Als wenig überraschend hat die US-Investmentbank Jefferies die Ergebnisse der Bundestagswahl eingestuft. Zudem gelte diese Einschätzung auch mit Blick auf die Wahl der künftigen Bundeskanzlerin. Was die zukünftige Regierung angehe, sei jetzt eine Koalition von CDU/CSU mit den Grünen und der FDP am wahrscheinlichsten.

Zu den Entwicklungen bei der Konjunktur und am Aktienmarkt heißt es, man bewege sich in Deutschland von Disinflation hin zu Inflation. Durch zunehmende Engpässe am Arbeitsmarkt seien die Löhne im zweiten Quartal im Schnitt um 3,8 Prozent gestiegen. Das entspreche dem stärksten Zuwachs seit 2011.

Die zuletzt veröffentlichen Konjunkturzahlen würden zudem darauf hinweisen, dass die lokale Wirtschaft gerade den zweiten Wind verspüre. Auch der Immobilienmarkt und die Konsumenten befänden sich in einer guten Verfassung, so das Urteil.

Innerhalb der weltweiten Asset Allocation spreche dieses Umfeld dafür, deutsche Aktien auch weiterhin mit Übergewichten einzustufen. Zumal dieses Urteil auch durch die Bewertungsseite untermauert werden. Das geschätzte Markt-KGV beziffert Jefferies auf 14,5, das geschätztes Verhältnis von Kurs zu Buchwert auf das 1,71-fache. Zudem gibt die Investmentbank die geschätzte Dividendenrendite mit 2,89 Prozent an und die geschätzte Eigenkapitalrendite mit 11,9 Prozent.

Die hauseigenen Analysten haben seit September bei vier Werten unter den 30 DAX-Mitgliedern Studien veröffentlicht, die mit Kaufempfehlungen versehen waren. BÖRSE ONLINE erklärt auf den nächsten Seiten etwas mehr zu den Gründen für den Optimismus bei diesen Aktien. Die Kurspotenziale bewegen sich dabei um bis zu 66 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: Linde





Linde (WKN: 648300)



Zu den Jefferies-Favoriten aus dem DAX zählt unter anderem Linde. Das Kursziel bewegt sich hier bei 206,00 Euro. Das heißt, die Empfehlung birgt ein Kurspotenzial von 15,7 Prozent.

Bei dem Münchener Industriegasekonzern dreht sich derzeit vieles um den geplanten Zusammenschluss mit dem US-Konkurrenten Praxair. Konkret geht es dabei um die Schaffung des weltgrößten Branchenunternehmens mit 27 Milliarden Euro Umsatz, 66 Milliarden Euro Börsenwert und weltweit 80.000 Mitarbeitern So gesehen war die Meldung aus der Vorwoche positiv, dass die Praxair-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung dem Vorstand des US-Industriegasekonzerns grünes Licht für den geplanten Zusammenschluss gaben. Damit hat die Fusion unter Gleichen eine weitere Hürde genommen.

Jede Entwicklung hier genau zu verfolgen ist auch deshalb wichtig, weil die Fusion nicht unumstritten ist. Insbesondere die Gewerkschaften stehen dem Vorhaben durchaus kritisch gegenüber. Aber auch die Aufsichtsbehörden dürften den einen oder anderen Einwand haben. Jefferies ist aber zuversichtlich, dass der Zusammenschluss gelingen kann. Zuletzt hieß es, der Andienungsprozess der Aktien entspreche dem vergleichbarer Prozesse in jüngster Vergangenheit. Selbst eine Verlängerung der Frist wäre nicht negativ, wenn es dadurch gelinge, eine Annahmequote von 75 Prozent zu erreichen.

Zuvor hatte der zuständige Analyst Laurence Alexander in einer Studie geschrieben, die für das zweite Quartal vorgelegten Ergebnisse hätten ihn in seiner positiven Einschätzung gestützt. Konkret stieg der Konzernumsatz um 4,7 Prozent auf 8,65 Milliarden Euro und das operative Konzernergebnis legte um 4,3 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro zu. Den Ausblick für 2017 bekräftigte der Vorstand. Man rechnet mit weitgehend stabilen Einnahmen und einem Zuwachs beim operativen Gewinn von bis zu sieben Prozent auf 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro.

