Das Börsenjahr 20198 war speziell für die europäischen Aktienmärkte schwierig. Aber auch weltweit hätten Anleger mit Barmitteln oft besser abgeschnitten als mit Aktien. Das Umfeld in Europa bezeichnet die britische Investmentbank Barclays in ihrem aktuellen Quartalsausblick als wenig inspirierend. Das Wachstum verliere an Schwung und einige Risiken würden den Marktteilnehmer Sorgen bereiten.

Genannt werden in diesem Zusammenhang der Brexit, die Schuldenkrise in Italien, Unsicherheiten an der Politik-Spitze in Deutschland sowie die im kommenden Jahr anstehende Neubesetzung des EZB-Präsidenten und die europäischen Parlamentswahlen. Faktoren wie diese hätten bisher in diesem Jahr zu einer schwachen Performance beigetragen- Zudem seien nennenswerte Kapitalabflüsse zu registrieren gewesen und europäischen Aktien seien in den Portfolios untergewichtet.

Einige der bestehenden Probleme dürften auch so schnell nicht verschwinden, dennoch sind die Analysten bei Barclays der Meinung, dass inzwischen relativ viel davon bereits in den Kursen stecken dürfte. Verglichen mit dem US-Markt bewegten sich europäische Aktien beispielsweise auf Bewertungsebene nahe an ihren Rekordtiefs. Die geldpolitischen Rahmendaten seien außerdem nach wie vor recht vorteilhaft, die Fiskalpolitik gestalte sich langsam weniger restriktiv und die Arbeitslosenraten hätten zyklische Tiefs erreicht.

Das Gewinnwachstum im kommenden Jahr dürfte abnehmen, es sei aber immerhin nach wie vor mit Gewinnsteigerungen zu rechnen. Barclays traut europäischen Aktien dabei Ergebniszuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich zu, was etwas unter dem Analystenkonsens liegt. Gleichzeitig heißt es, die Aktienbewertungen würden schon jetzt keine Perfektion mehr von den Unternehmensergebnissen erwarten.

Das macht sich auch in der Zusammensetzung der so genannten European Conviction List von Goldman Sachs bemerkbar. Dabei handelt es sich um eine Liste von europäischen Aktien, von denen die Analysten bei der US-Investmentbank am meisten überzeugt sind.

Speziell um die Jahreswende herum sei eine Kurserholung möglich, so das Urteil. Besonders optimistisch sind die Analysten derzeit im beobachteten Anlageuniversum bei 19 europäischen Einzelaktien. Diese seien durchschnittlich mit einem KGV für 2019 von 15,6 ausgestattet, einer Dividendenrendite von 3,5 Prozent sowie einer Eigenkapitalrendite von 21 Prozent.

Im Schnitt kommen diese besonders bevorzugten Titel aus der Top-Pick-Liste von Barclays gemessen an den Kurszielen auf ein Kurspotenzial von rund 40 Prozent. Wir haben daraus fünf Werte herausgepickt, von denen drei aus Deutschland und jeweils einer aus Irland bzw. aus den Niederlanden kommen. Laut den Analysten haben diese Aktien zwischen 40 Prozent und 49 Prozent Luft nach oben.

Auf Seite 2: CRH





CRH (WKN: 864684)



Als ersten aktuellen Vertreter aus der europäischen Top-Pick-Liste von Barclays stellen wir die Aktien von CRH vor. Dem irischen Baumaterialienkonzern trauen die Briten einen Anstieg bis auf 35,00 Euro zu. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 23,43 Euro lässt das auf einen Anstieg von 49,4 Prozent hoffen.

Die zuletzt schwache Kursentwicklung sei auf außerordentliche externe Ereignisse wie negative Wettereinflüsse oder Kosteninflation zurückzuführen gewesen. Doch die zuständigen Analysten Nabil Ahmed und Pierre Rousseau setzen jetzt darauf, dass sich die Geschäfte in den USA als auch in Europa beleben werden. Wie es ergänzend heißt, stünden diese beiden Märkte für mehr als 90 Prozent der Gewinne.

