Beim Immobilienkonzern Vonovia haben im Juni gleich zwei Vorstände auf eigenes Risiko Vonovia-Aktien erworben. Dabei handelte es sich zum einen um den Vorstandsvorsitzenden Rolf Buch, der für 396.000 Euro 7.500 Papiere gekauft hat und zum anderen um Finanzchefin Helene von Roeder. Ihr Investitionsvolumen fiel mit etwas mehr als 80.000 Euro deutlich geringer aus. Seit dem Jahreswechsel sind bereits mehrere Führungskräfte mit Aktienkäufen in Erscheinung getreten. Insgesamt haben sechs verschiedene Personen fast 25.000 Aktien im Gegenwert von 1,2 Millionen Euro erworben. Da während dieses Zeitraums kein einziger Insiderverkauf getätigt wurde, lieferte das Management von Vonovia damit einen starken Vertrauensbeweis hinsichtlich der geschäftlichen Perspektiven des DAX-Unternehmens.

Charttechnik Vonovia


Von Rekordlaune kann man bei der Vonovia-Aktie derzeit eher nicht sprechen, schließlich datiert das Allzeithoch mit über 62 Euro von September 2020. Noch vor vier Wochen war ein Jahrestief von weniger als 49 Euro markiert worden. Seit drei Wochen kann man dem Immobilienwert aber einen massiven Rebound attestieren. Ob dieser von nachhaltiger Natur sein wird, bleibt abzuwarten, schließlich drehte die langfristige 200-Tage-Linie nach einer mehrmonatigen Aufwärtsbewegung in den Abwärtsmodus. Chartorientierte Investoren interpretieren eine solche Entwicklung als Trendwechselsignal oder zumindest als negativen Begleitumstand.

Hugo Boss: Millionenschwere Käufe


Das Modeunternehmen Hugo Boss scheint das Schlimmste überstanden zu haben, schließlich hat sich die Aktie des MDAX-Werts seit dem Corona-Tief von März 2020 mehr als verdoppelt. Besonders interessant: Auf dem erhöhten Niveau hat COO Heiko Schäfer am gestrigen Montag für 96.000 Euro 2.100 Aktien erworben und folgte damit der Beteiligungsgesellschaft ZPG. Sie hat Anfang Juni besonders beherzt zugegriffen und für über 103.000 Hugo-Boss-Aktien mehr als 4,8 Millionen Euro bezahlt. Auch der Mai erwies sich in der Chefetage von Hugo Boss alles andere als ein Verkaufsmonat. Insgesamt drei verschiedene Insider haben nämlich rund 23.000 Anteilsscheine erworben und hierfür über 970.000 Euro bezahlt. Übrigens: Seit über fünf Jahren gab es keinen einzigen Insiderverkauf bei Hugo Boss zu vermelden. Vor diesem Hintergrund erhalten die jüngsten Vertrauensbeweise des Managements ein noch stärkeres Gewicht.

Charttechnik Hugo Boss


Im vergangenen Jahr verzeichnete der Nebenwert von März bis Ende Oktober eine Bodenbildungsphase - danach ging es steil bergauf. Mit über 48 Euro wurde vor zwei Wochen der höchste Wert seit Herbst 2019 markiert. Ein Trendwechselsignal gab es mit dem Drehen der 200-Tage-Linie jedoch Anfang des Jahres zu vermelden. Charttechnischer Verkaufsdruck könnte aufkommen, falls die untere Begrenzung des Aufwärtstrends verletzt wird. Sie verläuft aktuell bei ungefähr 43 Euro. Nennenswerte Unterstützungszonen sind im Bereich von 42 Euro, 38 Euro und 34 Euro angesiedelt. Ein besonders robuster Boden hat sich durch eine mehrmonatige Seitwärtsphase zum Jahreswechsel 2020/21 gebildet. Angesichts eines aktuellen Aktienkurses von fast 46 Euro ist der Modewert davon allerdings noch "meilenweit" entfernt.

Metro: "Neuer Besen" deckt sich ein


Der neue Metro-Vorstandschef Steffen Greubel trat im Mai sein Amt als Vorstandsvorsitzender an und hat bereits zweimal Aktien im Gegenwert von jeweils mehr als 100.000 Euro erworben. Im Mai erwarb er 15.000 Anteilsscheine (147.000 Euro), am vergangenen Freitag orderte er für 107.000 Euro 10.000 Aktien. Offensichtlich scheint er von seinem neuen Arbeitgeber ziemlich überzeugt zu sein, allerdings sollten Anleger bedenken, dass der Manager erst vor zwei Monaten von der Würth Group zur Metro Group gewechselt ist. Einen richtig tiefen Einblick in den Handelskonzern dürfte er daher wohl noch nicht haben.

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