Als nächstes heißt es nun abzuwarten, wie die Linde-Aktionäre entscheiden werden, die noch bis zum 24. Oktober Zeit haben, das Tauschangebot anzunehmen. Den Gewinn je Aktie sieht die US-Investmentbank in diesem Jahr von 6,80 Euro auf 7,30 Euro steigen. Bis 2020 sollen daraus dann 12,85 Euro je Anteilsschein werden. Für das Ende des genannten Zeitraums errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 13,9.

Charttechnik





Der Aktienkurs von Linde befindet sich letztlich seit 2003 im Aufwind. Allerdings gab es dabei 2008 und 2015 zwei herbe Rücksetzer zu verkraften. Die zuletzt erlittene Delle ist inzwischen weitgehend wieder wettgemacht. Weiter verbessern würde sich das Chartbild aber bei einem Sprung über das Jahreshoch von 179,30 Euro und natürlich erst Recht bei einem Überwinden des Rekordhochs von 193,85 Euro. Denn letzteres wäre gleichbedeutend mit einem prozyklischen Kaufsignal.

Portrait



Die Linde Gruppe hat im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von 16,948 Milliarden Euro erzielt und ist damit eines der führenden Gase- und Engineering-Unternehmen der Welt. Mit rund 60.000 Mitarbeitern ist Linde in mehr als 100 Ländern vertreten. Die Strategie der Linde Group ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt.

Das Unternehmen ist in drei Divisionen aufgeteilt: Industriegase & Medizinische Gase, Anlagenbau, Sonstige Aktivitäten. Die größte Division Gases gliedert sich innerhalb der drei Segmente EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), Asien/Pazifik sowie Amerika in neun Regional Business Units (RBUs). Darüber hinaus hat Linde für die Gases Division fünf sogenannte Global Governance Centres (GGCs) eingerichtet, die zentral gesteuert werden und regionenübergreifend agieren: GGC Merchant & Packaged Gases (Flüssig- und Flaschengase), GGC Electronics (Elektronikgase), GGC Healthcare, GGC Operations und GGC Deliver. Um die sich bietenden Geschäftschancen noch besser erschließen zu können, hat das Unternehmen zudem die konzernweit tätige Funktion Opportunity & Project Development gebildet.

Auf Seite 3: ThyssenKrupp





ThyssenKrupp (WKN: 750000)



Unter den 30 DAX-Werten steht bei Jefferies ThyssenKrupp ebenfalls hoch im Kurs. Zumindest dann, wenn man als Maßstab für die Wertschätzung das Kurspotenzial heranzieht. Denn das Kursziel für den Stahl- und Technologiekonzern bewegt sich bei 40,00 Euro und lässt somit dem Kurs rund 66 Prozent Luft nach oben.

Wie bei Linde gibt es auch bei ThyssenKrupp derzeit vor allem ein Thema, das die Nachrichtenlage rund um das Unternehmen prägt. Gemeint ist damit der Plan, sich gemeinsam mit Tata Steel zur Nummer zwei auf dem europäischen Stahlmarkt zu verbinden. Zur Umsetzung dieser Idee unterzeichneten die beiden Partner im September eine Grundsatzvereinbarung über den Zusammenschluss der europäischen Stahlaktivitäten in einem 50/50-Joint Venture.

Eine Vertragsunterzeichnung streben die Verantwortlichen bis Anfang 2018 und den Vollzug bis Ende 2018 an. Das neue Unternehmen würde einen Pro-forma-Umsatz von etwa 15 Mrd € erzielen und etwa 48.000 Mitarbeiter an aktuell 34 Standorten beschäftigen. An Synergien sollen pro Jahr 400 bis 600 Millionen Euro herausspringen.