Außerdem würdige die Börse die zuletzt vorgenommenen Anpassungen im Portfolio noch nicht ausreichend. Als Folge davon, werde etwa das Europa-Geschäft auf Basis der Ergebnisschätzungen für 2019 mit einem 65-prozentigen Bewertungsabschlag gegenüber dem Sektor gehandelt. Die anhaltenden Aktienrückkäufe deuteten einen verstärkten Fokus auf Shareholder Value an und sollten dabei helfen, den Kurs zu stützen.

Unter den europäischen Baumaterialien-Anbietern steche CRH mit einem hohen US-Exposure von 58 Prozent gemessen am EBITDA für 2017 hervor. Auffällig sei auch der Infrastrukturanteil, der beim US-EBITDA für 39 Prozent stehe. Diese Ausrichtung sei vorteilhaft, weil in den USA die Auftragspipeline gut bestückt sei. In Europa sollten die Geschäfte unter anderem von einer zyklischen Erholung in Deutschland, Benelux, Frankreich und Polen begünstigt werden.

Das oben genannte Kursziel ergebe sich aus einer Berechnungsmethode basierend auf dem Wert aller Einzelteile. Das Ergebnis halte auch einer Überprüfung durch den freien Cash Flow Stand sowie einem historischen Bewertungsvergleich. Derzeit sei der Titel jedenfalls günstiger bewertet als in der Vergangenheit, doch das sei unangemessen angesichts der Gewinnaussichten und der erzielten Ergebnisse bei der Kapitalallokation.

Den Gewinn je Aktie sehen die Analysten von im Vorjahr 1,60 Euro über 1,88 Euro in diesem Jahr bis auf 2,27 Euro im kommenden Jahr steigen. Daraus ergibt sich für 2019 ein geschätztes KGV von 10,3. Die geschätzte Dividendenrendite gibt man mit 2,8 Prozent an.

Charttechnik





Von September 2011 bis Mai 2017 konnte sich der Aktienkurs von CRH von 10,50 Euro auf 34,53 Euro nach oben schrauben, was in Ordnung war. Seitdem ist aber der Wurm drin und der Titel kostet aktuell nicht mehr als bereits im ersten Quartal 2015. Nach den seit Mai verbuchten Einbußen geht es darum, dass sich das Chartbild erst einmal stabilisiert.

Profil



Cement Roadstone Holding plc (CRH plc) ist ein weltweit operierender irischer Baustoffhersteller. Zum Kerngeschäft von CRH plc gehören die Bereiche Rohstoffproduktion, Herstellung von Produkten für die Bauindustrie sowie die Vermarktung spezieller Baustoffe. Das Unternehmen ist in allen Sektoren der Bauindustrie vertreten, von Infrastruktur über Neu-, Wohn- und Geschäftsgebäuden bis hin zur Wartung, Reparatur und Renovierung der Objekte. Zum Produktangebot gehören neben Kies, Zement, Asphalt und Fertigbeton auch vorgegossene Formen und Betonprodukte wie Ziegel, Blöcke und Pflastersteine, außerdem Ton und Glas sowie Zaun-, Markisen- und Rollladensysteme.

Auf Seite 3: ASML





AMSL (WKN: A1J4U4)



Fest überzeugt ist Barclays auch von dem, was die Aktien von ASML zu bieten haben. Denn der Zulieferer für die Halbleiterindustrie ist ebenfalls Bestandteil der Top-Pick-Liste. Das Kursziel für die Niederländer beläuft sich auf 210,00 Euro. Das ist eine Vorgabe, die bei einem aktuellen Kurs von 149,32 Euro im Erfolgsfall ein Kursplus von 40,6 Prozent verspricht

Der zuständige Analyst Andrew Gardiner ist der Ansicht, dass sich die Vorhersagefähigkeit mit Blick auf die Geschäftsaussichten bis 2020 in den vergangenen beiden Jahren deutlich verbessert hat. Der Markt schaue hier nun sogar bis in das Jahr 2025 nach vorne. Es zeichne sich dabei eine rege Nachfrage ab.

