-Buy-outs werden Unternehmen gemeinsam mit ihrem Management übernommen. Die Wachstumsfinanzierung bedeutet, dass sich die Deutsche Beteiligungs AG an Unternehmen als Minderheitsgesellschafter beteiligt, die Kapital benötigen, um ihre Wachstumsziele verfolgen zu können. Bei den Fondsbeteiligungen engagiert sich das Unternehmen hauptsächlich im Ausland.

Auf Seite 3: Dürr





Dürr



Als zweiten Favoriten aus der Top Pick Liste der Baader Bank stellen wir Dürr vor. Dem Kurs des Anlagen- und Maschinenbaukonzerns traut der zuständige Analyst Peter Rothenaicher einen Anstieg bis auf 43,00 Euro zu. Das verspricht bei einer aktuellen Notiz von 30,56 Euro einen Anstieg von 40,70 Prozent.

Bei der Ausschüttung geht Rothenaicher für das Geschäftsjahr 2018 von einer Zahlung von 1,10 Euro je Anteilsschein aus. Damit winkt eine Dividendenrendite von 3,60 Prozent. Insgesamt kommt dieser Wert somit auf ein Gesamtrenditepotential von 44,30 Prozent.

Laut Rothenaicher hat sich Dürr erfolgreich von einem Ausrüster für die Automobilindustrie zu einem Anbieter von Automatisierungs- und digitalen Produktionslösungen entwickelt, detr inzwischen auch für die holzverarbeitende Industrie tätig ist sowie für einige andere Branchen. Dürr sei bei 95 Prozent des Produktportfolios als Weltmarktführer einzustufen.

Weil das Unternehmen auf die Senkung der Produktionskosten pro Einheit bei den Kunden abziele und rund 30 Prozent des Umsatzes aus Service-Dienstleistungen resultierten, sei die Zyklizität des Konzerns in Sachen Umsatz und Gewinn begrenzt. Die Baader Bank stuf Dürr als ein gut geführtes Unternehmen mit effizienten Strukturen und einer soliden Bilanz ein.

Zuletzt habe die Gesellschaft zwar die Prognose zur EBIT-Marge gesenkt, die neue Vorgabe mache aber einen konservativen Eindruck. Rothenaicher geht bei seinen Kalkulationen davon aus, dass sich die angepasste EBIT-Marge von 7,1 Prozent in 2018 in den beiden kommenden Jahren auf 7,6 Prozent bzw. auf 8,2 Prozent erhöht.

Die Ergebnisschätzungen sehen für 2018 zwar einen Rückgang von 2,77 Euro je Aktie auf 2,12 Euro vor. 2019 und 2020 sollen dann aber 2,72 und 3,17 Euro je Aktie herausspringen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 9,64.

Charttechnik



Die Aktien von Dürr hatten von März 2009 bis November 2017 einen sehr guten Lauf. Schließlich ging es da mit der Notiz von 1,82 Euro auf 59,33 Euro nach oben. 2018 ging es aber stark abwärts mit dem Titel, wobei es bisher bei einem Jahrestief von 27,50 Euro bisher gelungen ist, in einer wichtigen Unterstützungszone Halt zu finden, die bis in den Bereich von gut 25 Euro reicht.



Profil



Die Dürr AG ist einer der weltweit führenden Anlagen- und Maschinenbaukonzerne. Produkte, Systeme und Services von Dürr ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Der Großteil des Umsatzes entfällt auf das Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern. Weitere Abnehmerbranchen sind zum Beispiel der Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie.

Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern. Der Konzern agiert mit fünf Divisions am Markt: Paint and Final Assembly Systems (Lackierereien und Endmontagewerke für die Automobilindustrie), Application Technology (Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen), Measuring and Process Systems (Auswucht- und Reinigungsanlagen sowie Montage-, Prüf- und Befülltechnik), Clean Technology Systems (Abluftreinigungsanlagen und Energieeffizienztechnik) sowie Woodworking Machinery and Systems (Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie).

Auf Seite 4: Fuchs Petrolub





Fuchs Petrolub



Der dritte Wert aus Deutschland aus der Top-Pick-Liste der Baader Bank für 2019 ist Fuchs Petrolub. Bei dem Anbieter von Schmierstoffen hält der zuständige Analyst Markus Mayer einen Anstieg bis auf 55,00 Euro für angemessen. Gemessen an der aktuellen Notiz von 34,45 Euro besteht somit 59,65 Prozent Luft nach oben.

Bei der Dividende kalkuliert Mayer für das Geschäftsjahr 2018 mit einer Zahlung von 0,94 Euro je Anteilsschein. Daraus errechnet sich eine Dividendenrendite von 2,73 Prozent. 2019 und 2020 sollen laut Schätzungen dann 0,98 Euro bzw. 1,03 Euro je Aktie fließen. Auf Sicht von zwölf Monaten ergibt sich ein Gesamtrenditepotenzial von 62,38 Prozent.