Ansonsten hat die Gesellschaft kürzlich eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Das Grundkapital wurde dabei durch die Ausgabe von knapp 56,6 Millionen neuer Aktien um zehn Prozent erhöht. Die Emission brachte einen Bruttoerlös von rund 1,375 Milliarden Euro. Eigenen Angaben zufolge will sich ThyssenKrupp mit der Kapitalerhöhung den finanziellen Handlungsspielraum schaffen, um das organische Wachstum seiner Industriegütergeschäfte zu unterstützen und gleichzeitig notwendige Restrukturierungsinitiativen schneller voranzutreiben.

Jefferies-Analyst Seth Rosenfeld war von der Kapitalmaßnahme nicht allzu angetan, weil er das frische Kapital für nicht unbedingt zwingend erforderlich hält. Doch immerhin seien damit die anhaltenden Diskussion über die Option eines solchen Schritts vom Tisch und damit ein Unsicherheitsfaktor aus dem Weg geräumt. Die Einigung auf eine Fusion der europäischen Stahlgeschäfte mit Tata Steel stuft er dagegen als positiven Kurstreiber an, weil das seine These stütze, dass das Investitionsgütergeschäft von ThyssenKrupp eine deutliche Aufwertung in Richtung 40,00 Euro je Aktie verdiene. Mit einem Abschluss der Fusion der Stahlaktivitäten rechnet er wie das Unternehmen bis Ende 2018.

Nachdem die Bilanz mit Hilfe des frisch aufgenommenen Kapitals aufgehübscht worden sei, ist aus seiner Sicht jetzt eine Neubewertung des Titels überfällig. Verglichen mit anderen Kapitalgüter-Hersteller weise die Bewertung auf Basis des Unternehmenswertes zum EBITDA mit dem 7,2-fachen für 2018 jedenfalls gegenüber dem Sektorschnitt von 11,7 einen Abschlag aus.

Charttechnik





Wie das für ein zyklisches Unternehmen leider oft üblich ist, kommt auch der Chart von ThyssenKrupp mit einem volatilen Auf und Ab daher. Das heißt, Ein klarer Trend hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten nicht herausgebildet. Seit Februar 2006 befindet sich die Notiz aber im Aufwind, wobei sich in den vergangenen Monaten allerdings eine Konsolidierung breit gemacht hat. Diese wäre erst bei einem Sprung über das Jahreshoch von 26,83 Euro als beendet zu betrachten.

Profil



Thyssenkrupp ist ein diversifizierter Industriekonzern mit traditionell hoher Werkstoffkompetenz und einem wachsenden Anteil an Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäften. Über 156.000 Mitarbeiter arbeiten in knapp 80 Ländern an hochwertigen Produkten sowie industriellen Verfahren und Dienstleistungen für nachhaltigen Fortschritt. thyssenkrupp erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015/2016 einen Umsatz von rund 39 Milliarden Euro.

Die Geschäftsaktivitäten sind in sechs Einheiten gebündelt: Components Technology, Elevator Technology, Industrial Solutions, Materials Services, Steel Europe und Steel Americas. Die Business Areas untergliedern sich in Business Units und Operating Units. 471 Tochterunternehmen sowie 25 Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, werden in den Konzernabschluss einbezogen - dabei konsolidieren wir Gesellschaften aus 78 Ländern.

Auf Seite 4: Siemens





Siemens (WKN: 723610)



Beim DAX-Mitglied Siemens gibt Jefferies das Kursziel mit 150,00 Euro an. Das ist eine Vorgabe, die sich immerhin um fast 24 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt.

Witzigerweise wartete auch der dritte Mitfavorit wie die beiden ersten vorgestellten Werte zuletzt mit einer strategisch wichtigen Weichenstellung auf. Gemeint ist damit der Plan, zusammen mit Alstom den europäischen Champion für Mobilitätslösungen zu schaffen. Dazu unterzeichnete man jüngst mit den Franzosen eine Absichtserklärung, welche die Zusammenlegung der Mobilitätsgeschäfte im Rahmen einer Fusion unter Gleichen vorsieht. Das neu formierte Unternehmen käme auf einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro und auf ein bereinigtes EBIT von 1,2 Milliarden Euro. Zudem erwartet man jährliche Synergien von 470 Millionen Euro spätestens im vierten Jahr nach dem Closing.