Im Bereich der EUV High NA hätten drei wichtige Kunden ihre Investitionspläne zuletzt sogar deutlich vorgezogen. Dadurch rücke der nächste Wachstumssprung in der Firmengeschichte näher. Der Umsatz könnte bis 2025 in den Bereich von 20-22 Milliarden Euro hineinwachsen und besonders nach 2020 dürfte daraus auch Ergebnispotenzial resultieren.

Das Unternehmen selbst hat unlängst die eigene Umsatzprognose für 2020 von bisher elf Milliarden Euro auf rund 13 Milliarden Euro angehoben. Zum Vergleich: Im Vorjahr beliefen sich die Erlöse auf 9,05 Milliarden Euro. Innovationen wie Künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren, Big Data oder 5G dürften die Nachfrage nach Chips weiter antreiben, lautete die Begründung.

Derzeit möge der Titel einen noch eher anspruchsvollen Bewertungseindruck hinterlassen. Für 2020 bewege sich das KGV aber bei geschätzt 15 und gemessen an prozentual zweistelligen Gewinnwachstumsraten im nächsten Jahrzehnt sei das nicht zu viel, sondern vielmehr sogar sehr attraktiv, so die Einschätzung. 2018 sieht man das Ergebnis je Aktie bei 6,09 Euro, nach 5,20 Euro für 2017 und in 2019 dann bei 7,63 Euro.

Im Idealfall ist laut Barclays auch ein Kursanstieg bis auf 230,00 Euro denkbar, im Negativfall sei aber auch ein Rückgang bis auf 150,00 Euro einzukalkulieren.

Charttechnik





Mit einem von Oktober 2002 bis Juli 2018 verbuchten Kursanstieg von 5,35 Euro auf 188,45 Euro hat die Aktie von ASML ihren Aktionären in der genannten Zeit sehr viel Freude bereitet. Wie so viele Titel musste aber auch dieser Wert in den vergangenen Monaten Federn lassen. Kurzfristig hat sich das Chartbild dadurch eingetrübt, langfristig gesehen besteht aber durchaus noch die Hoffnung, dass der 2002 aufgenommene Aufwärtstrend doch noch weiter fortgeschrieben werden kann.

Profil



ASML Holding N.V. ist in der Herstellung von Hightech-Systemen für die Halbleiterindustrie international tätig. Angeboten werden Lithographie-Systeme, die vor allem für die Fertigung von komplexen integrierten Schaltkreisen (ICs oder Chips) eingesetzt werden. Als einer der weltweit führenden Hersteller von Halbleiter-Equipments ist der Konzern im Entwurf, der Entwicklung, der Produktion und der Vermarktung aktiv und bietet ergänzend die dazugehörigen Dienstleistungen an.

Der Kundenkreis umfasst die weltweit größten Halbleiterhersteller. Darüber hinaus werden optische Bauteile und Systeme gefertigt für die Anwendung bei der Herstellung asphärischer Produkte wie Linsen und Spiegel sowie bei präzisen Messinstrumenten. Produktionsbetriebe sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen befinden sich in den USA, Taiwan, Korea, China und in den Niederlanden. Weltweit ist der Konzern an über 60 Standorten in 16 Ländern präsent. ASML Holding N.V. wurde 1984 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Veldhoven, Holland.

Auf Seite 4: BASF





BASF (WKN: BASF11)



Einer der drei in der Top-Pick-Liste von Barclays enthaltenen Titel aus Deutschland ist BASF. Als Kursziel sind hier 92,00 Euro ausgegeben. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 63,01 Euro müsste der Titel um 46 Prozent zulegen, um die genannte Vorgabe zu erreichen.