Wie es heißt, litt Fuchs Petrolub in den vergangenen beiden Jahren unter Rohstoffkostensteigerungen, da diese nur mit Verzögerung an die Kunden weitergegeben werden können. Hinzu kamen hohe Investitionen für High-End-Anwendungen (zum Beispiel Fette für Elektromotoren) in Wachstumsmärkten und die jüngsten Sorgen rund um die künftige Nachfrage durch die Automobilhersteller.

Mayer ist aber überzeugt, dass Fuchs Petrolub in der Lage sein wird, die verlorenen Bruttomargen 2019 vollständig aufzuholen, die Investitionen 2018 ihre Höchststand gesehen haben, die Anlaufkosten sinken werden und die Nachfrageschwäche der Automobilindustrie im dritten Quartal 2018 sich nur als ein kurzfristiges Problem erweist. Auch beim Cash Flow sollte das Unternehmen auf Basis dieser Annahmen wieder zu alter Stärke zurückfinden.

Was die Bewertung angehe, seien die Aktien von Fuchs Petrolub in den vergangenen zehn Jahren im Vergleich zu anderen Chemieunternehmen nie billig gewesen. Das sei aber vor dem Hintergrund eines Capital & Asset Light-Geschäftsmodell in Verbindung mit einem Innovations- und Nischenfokus zu sehen. Denn dieses relativ defensive Geschäftsmodell habe die Generierung von hohen Cash Flows ermöglicht.

Der Titel handele derzeit mit dem rund 16-fachen KGV für 2019 und dem rund Neunfachen gemessen am Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA für das kommende Jahr. Das liege rund 20 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt, aber 40 Prozent unter der Spitzenbewertung. Zu bedenken sei auch, dass es im Portfolio weiteres Verbesserungspotenzial gebe, was den Ergebnissen helfen dürfte.

Charttechnik



Angesichts eines von Oktober 2002 bis August 2018 verbuchten Kursanstiegs von 1,04 Euro auf 47,25 Euro zählte Fuchs Petrolub mit zu den besten Werten, die der deutsche Aktienmarkt im genannten Zeitraum zu bieten hatte. Allerdings ist der lange demonstrierte Schwung zuletzt verloren gegangen und aktuell kostet der Titel nicht viel mehr als bereits im April 2014. Das Chartbild hat sich zunächst folglich eingetrübt.



Profil



Die Fuchs Petrolub AG ist ein Anbieter von Schmierstoffen. Das deutsche Unternehmen konzentriert seine Aktivitäten auf die Herstellung von Standardprodukten und die Entwicklung von Speziallösungen für verschiedene Marktnischen. Die Produktpalette umfasst Schmierstoffe für Auto- und Motorradfahrer, Gütertransport, Personenverkehr, Stahlindustrie, Bergbau, Fahrzeug- und Maschinenbau sowie für die Bauwirtschaft und den Agrarbereich. Seinen Kunden bietet das Unternehmen zudem umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen.

Unter dem Dach der Fuchs Petrolub AG sind zahlreiche Tochtergesellschaften und Beteiligungen zusammengefasst, zudem unterhält der Konzern Beziehungen zu externen Partnerunternehmen. Damit kann das Unternehmen von Synergieeffekten profitieren und diese zu seinem Vorteil nutzen. So können zum Beispiel internationale Ressourcen optimal eingesetzt werden, um die Bedürfnisse des Kunden vor Ort erfüllen zu können.

Auf Seite 5: Software AG





Software AG



Als vierten deutschen Wert aus der Top-Pick-Liste der Baader Bank für 2019 stellen wir die Aktien der Software AG vor. Der zuständige Analyst Knut Woller hat seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 54,00 Euro versehen. Um diese Vorgaben zu erreichen müsste der Wert bei einer aktuellen Notiz von 30,83 Euro um 75,15 Prozent zulegen.

Die Dividende taxiert Woller für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 auf 0,70 Euro, 0,76 Euro und 0,84 Euro je Anteilsschein. Für das laufende Geschäftsjahr ergibt sich damit eine Dividendenrendite von 2,27 Prozent. Zusammengerechnet verspricht das ein Gesamtrenditepotenzial von 77,42 Prozent.

Der Software-Hersteller habe nach dem ersten Halbjahr 2018 noch hinter seinen Jahreszielen zurückgelegen, aufgrund der starken Performance im dritten Quartal 2018 sieht die Baader Bank die Gesellschaft inzwischen aber wieder auf dem richtigen Weg mit Blick auf ein Erreichen der Jahresziele.

