Üblicherweise waren Jahresanfänge für Apple nach fulminanten Weihnachtsquartalen eher eine ruhige Zeit. Doch diesmal gab es kräftige Zuwächse in allen Produktbereichen.

Das iPhone spielte dabei wieder einmal die Hauptrolle und brachte knapp 48 Milliarden Dollar Umsatz ein - fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr. Aber auch bei den Mac-Computern gab es ein sattes Plus von 70 Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar Umsatz. Das war der höchste Wert im Geschäft mit Mac-Computern überhaupt. Konzernchef Tim Cook hob hervor, dass die jüngsten drei Quartale auch die besten für den Mac waren.

Apple machte einige Modelle seiner Computer im vergangenen Jahr mit dem Umstieg von Intel-Prozessoren auf Chips aus eigener Produktion effizienter. Seit Beginn der Pandemie sind die Macs stärker gefragt, weil die Menschen mehr zuhause arbeiten und lernen. Das trug auch bei den iPad-Tablets zu einem Umsatzplus von 79 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar bei. Apple nennt seit einigen Jahren keine Absatzzahlen zu den Geräten mehr. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Canalys steigerte Apple die iPhone-Verkäufe um 41 Prozent auf 52,4 Millionen Geräte.

Genauso viel Umsatz wie die iPads brachte im vergangenen Quartal die Sparte ein, in der Geräte wie die Computer-Uhr Apple Watch, die AirPods-Ohrhörer und diverses Zubehör zusammengefasst sind. Drei Viertel der Watch-Käufer schafften sich dabei ihre erste Apple-Uhr an. Das Geschäft mit Abo-Diensten und Erlösen aus dem App Store wuchs um rund 27 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar. Apple hat jetzt 660 Millionen Kunden von Abo-Diensten - 145 Millionen mehr als vor einem Jahr.

Das Unternehmen beendete das Quartal mit Reserven von 204 Milliarden Dollar. Dem standen langfristige Verbindlichkeiten von knapp 122 Milliarden Dollar gegenüber.

Europa wird zu einem immer wichtigeren Markt für Apple. Die Erlöse hier stiegen im Jahresvergleich um 56 Prozent auf knapp 22,3 Milliarden Dollar. Das Geschäft in China erholte sich weiter von dem Corona-Einbruch vor einem Jahr und wuchs um 87 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar. In keiner Region habe das Wachstum unter 35 Prozent gelegen, betonte Finanzchef Luca Maestri.

Apple gab angesichts der Pandemie keine konkrete Prognose für das laufende Quartal ab, rechnet aber mit deutlichem Wachstum im Jahresvergleich.

dpa-AFX

Unsere Einschätzung zur Apple-Aktie


Von Annika Kintscher

Die besser als erwarteten Q1-Zahlen von Apple kamen am Markt gut an: Das Papier des iPhone-Herstellers zog um mehr als zwei Prozent an. Damit ist Apple an der Börse bereits mehr als 2,2 Billionen Dollar wert. Neben der Vorlage der Zahlen kündigte Apple ein Aktienrückkaufprogramm von 90 Millionen Dollar an.

Charttechnisch betrachtet gibt es für die Apple-Aktie seit Anfang 2020 nur eine Richtung: nach oben. Die viel beachtete 200-Tagelinie verdeutlicht den Aufwärtstrend. Sie notiert derzeit bei rund 102,50 Euro und dient dem aktuellen Kurs als Unterstützung.

Vorsicht ist dennoch geboten: So haben die Technologieriesen Apple und Samsung bereits vor der weltweiten Chipknappheit gewarnt. Im laufenden Quartal könnten die Engpässe Apple Umsatzeinbußen zwischen drei und vier Milliarden Dollar bescheren, sagte Finanzchef Luca Maestri in der Nacht zum Donnerstag gegenüber Analysten. Die fehlenden Chip-Bestände beträfen vor allem das iPad und den Mac, so Apple-Chef Tim Cook.

Apple gab angesichts der Pandemie keine konkrete Prognose für das laufende Quartal ab, rechnet aber mit deutlichem Wachstum im Jahresvergleich.

Dennoch bleibt Apple ein solides Basisinvestment. Der US-Konzern wird im laufenden Jahr weiterhin vom Boom bei iPhones, Macs und iPads profitieren. Wir bleiben bei unserer Empfehlung: Kaufen.