"Die iPhone-Verkäufe haben in den letzten Wochen des zweiten Quartals an Fahrt gewonnen, und das haben wir auch in China gesehen", sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Dies und die starke Nachfrage nach anderen Produkten wie etwa der Apple Watch stimme den Konzern zuversichtlich, dass es wieder etwas bergauf gehe. In China hatte der Smartphone-Hersteller kürzlich die Preise für iPhones gesenkt. Apple-Aktien stiegen nach Börsenschluss an der Wall Street um fünf Prozent.

Cook hatte Anfang des Jahres für Anleger völlig unerwartet einräumen müssen, dass Apple die Stärke der Abwärtsbewegung in China unterschätzt habe. Vor allem der seit rund einem Jahr schwelende Handelsstreit zwischen der Volksrepublik und den USA hinterließ Spuren in der chinesischen Wirtschaft. Für Apple ist China ein wichtiger Markt, rund ein Fünftel der Erlöse erzielte das kalifornische Unternehmen dort zuletzt. Cook zeigte sich optimistisch, dass die Regierungen in Washington und Peking bald eine Einigung erzielen. Die Beziehungen und die Tonlage zwischen den Ländern hätten sich im Vergleich zum vorherigen Quartal verbessert. "Alles in allem hat uns das geholfen."

UMSATZ UND GEWINN FALLEN WENIGER STARK ALS BEFÜRCHTET
Im zweiten Quartal brachen die mit dem iPhone erzielten Umsätze konzernweit um 17 Prozent auf 31,05 Milliarden Dollar ein, wie Apple mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit der Einführung des Smartphones vor gut zehn Jahren. Dafür lief es bei Produkten wie der Apple Watch besser als erwartet.

Konzernweit ging der Umsatz im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 58 Milliarden Dollar zurück, der Gewinn fiel um knapp 16 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten jedoch mit noch stärkeren Einbußen gerechnet. Für das laufende dritte Quartal stellte Apple Umsätze zwischen 52,5 Milliarden und 54,5 Milliarden Dollar in Aussicht und damit mehr als von Experten erwartet.

Der Apple-Anteilseigner New England Investment and Retirement Group äußerte sich dennoch skeptisch. Die Erwartungen seien nach dem schwachen ersten Quartal sehr niedrig gewesen. Nur allein das wieder anziehende Handygeschäft bringe Apple nicht voran, der Konzern müsse innovativer werden.

Um vom iPhone unabhängiger zu werden, wollen die Amerikaner andere Sparten aufbauen wie etwa einen Streamingdienst für Filme und Serien, neue Spiele- und Nachrichtenangebote sowie eine Kreditkarte. Analysten sind allerdings skeptisch, ob dem Smartphone-Pionier damit der große Wurf gelingt. In den USA dominieren Rivalen wie Netflix und Amazon den Markt für das Abspielen von Filmen, Serien und Musik.

rtr