Es ist nicht ungewöhnlich, dass andere Unternehmen der pharmazeutischen Industrie im Zuge des Erfolgs von Corminaty nun behaupten, der Impfstoff verletze möglicherweise ihre geistigen Eigentumsrechte", heißt es in Biontechs Statement als Reaktion auf die Klageeinreichung von Curevac wegen Patentrechtsverletzungen vor dem Landgericht Düsseldorf. Damit ist auch schon das meiste gesagt. Curevac sieht einige seiner geistigen Eigentumsrechte durch die Formulierung und Herstellung von Biontechs mRNA-Covid-Impfstoff verletzt, Biontech glaubt, dass dies nicht so ist.

Gerichte müssen nun entscheiden, das wird dauern. Im besten Fall bekommt Curevac irgendwann Geld zugesprochen, im Worst Case fallen für die Tübinger nur Anwalts- und Gerichtskosten an.

Moderna sieht sich mit ähnlichen Klagen durch Arbutus konfrontiert, Alnylam erhebt sogar Patentverletzungs- Vorwürfe gegen alle drei Corona-Profiteure Moderna, Biontech und Pfizer.

Novavax-Aktien sind im Vorfeld der erwarteten US-Zulassung und der EU-Erlaubnis für Zwölf- bis 17-Jährige weiter auf Erholungskurs. Außerdem wollen die Amerikaner noch im Spätsommer klinische Daten zu einem Variantenimpfstoff vorlegen, speziell zur Wirkung gegen Omikron BA.4/5. Er könne im vierten Quartal ausgeliefert werden - eine Prognose, die angesichts der langen Historie von Verzögerungen bei Novavax wohl mit einer Portion Vorsicht zu genießen ist.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittel­bar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwick­lung profitieren können: Biontech, Curevac, GlaxoSmith­ Kline, Novavax, Pfizer, Valneva.

Der geschäftsführende Chefredakteur, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanz­instrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegan­gen, die von der durch die Publikation etwaig resultieren­ den Kursentwicklung profitieren können: Biontech.

INVESTOR-INFO

Curevac

Weichenstellung

Endlich hören Anleger wieder etwas aus Tübingen, die gefühlte Funkstille (Zahlen und Personalien wurden durchaus gemeldet) dauerte schon viel zu lange. Die Patentklage erregt zwar viel Aufsehen, ist aber eigentlich weniger interessant als Curevacs Übernahme der niederländischen Frame Cancer Therapeutics. Wie schon bei der Kooperation mit myNEO geht es hier um neue Oberflächenmerkmale von Krebszellen, die eventuell einen Angriffspunkt für mRNA-Immuntherapien bieten. Mit Frame kann Curevac wohl demnächst seine zweite Phase-1-Krebsstudie starten. Der Wermutstropfen für Anleger: Diese Forschung braucht noch viel Geduld - und sicher auch bald frisches Kapital.

Biotechnologie-ETF

Lebenszeichen

Halleluja, ein Monatsplus für den Nasdaq Biotechnology Index, der hierzulande beispielsweise durch einem iShares-ETF investierbar ist. Nach der langen Verlustphase wurde es aber auch Zeit. Eine Analyse von Morningstar sieht in Biopharmawerten das am stärksten unterbewertete Segment innerhalb des Healthcare-Sektors. Dabei seien die Firmen innovativ sowie relativ unempfindlich gegenüber steigender Inflation. Die Nachfrage bleibe auch in Rezessionen stabil. Das Portfolio enthält rund 360 Titel, große Biotech- unternehmen haben ein Gewicht von rund 50 Prozent. Für risikobereite Anleger.