Es gab dort stabile Margen und Gewinne bei überschaubarem Risiko. Banktitel zählten damals auch zu den Top-Dividendenwerten mit Rendite oft im Bereich von vier oder gar fünf Prozent. Mit der Finanzmarktkrise 2008 und dann noch stärker mit der Euro-Schuldenkrise 2011, mit Basel II, mit verschärften Eigenkapitalrichtlinien für Geldhäuser und dann auch noch mit zahllosen Schadenersatzklagen insbesondere von US-Steuerbehörden hat sich das dramatisch geändert. Deutsche Bank beispielsweise, früher Vorzeigegeldinstitut und Vorzeigeaktie, hat inzwischen Probleme über Probleme.

Es gab Gewinneinbruch und Geldstrafen, es gab Dividendenkürzung und aktuell steht die Streichung tausender Stellen bevor. Und die Aktionäre erhalten derzeit beim Geldhaus aus Frankfurt nur noch mickrige Dividendenrendite im Bereich von rund zwei Prozent im Jahr. Kein Wunder, dass Banken bei Anlegern inzwischen den Ruf des Spekulativen und Risikobehafteten haben. Doch es gibt Ausnahmen und auch im aktuellen Umfeld immer noch solide Geldhäuser.

Bank Coop beispielsweise. Denn trotz Finanz- und Euro-Krise liefert die Bank seit vielen Jahren solide Zahlen. So steigerte die Bank aus Basel die Kundenausleihungen seit 2005 Jahr für Jahr. Das ausgereichte Kreditvolumen stieg dabei um 53,8 Prozent auf 14,3 Milliarden Franken. 95,8 Prozent davon entfallen auf das Hypothekargeschäft. Das Bank Coop solide wirtschaftet, zeigt sich an der Entwicklung des Refinanzierungsgrad I.

Denn die Ausleihungen stiegen in den letzten zehn Jahren zwar um 4,9 Prozent pro Jahr, doch die Einlagen von Kundengeldern kletterten mit 5,1 Prozent im Jahr noch schneller und brachten so einen Anstieg im Verhältnis Kundengelder/Ausleihungen von 79,6 auf 81,5 Prozent in 2014. Zwar lastet auch auf Bank Coop die tiefe Zinsmarge im Niedrigzinsumfeld - der Erfolg aus dem Zinsgeschäft fiel seit 2005 trotz des grösseren Kreditvolumens um 5,3 Prozent auf 160,4 Millionen Franken.

Doch gleichzeitig gesunkene Abschreibungen brachten zwischen 2005 und 2014 einen Anstieg beim Gewinn von 59,3 auf 80,5 Millionen Franken oder von 3,51 auf 4,77 Franken je Aktie. Und mit Gewinnen meist im Bereich zwischen 4,0 und 4,50 Franken je Aktie auch in Jahren wie der weltweiten Finanzmarktkrise präsentierte sich die Bank als zuverlässige Gewinnmaschine.

Der Aktienkurs fiel zwar in den letzten fünf Jahren um 40 Prozent wegen gebremster Wachstumsdynamik. Doch das ist jetzt eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Denn neben dem zuverlässigen Geschäftsmodell bekommen Anleger Bank Coop jetzt nicht nur mit einem Discount zum Buchwert von 63,97 Franken von 35 Prozent, sonder es gibt obendrein nachhaltige Dividendenrendite von über vier Prozent. Denn seit 2006 erhalten Anleger beim Basler Geldhaus trotz internationalen Krisen Jahr für Jahr 1,80 Franken je Aktie ausgezahlt. Die Bank ist renditestark und krisenfest und ganz klar value.


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Steckbrief



ISIN: CH0018116472 Gewinn je Aktie 2016e: 4,70 CHF

KGV 2016e: 9,0

Eigenkapitalquote: 6,7%

Eigenkapital/Aktie: 63,97 CHF

Dividende 2015e/Rendite: 1,80 CHF/4,3%

Kurs/Ziel/Stopp: 42,35/55,0/29,30 CHF