Die Investmentthese sehen die zuständigen Analysten Sebastian Satz und Alex Stewart unter anderem darin, dass der DAX-Vertreter eine der besten Value-Anlagechancen im europäischen Chemiesektor darstelle. Ein Teil der zuletzt relativ schwachen Kursentwicklung sei wegen negativer Ergebnisrevisionen gerechtfertigt gewesen. Inzwischen dürfte der Markt aber nach unten übertrieben haben.

Im kommenden Jahr winkten prozentual zweistellige Zuwächse beim operativen Ergebnis. Außerdem sei der Wert mit einer Dividendenrendite ausgestattet, die im relativen Vergleich mit dem Gesamtmarkt so hoch sei wie seit 2009 nicht mehr. Das führe zu dem Schluss einer bestehenden Unterbewertung verbunden mit der Chance auf nennenswertes Aufwärtspotenzial.

Konkret wird die geschätzte Dividendenrendite derzeit auf rund 5,2 Prozent taxiert. Das sei nicht mehr weit entfernt von der höchsten Dividendenrendite von 5,8 Prozent, welche der Titel seit 2011 abwarf. Eine höhere Rendite als diese sei kaum anzunehmen, was das verblieben Verlustpotenzial reduziere. Außerdem verweist Barclays auf die Fähigkeit von BASF, Cash zu generieren und darauf, dass die Gesellschaft nur 2009 während der Finanzkrise gesenkt hat.

Wie es weiter heißt, sei BASF kein reiner Rohstoff-Produzent. Vielmehr stamme fast die Hälfte der Gewinne aus widerstandsfähigeren Bereichen. Beim Margendruck im Downstream-Geschäft befürchtet man zwar mehr strukturelle Gründe als das allgemein am Markt gesehen wird, trotzdem glaubt man daran, dass sich der Ergebnismix wieder verbessern kann. Dafür spreche auch das integrierte Geschäftsmodell.

Das KGV für 2019 bewege sich bei unter zehn. Das sei aus diversen Blickwinkeln heraus eine sehr moderate Bewertung. Insbesondere wenn man bedenken, dass die jüngst vorgenommenen Veränderungen im Portfolio dieses widerstandsfähiger gemacht haben dürften. Alles das zusammen eröffne die Chance auf eine mittelfristige Neubewertung.

Charttechnik





Bei BASF reichte es von März 2003 bis Januar 2018 zu einem Anstieg von 14,205 Euro auf 97,67 Euro. Das ist passabel, aber auch in dieser Zeit gab es immer wieder Rückschläge zu beklagen. Damit ist der Titel auch aktuell wieder konfrontiert. Denn seit Januar hat sich ein Abwärtstrend breit gemacht, der auch als nach wie vor intakt einzustufen ist.

Profil



Die BASF SE ist ein weltweit führendes Chemieunternehmen. Der Konzern verfügt über eines der umfangreichsten Produktportfolios im Bereich der Industriechemikalien und bedient mit seinen Produkten weltweit die Automobil-, Elektro-, Chemie- und Bauindustrie sowie die Argrar- und Pharmabranche und die Öl- und Gasförderindustrie. Die BASF entwickelt und produziert Haupt- und Vorprodukte wie hochveredelte Chemikalien, technische Kunststoffe und Veredelungsprodukte sowie Pflanzenschutzmittel, Öle und Gase.

Die Präparate finden Verwendung bei der Herstellung von Farben und Lacken, Papierprodukten, Hygieneartikeln, Kraft-, Kunst- und Schmierstoffen, Pestiziden, bei der Wasseraufbereitung und einer Vielzahl anderer Anwendungsgebiete. BASF verfügt über Gesellschaften in 80 Ländern, über sechs Verbund- und rund 380 Produktionsstandorte und erreicht Kunden in fast allen Ländern der Welt.

