Nutzer sollen künftig nach einem Softwareupdate explizit um Erlaubnis dafür gefragt werden. Der Konzern reagierte damit auf Kritik von Datenschützern, die die auch bei Amazon und Google gängige Praxis seit längerem scharf kritisieren. Die Google-Mutter Alphabet hat ähnliche Schritte angekündigt, allerdings bisher nur für Europa.

Um die Software von Sprachassistenten zu verbessern, werden Teile von Mitschnitten von Menschen abgetippt und ausgewertet. Damit sollen etwa durch Dialekte oder Versprecher entstehende Fehler vermieden werden. Über die Assistenzsoftware können Smartphone-Nutzer durch Spracheingaben etwa Textnachrichten verschicken, Musik abspielen oder Anrufe tätigen.

Für Empörung hatte vor wenigen Tagen ein Bericht der britischen Zeitung "Guardian" gesorgt. Demnach wurden bei Apple sensible, von Siri aufgenommene Gespräche abgehört wie etwa über die Gesundheit von Menschen oder geschäftliche Details. Auch Aufnahmen von Paaren beim Sex sollen ausgewertet worden sein, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Insider. Ein großes Problem sei, dass Siri manchmal unabsichtlich starte, weil die Software versehentlich "Hey Siri" verstehe. Wie der "Guardian" berichtete, reiche etwa das Wort "Syrien" aus, um den Sprachassistenten zu wecken. In einigen Fällen habe Siri selbst das Geräusch eines Reißverschlusses als Befehl zur Aufnahme interpretiert. Durch die Auswertung solcher Fehler versuche Apple die Software zu verbessern.

Google hatte die Auswertungspraxis seines Sprachassistenten Alexa in Europa vorerst ausgesetzt, nachdem der Sender CNBC von einem Datenleck berichtet hatte. So seien mehr als 1000 Aufzeichnungen von privaten Gesprächen niederländischer Nutzer an ein belgisches Medienunternehmen übergeben worden. Google erklärte, nur 0,2 Prozent aller Audio-Aufnahmen überhaupt auszuwerten.

rtr