Im Geschäftsbereich mit Internet of Things und Cloud nehme mit Blick auf die Nachfrage aus verschiedenen Branchen das Interesse der Kunden zu. Das verspreche in diesem Segment gute Nachrichten. Die Bewertung bewege sich auf Basis der Ergebnisschätzungen für die nächsten zwölf Monate auf dem Durchschnittsniveau seit 2008 und sei damit nicht ambitioniert. Zur Einordnung muss man wissen, dass Woller beim angepassten Gewinn je Aktie von 2018 bis 2020 mit 2,61 Euro, 2,80 Euro und 3,00 Euro kalkuliert.

Für 2019 ergibt sich damit ein geschätztes KGV von rund elf. Für angemessen hält man aber als Ziel-KGV für das kommende Jahr gemessen am angepassten Gewinn je Aktie einen KGV-Multiplikator von 19. Angesichts der erwarteten Zunahme der Umsätze im Bereich Internet of Things und Cloud sowie der ebenfalls erwarteten Margenverbesserung sei das gerechtfertigt, so das Urteil.

Charttechnik



Wie bei so vielen deutschen Aktien sah das Chartbild bei der Software AG im Januar noch recht einladend aus. Denn das Jahreshoch von 48,69 Euro war gleichbedeutend mit neuen Mehrjahreshochs und auch das Rekordhoch von 55,66 Euro aus dem Jahr 2000 war nicht mehr weit entfernt. Doch im Zuge der Schwäche am Gesamtmarkt ist auch dieser Wert zuletzt gefallen und seit Januar hat sich ein Abwärtstrend herausgebildet, der angesichts von erst frisch markierten Jahrestief auch uneingeschränkt intakt ist.



Profil



Die Software AG bietet eine Digital Business Platform für durchgängige Prozesse auf Basis offener Standards mit den Kernkomponenten Integration, Prozessmanagement, In-Memory-Datentechnologie, flexible Anwendungsentwicklung, Echtzeit-Analyse und IT-Architektur-Management. Dank dieser modularen Plattform können Anwender ihre Applikationssysteme von morgen entwickeln. Die Software AG ist seit über 45 Jahren aktiv. Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben in zahlreichen Kategorien für Innovation und Digitalisierung als Marktführer eingestuft.

Auf Seite 6: Deutsche Post





Deutsche Post



Als fünften und letzten deutschen Titel aus der Top-Pick-Liste findet in diesem Beitrag die Deutschen Post Erwähnung. Dem Post- und Logistik-Konzern traut der zuständige Analyst Christian Obst einen Kursanstieg bis auf 46,00 Euro zu. Das ist eine Vorgabe, die sich um 91,67 Prozent über den aktuellen Notierungen von 24,00 Euro bewegt.

Bei der Dividende kalkuliert Obst außerdem für 2018 mit einer unveränderten Zahlung von 1,15 Euro je Aktie, wobei er diesen Satz für 2019 und für 2020 auf 1,25 Euro bzw. auf 1,35 Euro steigen sieht. Für das laufende Geschäftsjahr ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,79 Prozent. Zusammengerechnet läuft das auf ein Gesamtrenditepotenzial von 96,46 Prozent hinaus.

Damit seine Rechnung beim genannten Kursziel aufgeht, setzt Obst für 2019 gleich auf mehrere positive Entwicklungen, die das Vertrauen der Anleger wiederherstellen sollten. Das Management habe Maßnahmen ergriffen zur Reorganisation von PeP, zum Wachstum im internationalen Paketmarkt, zur Verteidigung der führenden Position im Express-Bereich und zum Aufholen im Speditionsbereich.

Diese Initiativen sollten aus seiner Sicht zu einem gesunden freien Cash Flow beitragen und eine steigende Dividendenzahlung bis 2020 und darüber hinaus sicherstellen. Obst geht davon aus, dass die Deutsche Post im übernächsten Jahr das EBIT-Ziel von fünf Milliarden Euro annähernd erreichen kann. Konkret kalkuliert er hier mit 4,87 Milliarden Euro.

Die erwähnten Verbesserungsmaßnahmen würden bereits erste positive Wirkungen zeigen, für 2018 rechnet Obst aber noch mit einem Rückgang beim angepassten Gewinn je Aktie von 2,24 Euro auf 1,75 Euro. Im kommenden Jahr soll es dann aber zu einem Wiederanstieg auf 2,34 Euro je Anteilsschein kommen und für 2020 kalkuliert er sogar mit 2,73 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 8,8.

Charttechnik



An den Aktien der Deutschen Post AG hatten die Aktionäre von März 2009 bis Dezember 2017 sehr viel Freude. Stieg der Kurs damals doch von 6,66 Euro auf 41,02 Euro. Doch von diesen Gewinnen musste der Titel zuletzt einen nennenswerten Teil wieder abgeben. Der min diesem Jahr aufgebaute Abwärtstrend ist steil und noch ist auch keine Bodenbildung in Sicht.



Profil



Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein einzigartiges Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt ihre Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt. Ende 2016 übernahm der Konzern den britischen Post- und Logistikdienstleister UK Mail.