Jefferies-Analyst Peter Reilly stuft das Unterfangen als strategisch sensibel ein. Ähnlich wie der Zusammenschluss mit Gamesa im Bereich der Erneuerbaren Energien mache der Deal grundsätzlich Sinn. Zumal dafür auch die Chance auf zu hebende Synergien spreche sowie die vernünftigen Konditionen des Geschäfts. Allerdings sei bei der Zusammenarbeit mit den Spaniern zunächst nicht alles reibungslos gelaufen und es bleibe zu hoffen, dass die Verantwortlichen aus diesen Fehlern gelernt haben.

Nach der Vorlage der letzten Geschäftszahlen sah sich Reilly zudem veranlasst, sein Kursziel von zuvor 155 auf die erwähnten 150 Euro zu senken. Grund dafür waren leicht enttäuschend ausgefallene Ergebnisse, die eine Reduzierung seiner Gewinnprognosen für die Geschäftsjahre 2017/18 und 2018/19 erforderlich machten. Konkret rechnet re für das Geschäftsjahr 2016/17 mit einem Anstieg beim Ergebnis je Aktie von 7,92 Euro auf 9,30 Euro. 2017/18 und 2018/19 sollen daraus dann 9,45 Euro und 10,05 Euro werden. Damit ergibt sich auf Basis des letztgenannten Wertes ein geschätztes KGV von gut zwölf.

Auf dieser Bewertungsbasis sei die Aktie unterbewertet, argumentiert Reilly. Aus seiner Sicht haben die Münchener etliches an Potenzial, um sich noch schlanker und effizienter aufzustellen. Denn derzeit gebe es noch viele unnötige Kostenüberhänge, die mit Hilfe von Eingriffen in die Struktur abgebaut werden könnten. Gehen die Verantwortlichen diese Dinge umfassend an, könnte der Aktienkurs im Idealfall auch bis auf 180,00 Euro steigen. Damit bewegt sich diese Ideal-Vorgabe seit vergangener Woche um 15 Euro über der bisherigen maximalen Zielvorstellung von 165,00 Euro.

Charttechnik





Wie ThyssenKrupp tat sich auch Siemens in den vergangenen 20 Jahren lange schwer damit, einen nachhaltigen Aufwärtstrend herauszubilden. Aber lobend hervorzuheben ist, dass es dem Wert in diesem Jahr endlich gelungen ist, die bisherige Bestmarke zu verbessern, die noch aus dem Jahr stammte. Allerdings setzte es danach ab Ende April einen deutlichen Rückschlag, von dem sich der Titel erst seit einigen Wochen wieder erholen kann. Endgültig ausgebügelt wäre diese Scharte aber erst bei einem Vorstoß auf neue Kursrekorde, was bei Notierungen von über 133,20 Euro der Fall wäre.

Portrait



Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der aus eigener Sicht seit mehr als 165 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter effizienter Energieerzeugungs- und Energieübertragungslösungen, Pionier bei Infrastrukturlösungen sowie bei Automatisierungs-, Antriebs- und Softwarelösungen für die Industrie.

Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der Labordiagnostik und klinischer IT. Im Geschäftsjahr 2016, das am 30. September 2016 endete, erzielte Siemens einen Umsatz von 79,6 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 5,6 Milliarden Euro. Ende September 2016 hatte das Unternehmen weltweit rund 351.000 Beschäftigte.

Auf Seite 5: Allianz





Allianz (WKN: 840400)



Die Kaufempfehlung für Allianz hat Jefferies in dieser Woche bekräftigt. Bei dieser Gelegenheit erhöhte die US-Investmentbank aber das Kursziel von 186,00 Euro auf 216,00 Euro. Das bedeutet, dass die Aktie trotz eines zuletzt bereits guten Laufs theoretisch bei Zielerreichung noch immer 12,4 Prozent Luft nach oben hat.

