Schaut man sich die jüngsten Daten des kanadischen Statistik-Dienstleisters Statcan an, zeigt sich, wie deutlich mittlerweile die Schere zwischen den Cannabis-Verkäufen und der -Produktion auseinander gegangen ist. Laut den Daten, die dem Wirtschaftsportal Seeking Alpha vorliegen, lag der Gesamtbestand an getrocknetem Cannabis, der Ende April von Landwirten, Verarbeitern, Distributoren und Einzelhändlern gehalten wurde, bei 216000 Kilogramm. Verkauft wurden im April 8853 Kilogramm, also nicht einmal ein Zehntel davon. Bei Cannabis-Öl sieht die Lage ähnlich aus. Dort lag der Gesamtbestand im Lager bei 120000 Litern, was aktuell den Verkäufen von 14,6 Monaten entspricht.

Das bedeutet, dass selbst dann ein massives Überangebot an Cannabis herrscht, wenn Unternehmen wie Aurora Cannabis und Canopy Growth ihren Absatz innerhalb kurzer verdoppeln sollten. Erschwerend kommt hinzu, dass laut Seeking Alpha die zehn größten Produzenten im nächsten Jahr rund 200000 Kilogramm Cannabis pro Monat produzieren werden. Damit herrscht auf absehbare ein deutliches Überangebot an Cannabis. Sollte die Branche ähnlich wie andere funktionieren, dürfte das Überangebot früher oder später dafür sorgen, dass der Cannabis-Preis deutlich fällt. Für Cannabis-Aktien wäre das erst einmal keine gute Nachricht.