Auf Seite 5: Volkswagen





Volkswagen (WKN: 766403)



Ebenfalls überzeugt ist Barclays von Volkswagen. Denn dabei handelt es sich um den zweiten deutschen Titel in der Top-Pick-Liste. Das Kursziel für die im DAX enthaltenen Vorzugsaktien beträgt 206,00 Euro. Das ist eine Vorgabe, die sich immerhin um 39,6 Prozent über der aktuellen Notiz von 147,60 Euro bewegt.

Die zuständigen Analystinnen Dorothee Cresswell und Kristina Church sehen es als eines der Hauptargumente für diese Kaufempfehlung, dass sich der Autobauer im Umbruch befinde. So habe der neue Vorstandschef ganz klar als Ziel ausgegeben, die Kostenstrukturen zu optimieren. Die Größe des Konzerns wertet man als Vorteil, weil diese bei der Umstellung auf das Zeitalter der Elektro-Fahrzeuge helfen sollte.

Trotzdem sehe sich natürlich auch Volkswagen angesichts des technologischen Umbruchs, in dem sich der Autosektor befinde, mit großen Herausforderungen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie bei den zu tätigenden Investitionen konfrontiert. Eine entsprechende Restrukturierung des Konzerns sollte aber ebenso gelingen wie das Erwirtschaften von steigenden Gewinnen in den kommenden Jahren. Strukturell gesehen gebe es zwar Gegenwind, mit Hilfe von Effizienzverbesserungen, einem Abbau von komplexen Strukturen und dem Heben von Synergien sollte aber gelingen, erfolgreich gegenzusteuern.

Positiv bewerten die Analystinnen das Momentum auf Produktebene ein, wobei man hier auch von der Vorstellung neuer Elektrofahrzeuge profitieren sollte. Neue Produktionsplattformen sollten sich ebenfalls bezahlt machen. Ein Teil-Börsengang des Lkw-Geschäfts im kommenden Jahr und etwaige weitere Veränderungen im Portfolio seien auch Schritte, die in die richtige Richtung gingen. Sinn machen würde zudem ein Ausbau der strategischen Allianz mit Ford.

Im Idealfall könnte der Kurs bis 266,00 Euro steigen, im Negativfall aber auch bis auf 128,00 Euro absacken. Bei einem geschätzten KGV von rund fünf für 2019 handele der DAX-Vertreter am unteren Ende der eigenen historischen Bewertungsbandbreite. Auch im Branchenvergleich sei man damit etwas unterdurchschnittlich bewertet. Zusammengefasst sei die Chance auf eine mittelfristige Neubewertung auf jeden Fall intakt, so das Urteil.

Charttechnik





Der Aktienkurs der Volkswagen-Vorzugsaktien hat von Mai 2003 bis März 2015 von 21,05 Euro auf 255,20 Euro zugelegt, was sich sehen lassen konnte. Danach setzte es aber zwischenzeitlich eine scharfe Korrektur und letztlich hat sich in den vergangenen Jahren ein Seitwärtstrend breit gemacht. Charttechnisch gesehen bewegt sich der Wert dadurch derzeit in einer Art Niemandsland.

Profil



Die Volkswagen AG ist der größte Automobilhersteller in Europa und einer der führenden weltweit. Volkswagen konzentriert seine Tätigkeit auf das Automobilgeschäft und bietet entlang der gesamten Wertschöpfungskette einschließlich der Segmente Finanzdienstleistungen und Finanzierung ein breites und vollständiges Dienstleistungsspektrum an. Der Konzern ist in die Bereiche Automobile und Finanzdienstleistungen strukturiert. Es gehören die Marken Volkswagen, Audi, SEAT, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN zum Portfolio.