Zur Begründung hieß es in der am Dienstag vorgelegten Studie von Seiten des zuständigen Analysten Mark Cathcart, die Kapitallage des Versicherungskonzerns sei gut, die operative Dynamik nehme Fahrt auf der Konzern sei auf deinem guten Weg, die Ziele für 2018 zu erreichen.

Konkret beziffert er die Finanzierungskraft derzeit auf 1,5 Milliarden Euro und momentan würden dazu jedes Jahr rund 3,5 Milliarden Euro hinzukommen. Das lasse neben Übernahmeaktivitäten Raum für weitere Aktienrückkäufe und attraktive Dividendenzahlungen. So rechnet Jefferies für 2017 mit einer Zahlung von 7,97 Euro und für die beiden folgenden Jahre mit Ausschüttungen von 8,62 Euro und 9,26 Euro. Daraus errechnet sich für 2018 eine geschätzte Dividendenrendite von 4,82 Prozent.

Die jüngsten Hurrikane in der Karibik und in den USA hat der Aktienkurs gut weggesteckt. Gut gelaufen war es zudem im zweiten Quartal, stieg der operative Gewinn da doch um 23 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Auf dieser Basis stellten die Verantwortlichen für das Gesamtjahr ein Ergebnis am oberen Ende der genannten Zielspanne von bis zu 11,3 Milliarden Euro in Aussicht. Wobei dieser Ausblick unter dem Vorbehalt unvorhergesehener Ereignisse, Krisen oder Naturkatastrophen stand. Deshalb wird es spannend sein zu hören, was der Vorstand nach den jüngsten Ereignissen dazu bei der Präsentation der Drittquartalszahlen zu sagen hat.

Die Schätzungen beim Gewinn je Aktie bewegen sich für 2017 bei 15,90 Euro, nach 15,10 Euro im Vorjahr. Bisher betrug diese Schätzung 16,07 Euro, die Prognose wurde somit leicht nach unten korrigiert. Erhöht wurden dagegen die Vorhersagen für die Geschäftsjahre 2018 sowie 2019 und zwar von 16,88 Euro auf 17,20 Euro bzw, von 17,57 Euro auf 18,50 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich somit ein geschätztes KGV von 10,4. Zusammen mit der erwähnten Dividendenrendite stuft Cathcart die Bewertung des Titels als attraktiv ein.

Charttechnik





Im Zuge der beiden Bärenmärkte ab dem Jahr 2000 und ab dem Jahr 2008 musste der Aktienkurs der Allianz herbe Einbußen hinnehmen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich die Notiz erholt und inzwischen notiert der Titel sogar wieder höher als 2007. Durch den jüngst geglückten Vorstoß auf ein 15-Jahreshoch ist dem Titel eine charttechnisch aussichtsreiche Ausgangslage zu bescheinigen. Zumindest momentan sind vor diesem Hintergrund aus dem charttechnischen Blickwinkel heraus mittelfristig weiter steigende Kurse jedenfalls als wahrscheinlicher einzustufen als eine nachhaltige Trendwende nach unten.

Portrait



Die Allianz ist einer der weltweit führenden Versicherer und Asset Manager mit 86 Millionen Privat- und Unternehmenskunden. 2016 erwirtschafteten über 140.000 Mitarbeiter in mehr als 70 Ländern einen Gesamtumsatz von 122,4 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 10,8 Milliarden Euro. Die Allianz Gruppe betreute per Ende 2016 ein Investmentportfolio von 653 Milliarden Euro. Hinzu kamen bei unseren Asset Managern AllianzGI und PIMCO über 1,3 Billionen Euro an für Dritte verwaltete Vermögen

Die Kunden der Allianz können auf ein breites Angebot an Versicherungsleistungen zurückgreifen: von Sach- und Krankenversicherung über Assistance-Dienstleistungen, Kreditversicherung bis hin zur Industrieversicherung. Die Allianz ist mit ihren Investitionen in zahlreichen Bereichen aktiv, wie zum Beispiel Anleihen, Aktien, Infrastruktur, Immobilien und erneuerbaren Energien. Die Gruppe setzt auf langfristige und wertbildende Strategien unter Berücksichtigung von Rendite- und Risikoaspekten.