Die Verschiebung des EU-Austrittsdatums auf Ende Oktober habe die politischen Verhandlungen in keiner Weise vorangebracht. "Stattdessen haben viele Unternehmen, die sich auf den 29. März eingestellt hatten, hohen Aufwand betrieben und vom Ergebnis her unnötige Ausgaben getätigt. Gerade eine Last-Minute-Verschiebung ist besonders teuer."

Den Firmen bleibe nichts anderes übrig, als sich auf einen ungeordneten Brexit ohne Vertrag über die Scheidungsdetails einzustellen. Es sei kein Plan erkennbar, einen solchen No-Deal-Brexit noch zu verhindern. Die britische Regierung unter dem neuen Premierminister Boris Johnson handle verantwortungslos und spiele mit dem Feuer.

Ein harter Brexit könnte die deutsche Wirtschaft deutlich bremsen. Bislang rechnet der BDI für 2019 mit einem Wachstum von 0,5 Prozent - wesentlich weniger als 2018. Im Falle eines EU-Austritts ohne Abkommen drohe ein Wert nahe null, sagte Lang.

Johnson will den ausgehandelten Ausstiegsvertrag mit der Europäischen Union, der mehrfach im britischen Parlament durchgefallen ist, neu aufschnüren. Das lehnt Brüssel aber ab. Notfalls will der Premierminister die EU ohne Deal verlassen.

rtr