Der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec profitiert vom starken Wachstum in Asien. Das auf Augenheilkunde und Mikrochirurgie spezialisierte Unternehmen aus Jena steigerte Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 und will auch im neuen Jahr mindestens im gleichen Maße wie der Markt zulegen. "Unverändert rechnen wir mit einem starken Wachstum in Asien", sagte Vorstandschef Ludwin Monz am Freitag anlässlich der Zahlenvorlage. Das TecDax-Unternehmen erzielte in der Region zuletzt einen Umsatzanteil von 35 (Vorjahr: knapp 31) Prozent.

Im Geschäftsjahr 2015/16 (bis Ende September) stieg der Umsatz um 4,6 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 18 Prozent auf 154,3 Millionen Euro zu. Damit stieg die operative Marge um 1,6 Prozentpunkte auf 14,2 Prozent. Positiv wirkte sich aus, dass das Unternehmen den Umsatzanteil für Verbrauchsmaterialien steigern konnte, da diese im Vergleich zu großen Geräten wie etwa Mikroskopen unabhängig von Investitionsentscheidungen der Kunden gebraucht würden. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 99,97 Millionen Euro, gut 52 Prozent mehr als im Vorjahr. Neben der operativen Entwicklung lag dies auch daran, dass im Vergleich zum Vorjahr eine Sonderbelastung weggefallen war.

Ins Geschäftsjahr 2016/17 will Carl Zeiss Meditec mindestens im gleichen Maße wie der zugrundeliegende Markt wachsen. Die Ebit-Marge solle sich weiterhin innerhalb der auch mittelfristig gültigen Prognosebandbreite von 13 bis 15 Prozent bewegen. "Wir rechnen damit, dass wir weitere Marktanteile hinzugewinnen können", sagte Monz. Vornehmlich gehe es um ein Wachstum aus eigener Kraft. "Auch Akquisitionen sind Teil der Wachstumsstrategie, das schauen wir uns kontinuierlich an", so Monz. Sie seien aber nicht Bestandteil der Prognose.

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Einschätzung der Redaktion



Mit einem beeindruckenden freien Cashflow von 146 Millionen Euro zeigt das Unternehmen aus Jena, wie gut sich an den eigenen Produkten verdienen lässt. Damit wachsen die Barmittel der Medizintechniker auf 334,6 Millionen Euro an. Finanzielle Feuerkraft für Übernahmen ist damit reichlich vorhanden. Die tiefen Taschen machen die Spekulation um ein mögliches Interesse von Carl Zeiss Meditec an Bausch & Lomb wahrscheinlicher. Abseits möglicher Zukäufe, liegen die Konsensschätzungen für das Umsatzwachstum im kommenden Geschäftsjahr bei 8,5 Prozent, während das Ebit bei stabilen Margen gut zehn Prozent zulegen soll. Zusätzlichen Schub könnte 2016/17 aus den USA kommen. Bereits im kommenden Jahr könnte das Unternehmen die Zulassung für seine neuen Systeme auf dem größten Gesundheitsmarkt der Welt erhalten. In dem Land macht Carl Zeiss Meditec rund ein Drittel seiner Umsätze und litt im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem harten Preiswettbewerb. Mit dem Start einer neuen Produktreihe sowie einer neuen Vertriebsstruktur will der Konzern den Problemen entgegen wirken. Insgesamt verfügt der Konzern damit über ein wachstumsstarkes und rentables Geschäft, dass ab dem kommenden Jahr nicht nur von den Schwellenländern sondern auch von mehr Nachfrage aus Amerika profitieren könnte. Kaufen.

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