Dabei hat jede Marke ihren eigenen Charakter und operiert selbständig am Markt. Das Angebot reicht von verbrauchsarmen Kleinwagen wie dem VW Up! bis zu Luxusautos. Im Bereich Nutzfahrzeuge reicht die Produktpalette von Pick-ups bis zu Bussen und Schwertransportern. In weiteren Segmenten produziert Volkswagen Großdieselmotoren, Turbolader, Turbomaschinen und Kompressoren sowie chemische Reaktoren. Auch Spezialgetriebe für Fahrzeuge und Windräder sowie Gleitlager und Kupplungen gehören zum Sortiment.

Auf Seite 6: Deutsche Post





Deutsche Post (WKN: 555200)



Das deutsche Favoriten-Trio aus der Top-Pick-Liste von Barclays komplettiert die Deutsche Post. Bei diesem DAX-Mitglied veranschlagt die Investmentbank das Kursziel auf 40,00 Euro. Das verspricht bei einer Zielerreichung angesichts einer aktuellen Notiz von 27,40 Euro ein Aufwärtspotenzial von rund 46 Prozent. Im Idealfall seien auch 47,00 Euro drin und im Negativfall 28,00 Euro.

Die zuständigen Analysten Mark McVicar und Rishika Savjani sehen die Anlagethese hier darin begründet, dass der Konzern zuletzt sowohl die Ergebnisziele für 2018 als auch für 2020 bestätigt habe. Im ersten Fall läuft das auf ein EBIT von 3,6 Milliarden Euro hinaus sowie auf einen freien Cash Flow von mindestens 1,0 Milliarden Euro und im zweiten Fall auf ein EBIT von mindestens 5,0 Milliarden Euro. Die Analysten sind ebenfalls der Ansicht, dass man bei einer Zielerreichung zusehends auf dem richtigen Weg sei.

Eine Kombination aus Kostensenkungen, Produktivitätssteigerungen und somit Margenverbesserung soll nach Angaben des Unternehmens sicherstellen, dass die angepeilten Ziele erreicht werden. Die Deutsche Post ist aus Sicht von Barclays das am meisten integrierte Unternehmen unter den global agierenden Logistik-Anbieters. Dieser Vorteil sollte beim Versuch helfen, schneller als der Markt zu wachsen und dieses Wachstum dann auch in entsprechende Gewinne umzuwandeln. Stimmt diese Annahme, sollte das wiederum Shareholder Value generieren und die Chance auf ansehnliche Kapitalrückführungen an die Aktionäre ermöglichen.

Getrieben werde das Geschäft zusehends von den Aktivitäten im Bereich E-Commerce sowie E-Tailing-Logistik. Hier genieße die Gesellschaft den Vorteil, frühzeitig mit am Ball gewesen zu sein. Bis 2020 und darüber hinaus sollte sich das als Gewinntreiber erweisen, heißt es.

Die geschätzte Dividendenrendite veranschlagt Barclays hier auf rund vier Prozent. Beim Gewinn je Aktie kalkuliert man für 2018 mit 2,04 Euro und für 2019 mit 2,29 Euro. Daraus ergeben sich KGVs von 13,4 bzw. von knapp zwölf.

Chartttechnik





Die Aktien der Deutschen Post konnten von März 2009 bis Dezember 2017 einen Anstieg von 6,65 Euro auf 40,99 Euro einfahren. Nach dieser überzeugenden Vorstellung ist der Titel in diesem Jahr auf Korrekturkurs eingeschwenkt. Das hat einiges an Performance gekostet und momentan geht es primär erst einmal darum, nicht nachhaltige unter das bisherige Jahrestief von 27,50 Euro zu fallen, das sich bisher schon zwei Mal als tragfähiger Boden erwiesen hat, das aber gerade einem neuerlichen Test unterzogen wird.

Profil



Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein einzigartiges Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt ihre Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt. Ende 2016 übernahm der Konzern den britischen Post- und Logistikdienstleister UK Mail.