Der ehemalige "Wetten, dass ...?"-Moderator habe über die Plattform namens "The Bitcoin Profit" 2,3 Millionen Euro verdient. Dies habe ihm nach seinem Konkurs geholfen (siehe Screenshot).

In der Tat musste Lippert im Jahr 2002 Privatinsolvenz anmelden, weil er auf Finanzbetrüger hereingefallen war.

Die Seite ist exakt so gebaut wie "Mein Geld", eine Rubrik von bild.de. Wenn man auf die Reiter klickt, erscheinen allerdings Darstellungen von "The Bitcoin Profit" - auch beim Impressum. "The Bitcoin Profit" weist selbst kein Impressum aus. Interessenten werden aufgefordert, sich für einen Account anzumelden. Als Mindesteinzahlung sind 250 Euro genannt. Das angeblich gewinnträchtige System heißt "BTC Profit".

Bild.de ist der Onlineauftritt der Tageszeitung "Bild". Deren Leserredaktion erklärt auf Hinweis von boerse-online.de, man habe die Rechtsabteilung informiert. "Die Kollegen werden das prüfen und dann entscheiden, ob wir gegebenenfalls dagegen juristisch etwas unternehmen werden." Von Lippert war trotz mehrfacher Anfrage über seinen Pressekontakt keine Stellungnahme erhältlich.

Gefälschte Seiten, die für Bitcoin-Plattformen werben, haben eine unschöne Tradition. So hatte die angebliche Firma "Bitcoin Trader" im vergangenen Jahr eine Seite von zeit.de, dem Online-Auftritt der Wochenzeitung "Die Zeit", nachgebaut. Dort wurde Bezug genommen auf die Fernsehshow "Die Höhle der Löwen". In der Sendung, die auf Vox läuft, prüfen Investoren, ob sie Geld in junge, aufstrebende Firmen stecken. Auf der Fake-Seite hieß es: "Der größte Deal in der Geschichte der "Höhle der Löwen" kann SIE in nur 7 Tagen (richtig) reich machen!" Recherchen des Medienportals meedia.de ergaben, dass es sich um eine komplette Fälschung handelte.

Besonders im Fokus: die Juroren Carsten Maschmeyer, Gründer des früheren Finanzvertriebs AWD, und Judith Williams, bekannt als Moderatorin des Einkaufskanals HSE24. So hat Williams während einer Präsentation - dem sogenannten Pitch - laut Fake-Seite probeweise 250 Euro investiert und innerhalb von drei Minuten einen Gewinn von 73 Euro verzeichnet. Maschmeyer soll daraufhin gesagt haben: "Ich mache ein Zwei-Millionen-Euro-Angebot für 25 Prozent." Meedia.de hatte bei Maschmeyer nachgefragt und zitiert ihn so: "Wir haben intensiv nachgeprüft: Einen solchen Pitch hat es nicht gegeben, es ist also ein Fake."

Ebenfalls betroffen von den Manipulationen ist Frank Thelen, einer der prominentesten deutschen Internet-Investoren und ebenfalls Juror der Fernsehsendung. Wie das Portal gruenderszene.de berichtete, wurde auf einer gefälschten Seite ein Video veröffentlicht, in dem der Anschein erweckt wurde, dass Thelen 500.000 Euro in ein automatisiertes Handelsprogramm für Bitcoins gesteckt habe. Thelen schrieb daraufhin auf Facebook, dass man sich vor dem Betrug in Acht nehmen sollte und dass er rechtliche Schritte eingeleitet habe.