Der Fehler sei umgehend entdeckt worden. "Die zu viel gezahlten Beträge wurden seitens der Banken unmittelbar zurücküberwiesen", erklärte die KfW. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor über den Systemfehler berichtet.

Der Vorfall hatte sich bereits im Februar ereignet. Die KfW ist ein gebranntes Kind, was Fehlüberweisungen betrifft. Sie hatte in der Finanzkrise Schlagzeilen gemacht, weil sie noch 320 Millionen Euro an Lehman Brothers überwiesen hatte, obwohl die US-Investmentbank an dem Tag bereits Insolvenz angemeldet hatte. Niemand hatte die Zahlung trotz der Neuigkeiten gestoppt. Die "Bild"-Zeitung hatte die KfW daraufhin als "Deutschlands dümmste Bank" tituliert. Das Geld floss in die Insolvenzmasse, die KfW blieb am Ende auf einem Schaden von rund 100 Millionen Euro sitzen.

Diesmal sei einem erfahrenen Programmierer bei Arbeiten am Zahlungsverkehrssystem Swift ein Konfigurationsfehler unterlaufen, teilte die KfW mit. Im Zusammenspiel mit einer anderen Standardsoftware sei es zu einem automatischen Kreislauf gekommen, durch den die Zahlungen immer wieder ausgelöst worden seien. Der Fehler sei zwar intern schnell abgestellt worden. Trotzdem habe die KfW die Bankenaufsicht informiert und eigene Prüfungen eingeleitet, um die Konsequenzen aus der Panne ziehen zu können.

Die KfW kämpft seit längerem mit dem Umbau ihrer IT. 2014 musste IT-Chefin Edeltraud Leibrock gehen, weil die Kosten dafür aus dem Ruder gelaufen waren. Das "Handelsblatt" hatte kürzlich berichtet, die Finanzaufsicht BaFin prüfe, der KfW wegen der IT-Mängel höhere Kapitalpuffer aufzuerlegen.

rtr